Anstatt den direkten Weg nach Kanaan zu nehmen, der durch das Land der Philister führte, lenkte der Herr die Israeliten nach Süden zur Küste des Roten Meeres. Denn er dachte, »es könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren« (2. Mose 13,17). Hätten sie versucht, durch das Land der Philister zu ziehen, wäre ihr Vormarsch bestimmt aufgehalten worden, denn die Philister hätten in ihnen nur entlaufene Sklaven gesehen und nicht gezögert, mit ihnen Krieg zu führen. Auf einen Zusammenstoß mit diesem mächtigen, kriegerischen Volk waren die Israeliten aber nicht vorbereitet. Sie besaßen noch eine zu geringe Gotteserkenntnis und zu wenig Vertrauen zu Gott. Daher wären sie in Panik geraten und entmutigt worden. Sie waren unbewaffnet, ohne Kriegserfahrung, von der langen Gefangenschaft entmutig und die Frauen, Kinder, das Kleinvieh und die Herden waren ihnen hinderlich. Indem der Herr sie den Weg zum Roten Meer führte, offenbarte er sich ihnen als ein Gott der Barmherzigkeit und des Gerichts. WAB 260.1
»So zogen sie aus von Sukkot und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste. Und der Herr zog vor ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht.« (2. Mose 13,20-22) Der Psalmist sagt: »Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, des Nachts zu leuchten.” (Psalm 105,39) Das Banner ihres unsichtbaren Führers war immer bei den Israeliten. Am Tag gab ihnen die Wolke die Richtung vor, in die sie ziehen sollten, oder sie breitete sich wie ein Baldachin über die Menge. Sie diente als Schutz vor der sengenden Hitze und spendete mit ihrer Kühle und Feuchtigkeit in der ausgedörrten Wüste wohltuende Erfrischung. Nachts wurde sie zu einer Feuersäule, die das Lager erleuchtete und ihnen ständig Gottes Gegenwart zusicherte. WAB 260.2
An einer der schönsten und tröstlichsten Stellen der Weissagungen Jesajas bezog sich der Prophet auf die Wolken- und Feuersäule, die Gottes Fürsorge für sein Volk im großen Endkampf mit den Mächten des Bösen darstellt: »Dann wird der Herr über der ganzen Stätte des Berges Zion und über ihren Versammlungen eine Wolke schaffen am Tage und Rauch und Feuerglanz in der Nacht. Ja, es wird ein Schutz sein über allem, was herrlich ist, und eine Hütte zum Schatten am Tage vor der Hitze und Zuflucht und Obdach vor dem Wetter und Regen.« (Jesaja 4,5.6) WAB 261.1
So zogen sie durch öde, wüstenhafte Gebiete und wunderten sich, wohin der Weg wohl führte. Allmählich wurden sie vom beschwerlichen Marsch müde. Einige bekamen Angst, die Ägypter könnten sie verfolgen. Aber die Wolke zog vorwärts, und sie folgten ihr. Nun wies der Herr Mose an, in einen felsigen Engpass abzubiegen und das Volk am Meer lagern zu lassen. Es wurde ihm auch offenbart, dass sie der Pharao verfolgen werde. Aber Gott werde durch ihre Befreiung geehrt werden. WAB 261.2