Am sechsten Tag sammelte das Volk pro Person zwei Krüge voll. Die leitenden Männer des Volks eilten zu Mose, um ihm mitzuteilen, was man getan hatte. Er antwortete ihnen: »Das ist’s, was der Herr gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für den Herrn. Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, dass es aufgehoben werde bis zum nächsten Morgen.” (2. Mose 16,23) Sie handelten danach und stellten fest, dass es nicht verdorben war. Da sagte Mose: »Esst dies heute, denn heute ist der Sabbat des Herrn; ihr werdet heute nichts finden auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein.” (2. Mose 16,25.26) WAB 273.1
Gott fordert, dass sein heiliger Tag heute noch ebenso geheiligt wird wie zur Zeit Israels. Dieses Gebot, das den Israeliten gegeben wurde, sollten alle Christen als eine Anweisung Gottes an sie ansehen. Der Tag vor dem Sabbat soll der Vorbereitung dienen. Alles soll für die heiligen Stunden dieses Tages hergerichtet sein. Auf keinen Fall sollte unsere eigene Geschäftigkeit diese heilige Zeit beeinträchtigen. Gott hat angeordnet, dass die Kranken und Leidenden am Sabbat versorgt werden. Solche Arbeit zu ihrem Wohlbefinden ist ein Werk der Barmherzigkeit und keine Übertretung des Sabbats. Aber jede unnötige Arbeit sollte vermieden werden. Aus Nachlässigkeit schieben viele Gläubige gewisse Kleinigkeiten, die am Rüsttag hätten erledigt werden können, bis zum Beginn des Sabbats auf. Das sollte nicht sein. Arbeit, die vor Sabbatbeginn nicht erledigt wurde, sollte liegen bleiben, bis der Sabbat vorbei ist. So zu verfahren kann das Gedächtnis der Gedankenlosen unterstützen und ihnen zu mehr Sorgfalt verhelfen, sodass sie ihre Arbeit während der sechs Arbeitstage verrichten. WAB 273.2
In jeder Woche ihres langen Wüstenaufenthaltes erlebten die Israeliten ein dreifaches Wunder, das ihnen die Heiligkeit des Sabbats auf eindrucksvolle Weise bewusst machen sollte: Am sechsten Tag fiel die doppelte Menge Manna, am siebten dagegen nichts und drittens blieb der Teil, der für den Sabbat benötigt wurde, süß und unverdorben, während dagegen alles, was man zu irgendeiner anderen Zeit für den nächsten Tag aufhob, ungenießbar wurde. WAB 273.3
Die Umstände bei der Versorgung mit Manna liefern uns den schlüssigen Beweis, dass der Sabbat nicht erst bei der Gesetzgebung am Sinai eingeführt wurde, wie viele behaupten. Schon bevor die Israeliten zum Sinai kamen, wussten sie, dass die Sabbatfeier für sie verbindlich war. Weil sie zur Vorbereitung jeden Freitag die doppelte Menge Manna sammeln mussten, da am Sabbat keines fiel, wurde ihnen die Heiligkeit des Ruhetages ständig eindrucksvoll vor Augen geführt. Und als einige doch am Sabbat hinausgingen, um zu sammeln, fragte der Herr: »Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?” (2. Mose 16,28) WAB 274.1