Gott ließ die Notlage Israels nicht unbeachtet. Er versprach Mose: »Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen.” (2. Mose 16,4) Er ordnete an, dass das Volk jeweils den Bedarf für einen Tag sammeln solle, am sechsten Tag aber die doppelte Menge, damit es den Sabbat halten könne. WAB 271.3
Mose versicherte dem versammelten Volk, dass für seine Bedürfnisse gesorgt werde: »Der Herr wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot, bis ihr satt seid.” Und er fügte hinzu: »Wer sind wir schon? Ja, eure Klagen richten sich gegen den Herrn, nicht gegen uns.« (2. Mose 16,8 NLB) Weiter gebot er Aaron, ihnen zu sagen: »Kommt vor den Herrn, denn er hat eure Klagen gehört.” Während Aaron noch zu ihnen redete, »blickten sie zur Wüste hinüber. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn in der Wolke” (2. Mose 16,9.10 NLB). Ein heller Glanz, wie sie ihn noch nie erlebt hatten, war das Kennzeichen der Gegenwart Gottes. Die Offenbarungen, die sie mit ihren Sinnen wahrnehmen konnten, sollten ihnen Gotteserkenntnis vermitteln. Sie mussten lernen, dass der Allerhöchste selbst, nicht lediglich der Mann Mose, ihr Führer war. Seinen Namen sollten sie fürchten und seiner Stimme gehorchen. WAB 272.1
Bei Einbruch der Abenddämmerung war das Lager von unübersehbaren Mengen Wachteln umgeben, genug, um das ganze Volk zu sättigen. »Am nächsten Morgen lag Tau rings um das Lager. Als der Tau später am Morgen verschwunden war, bedeckten feine Körner - wie Reif - den Boden.« (2. Mose 16,13.14 NLB) »Und es war wie weißer Koriandersamen.” (2. Mose 16,31) Das Volk nannte es »Manna”, und Mose sagte: »Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat.« (2. Mose 16,15) Das Volk sammelte das Manna und stellte fest, dass für alle mehr als genug vorhanden war. Es »zerrieb es mit Mühlen oder zerstieß es in Mörsern und kochte es in Töpfen und machte sich Kuchen daraus« (4. Mose 11,8). »Es hatte einen Geschmack wie Semmel mit Honig.« (2. Mose 16,31) Sie wurden angewiesen, täglich einen Krug voll für jeden zu sammeln und nichts davon für den anderen Morgen übrigzulassen. Einige versuchten dennoch, einen Vorrat für den nächsten Tag aufzubewahren, stellten dann aber fest, dass es ungenießbar geworden war. Die Tagesmenge musste morgens gesammelt werden, denn alles, was auf der Erde liegenblieb, schmolz durch die Sonne. WAB 272.2
Beim Sammeln des Manna hatten einige mehr und andere weniger als das bestimmte Maß. »Aber als man’s nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte.« (2. Mose 16,18) Eine Erklärung zu dieser Schriftstelle und die praktische Nutzanwendung dazu gibt der Apostel Paulus [bezüglich der Gabensammlung für die verarmte Jerusalemer Gemeinde] in seinem zweiten Brief an die Korinther: »Nicht, dass die andern gute Tage haben sollen und ihr Not leidet, sondern dass es zu einem Ausgleich komme. Jetzt helfe euer Überfluss ihrem Mangel ab, damit danach auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe und so ein Ausgleich geschehe, wie geschrieben steht: ›Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.‹« (2. Korinther 8,13-15; 2. Mose 16,18) WAB 272.3