Als Mose zum Lager zurückkehrte, trat er den Rebellen entgegen. Als sie seine strengen Zurechtweisungen und die Empörung, mit der er die heiligen Gesetzestafeln zu Boden geschmettert hatte, mit der gefälligen Rede und dem würdevollen Benehmen seines Bruders verglichen, galten ihre Sympathien Aaron. Um sich zu rechtfertigen, versuchte dieser, dem Volk die Schuld für seine Schwäche und Nachgiebigkeit zuzuschieben. Dennoch bewunderte es seine Sanftheit und Geduld. Aber Gott sieht die Dinge anders. Aarons Nachgiebigkeit und sein Bestreben, den Menschen zu gefallen, hatten ihn blind werden lassen gegenüber der Schwere des Vergehens, dem er seine Zustimmung gegeben hatte. Dass er durch seinen Einfluss die Sünde im Volk förderte, kostete Tausende das Leben. Was für ein Gegensatz zum Verhalten seines Bruders Mose, der gewissenhaft Gottes Gerichte vollstreckte und damit bewies, dass ihm Israels Wohlergehen mehr wert war als Wohlstand, Ehre oder das eigene Leben! WAB 299.3
Von allen Sünden, die Gott strafen wird, wiegt in seinen Augen keine so schwer wie die, andere im Bösen zu bestärken. Gottes Diener sollen ihm ihre Treue dadurch beweisen, dass sie die Übertretungen seines Gesetzes gewissenhaft tadeln - so schmerzlich das auch sein mag. Jene, die durch einen Auftrag Gottes geehrt werden, dürfen nicht schwach sein und sich biegsam der Zeit oder den Umständen anpassen. Sie sollen weder auf Selbsterhöhung aus sein, noch unangenehmen Pflichten aus dem Weg gehen, sondern Gottes Werk mit standhafter Treue ausführen. WAB 300.1