3. Mose 23 und 5. Mose 16,1-17
Es gab drei jährliche Versammlungen für ganz Israel, um im Heiligtum anzubeten (vgl. 2. Mose 23,14-17). Längere Zeit war Silo der Ort dieser Zusammenkünfte, aber später wurde Jerusalem der religiöse Mittelpunkt. Dort versammelten sich dann die Stämme zu den feierlichen Festen. WAB 519.1
Die Israeliten waren umgeben von wilden, kriegerischen Volksstämmen, die begierig darauf warteten, ihr Land einzunehmen. Dennoch sollten alle Männer, die körperlich dazu in der Lage waren, und alle Leute, die die Reise auf sich nehmen konnten, dreimal im Jahr ihr Zuhause verlassen und sich auf den Weg zum Versammlungsort nahe der Landesmitte begeben. Was sollte ihre Feinde daran hindern, die ungeschützten Häuser zu überfallen und sie mit Feuer und Schwert zu verwüsten? Wodurch könnte eine Invasion des Landes verhindert werden, durch die Israel in die Gefangenschaft eines fremden Feindes gekommen wäre? Gott hatte versprochen, der Beschützer seines Volkes zu sein. Während die Israeliten hinaufzogen, um anzubeten, hielt Gott ihre Feinde zurück. Sein Versprechen lautete: »Ich werde die Heiden vor dir ausstoßen und dein Gebiet weit machen, und niemand soll dein Land begehren, während du dreimal im Jahr hinaufgehst, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen.” (2. Mose 34,24) »Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.” (Psalm 34,8) WAB 519.2
Das erste der drei Feste, das Passa mit dem Fest der ungesäuerten Brote, fand im Abib30Siehe Glossar »Kalender, jüdischer (hebräische Monate und Feste)«, S. 744. statt, im ersten Monat des jüdischen Jahres (Ende März/An- fang April nach unserer Einteilung). Die Winterkälte war dann vorüber, der Spätregen hatte aufgehört, und die gesamte Natur erfreute sich der Frische und Schönheit des Frühlings. Auf den Bergen und in den Tälern grünte es, und überall leuchteten wild wachsende Blumen. Der werdende Vollmond tauchte die Abende in liebliches Licht. Diese Jahreszeit hat der geistliche Sänger eindrücklich beschrieben: WAB 519.3
»Der Winter ist vergangen,
der Regen ist vorbei und dahin.
Die Blumen sind aufgegangen im Lande,
der Lenz ist herbeigekommen,
und die Turteltaube lässt sich hören in unserem Lande.
Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen,
und die Reben duften mit ihren Blüten.« WAB 520.1
(Hoheslied 2,11-13)