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Kapitel 21 - Betesda Und Der Hohe Rat SDL 182

Johannes 5

»Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der heißt auf Hebräisch Betesda. Dort sind fünf Hallen; in denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte. Sie warteten darauf, dass sich das Wasser bewegte.« (Johannes 5,2.3) SDL 182.1

Zu bestimmten Zeiten wurde das Wasser dieses Teiches bewegt. Es wurde allgemein angenommen, dies sei das Wirken einer übernatürlichen Kraft. Man glaubte, dass derjenige, der nach dem Aufwallen des Wassers als Erster in den Teich stieg, geheilt werde - welche Krankheit er auch immer hatte. Hunderte von Leidenden suchten diesen Ort auf. Die Menge war groß, und wenn sich das Wasser bewegte, stürzten sich diese Menschen nach vorn. Jeder wollte zuerst im Wasser sein. Dabei überrannten sie Männer, Frauen und Kinder, die schwächer waren als sie, und trampelten sie zu Boden. Viele kamen nicht einmal in die Nähe des Teiches. Andere, die ihn noch erreicht hatten, starben am Rand. Man hatte Hallen um den Teich errichtet, damit sich die Kranken vor der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht schützen konnten. So mancher verbrachte die Nacht in diesen Hallen, schleppte sich Tag für Tag an den Rand des Teiches und hoffte vergeblich auf Hilfe. SDL 182.2