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Von Den Samaritern Abgewiesen SDL 470

Jesus »schickte Boten voraus; diese kamen in ein Dorf in Samaria 74 Siehe Erklärungen »Samarien/Samariter«, S. 820. und wollten dort eine Unterkunft für ihn besorgen« (Lukas 9,52 NGÜ). Die Samariter aber nahmen ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Daraus schlossen sie nämlich, dass Jesus die Juden, die sie so erbittert hassten, bevorzugte. Wäre er gekommen, um auf dem Berg Garizim den Tempel und die dortige Anbetung wiederherzustellen, hätten sie ihn freudig empfangen. Weil er aber nach Jerusalem zog, wollten sie ihn nicht aufnehmen. Sie begriffen kaum, dass sie der besten Gabe des Himmels die Tür wiesen. Jesus lud die Menschen ein, ihn aufzunehmen. Er bat sie um Gefälligkeiten, um ihnen nahe zu sein, damit er sie reichlich mit seinem Segen beschenken konnte. Jeden Liebesdienst, den man ihm erwies, belohnte er mit einer noch größeren Gunst. Doch all dies ging den Samaritern verloren, weil sie Vorurteile hegten und so engstirnig waren. SDL 470.1

Die von Christus ausgesandten Boten Jakobus und Johannes waren äußerst ungehalten darüber, dass ihr Herr so beleidigt wurde. Sie empörten sich sehr, weil die Samariter, die Christus mit seiner Anwesenheit beehrte, so unhöflich waren. Erst kürzlich waren die beiden mit ihm auf dem Verklärungsberg gewesen und hatten gesehen, wie er von Gott verherrlicht und von Mose und Elia geehrt wurde. Nun dachten sie, dass diese offensichtliche Entehrung seitens der Samariter nicht ohne harte Bestrafung hingenommen werden sollte. SDL 470.2

Als sie zurückkamen, berichteten sie Jesus, was die Leute gesagt hatten. Sie erzählten ihm, diese hätten es sogar abgelehnt, ihm für die Nacht eine Unterkunft zu gewähren. Sie meinten, man habe ihm damit großes Unrecht angetan. Als sie nun in der Ferne den Berg Karmel erblickten, wo Elia die falschen Propheten getötet hatte, sagten sie: »Herr, willst du, dass wir sagen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll?« (Lukas 9,54 Elb.) Wie erstaunt waren sie, als sie bemerkten, wie traurig Jesus über ihre Worte war. Noch mehr überraschte sie aber der Tadel, den sie hören mussten: »Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Der Menschensohn ist nicht gekommen, das Leben der Menschen zu vernichten, sondern zu erhalten.« (Lukas 9,55b.56a Anm.) Daraufhin zog er in ein anderes Dorf. SDL 470.3

Es ist nicht Teil der Mission von Christus, Menschen zu nötigen, ihn anzunehmen. Satan aber und solche, die sich von seinem Geist leiten lassen, üben Zwang auf das Gewissen aus. Um andere zu ihren religiösen Vorstellungen zu bekehren, bringen Menschen, die sich mit Satans Engeln verbündet haben, unter dem Vorwand, sich für die Gerechtigkeit einzusetzen, Leid über ihre Mitmenschen. Christus aber ist immer barmherzig und versucht die Menschen zu gewinnen, indem er ihnen seine Liebe erweist. Er duldet weder Rivalen im menschlichen Herzen, noch ist er mit einer teilweisen Hingabe zufrieden. Vielmehr sehnt er sich danach, dass wir ihm freiwillig dienen und ihm unser Herz aufgrund seiner unwiderstehlichen Liebe übergeben. Der überzeugendste Beweis dafür, dass wir dieselbe Gesinnung besitzen wie Satan, zeigt sich in unserer Neigung, Menschen, die unsere Arbeit nicht würdigen oder unseren Vorstellungen nicht entsprechen, zu verletzen oder sie gar zu vernichten. SDL 471.1

Jeder Mensch mit Körper, Seele und Geist ist Gottes Eigentum. Christus starb, um alle zu erlösen. Nichts kann Gott mehr kränken als Menschen, die aus religiöser Engstirnigkeit Leiden über jene bringen, die der Erlöser mit seinem Blut erworben hat. SDL 471.2

»Jesus brach von dort auf und ging in das Gebiet von Judäa und auf die andere Seite des Jordan. Wieder kamen die Menschen in Scharen zu ihm, und wieder lehrte er sie, wie es seine Gewohnheit war.« (Markus 10,1 NGÜ) Christus verbrachte die meiste Zeit der letzten Monate seines Dienstes in Peräa, einer Provinz auf der anderen Seite des Jordan gegenüber Judäa. Hier drängte sich die Menge um ihn wie während seines frühen Wirkens in Galiläa, und hier wiederholte Jesus viele seiner bisherigen Unterweisungen. SDL 471.3