In dieser Zeit der Trübsal ist es nötig, daß wir uns untereinander ermutigen und stärken. Die Versuchungen Satans sind jetzt größer als je, denn er weiß, daß er wenig Zeit hat, und daß bald jeder Fall entweder zum Leben oder zum Tod entschieden sein wird. Es ist jetzt keine Zeit, unter Entmutigung und Prüfung niederzusinken, sondern wir müssen in all unseren Trübsalen aushalten und dem mächtigen Gott Jakobs vertrauen. Der Herr hat mir gezeigt, daß seine Gnade in all unseren Prüfungen mit uns ist, und obgleich sie größer sein werden als je, so werden wir doch, wenn wir unser Vertrauen in Gott setzen, jede Versuchung überwinden und durch seine Gnade den Sieg erlangen können. EG 36.1
Wenn wir unsere Schwierigkeiten überwinden und über die Versuchungen Satans siegen, dann halten wir die Prüfungen unseres Glaubens aus, was köstlicher ist als Gold, und wir werden stärker und besser vorbereitet sein, das Nächste zu ertragen. Aber wenn wir niedersinken und den Versuchungen Satans nachgeben, werden wir schwächer werden, keinen Lohn für die Prüfung erhalten und nicht so gut für die folgenden vorbereitet sein. Auf diese Weise werden wir immer schwächer, bis wir als Gefangene Satans nach seinem Willen handeln müssen. Wir müssen die ganze Rüstung Gottes anlegen und jeden Augenblick für den Kampf mit den Mächten der Finsternis bereit sein. Wenn Versuchungen und Prüfungen über uns kommen, laßt uns zu Gott gehen und mit ihm im Gebete ringen. Er wird uns nicht leer von sich lassen, sondern wird uns Gnade und Kraft geben, zu überwinden und die Macht des Feindes zu brechen. O, daß doch alle diese Dinge in ihrem wahren Lichte sehen und als gute Streiter Jesu aushalten möchten! Dann würde Israel vorwärts gehen, stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. EG 36.2
Gott hat mir gezeigt, daß er seinem Volke einen bitteren Trank gegeben habe, um es zu reinigen und zu läutern. Es ist ein bitterer Trank, aber sie können ihn durch Murren, Klagen und Unzufriedenheit noch bitterer machen. Aber diejenigen, die ihn auf solche Weise empfangen, müssen einen anderen Trank haben, denn der erste hatte nicht die beabsichtigte Wirkung auf das Herz. Und wenn der zweite noch nicht wirkt, müssen sie noch einen haben und noch einen, bis er die beabsichtigte Wirkung hat, oder sie bleiben unreinen, unkeuschen Herzens. Ich sah, daß der bittere Trank durch Geduld, Ausdauer und Gebet versüßt werden kann, daß er die beabsichtigte Wirkung auf die Herzen derer haben wird, die ihn auf solche Weise annehmen, und daß Gott dadurch geehrt und verherrlicht wird. Es ist nichts Geringes, ein Christ und von Gott angenommen und bestätigt zu sein. Der Herr hat mir einige gezeigt, welche sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennen, deren Leben aber nicht mit ihrem Bekenntnis übereinstimmt. Sie haben einen allzu niedrigen Standpunkt der Frömmigkeit und sind weit von biblischer Heiligung entfernt. Manche lassen sich in unnütze und unschickliche Unterhaltung ein, und andere wollen sich selbst erheben. Wir dürfen nicht erwarten, uns zu ergötzen, zu leben und zu handeln wie die Welt, ihre Vergnügungen zu genießen, den Beifall der Welt zu haben und mit Christo in Herrlichkeit zu regieren. EG 37.1
Wir müssen hier Teilhaber von Christi Leiden werden, wenn wir nachher an seiner Herrlichkeit teilhaben wollen. Wenn wir unser eigenes Interesse suchen, wie wir uns am besten ergötzen können, anstatt zu suchen, Gott zu gefallen und sein herrliches, leidendes Werk zu fördern, so entehren wir Gott und das heilige Werk, welches wir zu lieben vorgeben. Wir haben nur noch wenig Zeit, in der wir für Gott arbeiten können; nichts sollte zu teuer sein, um für die zerstreute und zerrissene Herde Jesu geopfert zu werden. Diejenigen, die jetzt einen Bund mit Gott beim Opfer machen, werden bald heimkommen, einen reichen Lohn ererben und das neue Königreich immer und ewiglich besitzen. EG 37.2
O, laßt uns ganz für den Herrn leben und durch ein geordnetes Leben und einen frommen Wandel zeigen, daß wir mit Jesu gewesen und seine freundlichen und demütigen Nachfolger sind. Wir müssen wirken, solange es Tag ist, denn wenn die dunkle Nacht der Trübsal und Angst kommt, wird es zu spät sein, für Gott zu arbeiten. Jesus ist in seinem heiligen Tempel und will nun unsere Opfer, unsere Gebete und unsere Sündenbekenntnisse annehmen; er will alle Übertretungen Israels vergeben und sie auslöschen, ehe er das Heiligtum verläßt. Wenn Jesus das Heiligtum verläßt, werden diejenigen, die heilig und gerecht sind, heilig und gerecht bleiben, denn all ihre Sünden sind dann ausgelöscht, und sie sind mit dem Siegel des lebendigen Gottes versiegelt. Aber diejenigen, die ungerecht und unrein sind, werden ungerecht und unrein bleiben, denn dann wird kein Priester mehr in dem Heiligtum sein, um ihre Opfer, ihre Bekenntnisse und ihre Gebete vor des Vaters Thron zu bringen. Was deshalb getan wird, um Seelen vor dem kommenden Zorn zu retten, muß getan werden, ehe Jesus daß Allerheiligste im Himmel verläßt. EG 38.1