Auf der Generalkonferenz, die in Sutton, Bt., im September 1850 abgehalten wurde, wurde mir gezeigt, daß die sieben letzten Plagen ausgegossen werden, nachdem Jesus das Heiligtum verlassen hat. Der Engel sagte: “Durch den Zorn Gottes und des Lammes wird die Vernichtung oder der Tod der Gottlosen herbeigeführt. Durch die Stimme Gottes werden die Heiligen mächtig und schrecklich sein, wie ein Heer mit Bannern, aber sie werden dann noch nicht das Gericht vollziehen. Die Vollstreckung des Gerichtes findet am Schlusse der tausend Jahre statt.” EG 42.2
Nachdem die Heiligen mit Unsterblichkeit bekleidet und mit Jesu aufgenommen sind, nachdem sie ihre Harfen, ihre Kleider und ihre Kronen empfangen haben und in die Stadt eingetreten sind, werden sie mit Jesu zu Gericht sitzen. Die Bücher sind geöffnet, das Buch des Lebens und das Buch des Todes. Das Buch des Lebens enthält die guten Taten der Heiligen; das Buch des Todes enthält die bösen Taten der Gottlosen. Diese Bücher werden verglichen mit dem Gesetzbuche, der Bibel, und in Übereinstimmung mit ihr werden die Menschen gerichtet. Die Heiligen sprechen in Gemeinschaft mit Jesus das Urteil über die toten Gottlosen aus. “Siehe,” sagte der Engel, “die Heiligen sitzen mit Jesu zu Gericht und verurteilen die Gottlosen nach ihren Werken, und die Strafe, die sie bei der Vollziehung des Gerichtes empfangen sollen, wird hinter ihren Namen eingetragen.” Ich sah, daß dies das Werk der Heiligen mit Jesu während der tausend Jahre in der heiligen Stadt war, ehe sie auf die Erde herabkam. Am Ende der tausend Jahre verläßt Jesus mit den Engeln und den Heiligen die heilige Stadt, und während er mit ihnen zur Erde herabkommt, stehen die gottlosen Toten auf; es werden dann auch diejenigen, die ihn gestochen haben, auferstehen und werden wehklagen, wenn sie ihn in all seiner Herrlichkeit mit den Engeln und allen Heiligen sehen werden. Sie werden die Nägelmale in seinen Händen und Füßen und die Wunde in seiner Seite sehen. Die Male der Nägel und des Speeres werden seine Herrlichkeit sein. Am Ende der tausend Jahre steht Jesus auf dem Ölberg, welcher sich auseinander spaltet und zu einer großen Ebene wird. Die zu dieser Zeit fliehen, sind die Gottlosen, die gerade auferstanden sind. Hierauf läßt sich die heilige Stadt auf die Ebene nieder. Satan erfüllt dann die Gottlosen mit seinem Geiste, er hält ihnen vor, daß das Heer in der Stadt klein und sein Heer groß sei, daß sie die Heiligen überwinden und die Stadt einnehmen könnten. EG 43.1
Während Satan sein Heer ordnete, befanden sich die Heiligen in der Stadt und betrachteten die Schönheit und Herrlichkeit des Paradieses. Jesus war an ihrer Spitze und führte sie. Plötzlich hatte der Herr uns verlassen, aber bald hörten wir seine holde Stimme, die sagte: “Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.” Wir versammelten uns um Jesum, und gerade als er die Tore der Stadt schloß, wurde der Fluch über die Gottlosen ausgesprochen. Die Tore wurden geschlossen. Dann gebrauchten die Heiligen ihre Flügel und stiegen auf die Mauer der Stadt. Jesus war auch bei ihnen; seine Krone sah herrlich und strahlend aus, sie war siebenfach. Die Kronen der Heiligen waren von reinem Golde und mit Sternen geschmückt. Ihre Angesichter strahlten von Herrlichkeit, denn sie waren das genaue Ebenbild Jesu. Als sie sich erhoben und alle zusammen auf die Mauer der Stadt gingen, war ich von dem Anblick ganz entzückt. EG 44.1
Die Gottlosen sahen dann, was sie verloren hatten; und es fiel Feuer von Gott auf sie und verzehrte sie. Das war die Vollziehung des Gerichtes. Die Gottlosen empfingen dann, was die Heiligen in Übereinstimmung mit Jesu während der tausend Jahre zugemessen hatten. Dasselbe Feuer von Gott, das die Gottlosen vernichtete, reinigte auch die ganze Erde. Die zerrissenen und schroffen Berge zerschmolzen vor großer Hitze, die Elemente, ebenso und alle Stoppeln wurden verzehrt. Dann lag unser Erbe vor uns, herrlich und wundervoll, und wir besaßen die ganze neue Erde. Wir riefen alle mit lauter Stimme: “Ehre, Halleluja!” EG 44.2