Laster und Verbrechen jeder Art nehmen in unserer Zeit dermaßen zu, daß wir in der Gefahr stehen, uns an die herrschenden Zustände zu gewöhnen und sowohl ihre Ursachen als auch ihre tiefere Bedeutung aus den Augen verlieren. TH 23.1
Heute ist der Alkoholkonsum größer als jemals zuvor und die Zeitungen berichten nur lückenhaft über die schrecklichen Folgen der Trunkenheit und die daraus resultierende Kriminalität. Gewalt herrscht überall. Drunkenness and Crime 3. TH 23.2
Die enge Beziehung zwischen Verbrechen und Unmäßigkeit wird von allen, die mit Gesetzesbrechern zu tun haben, deutlich erkannt. TH 23.3
Ein Richter aus Philadelphia sagte: “Wir können vier Fünftel aller Verbrechen auf den Genuß von Rum zurückführen. Es gibt unter 20 Prozessen, bei denen ein Todesurteil zur Debatte steht, nicht einen einzigen, bei dem Rum nicht die direkte oder indirekte Mordursache gewesen ist. TH 23.4
Rum und Blut — und damit meine ich Blutvergießen — gehen Hand in Hand.” Drunkenness and Crime 7. TH 23.5
Neun Zehntel all derer, die ins Gefängnis kommen, haben vorher gelernt, Alkohol zu trinken. The Review and Herald, 8. Mai 1894. TH 24.1
Wenn jemand sein Verlangen nach alkoholischen Getränken befriedigt, setzt er sich mutwillig dem Sog aus, der ihn — obwohl ursprünglich zum Ebenbild Gottes geschaffen — auf eine animalische Ebene herabzieht. TH 24.2
Die Vernunft wird außer Kraft gesetzt, der Verstand wird benebelt, die niederen Triebe werden angestachelt, und dann folgen Verbrechen der übelsten Art. Testimonies for the Church III, 561. TH 24.3
Menschen, die häufig Gastwirtschaften aufsuchen — und sie stehen ja allen offen, die dumm genug sind, mit dem tödlichen Übel zu flirten —, begeben sich auf einen Pfad, der schließlich zum ewigen Tod führt. Sie verkaufen ihren Körper, ihre Seele und ihren Geist an Satan. Unter dem Einfluß des Alkohols werden sie dazu gebracht, Dinge zu tun, vor denen sie entsetzt zurückschrecken würden, wenn sie nicht von der Droge benebelt wären. TH 24.4
Solange sie unter dem Einfluß dieses flüssigen Giftes stehen, hat Satan sie voll in der Hand. Er beherrscht sie, und sie arbeiten mit ihm zusammen. Brief 166, 1903. TH 24.5
Der Einfluß des Alkohols zeigt sich an den furchtbaren Morden, die im Rausch begangen werden. Nur zu oft werden Verbrechen wie Diebstahl, Brandstiftung oder Mord unter Alkoholeinfluß ausgeführt. Und doch ist dieser “flüssige Fluch” legalisiert und bringt allen Verderben, die sich darauf einlassen. Nicht nur das arme Opfer wird dadurch ruiniert, sondern seine ganze Familie. The Review and Herald, 1. Mai 1900. TH 24.6
Die Existenz von Bordellen und Lasterhöhlen und der Bedarf an Gerichtshöfen, Gefängnissen, Armenasylen, Nervenheilanstalten und Krankenhäusern ist größtenteils auf den Handel mit Alkohol zurückzuführen. Der Schnapsverkäufer “handelt mit Sklaven und Menschenseelen”, wie es unter dem Symbol der Hure Babylon in der Offenbarung geschildert wird. Hinter den Alkoholhändlern steht der mächtige Zerstörer von Menschenseelen, und alles, was sich jemand auf der Erde oder in der Hölle ausdenken könnte, wird benutzt, um Menschen unter seine Gewalt zu bringen. TH 24.7
In den Städten, auf dem Land, in Zügen, auf den großen Schiffen, in Geschäftszentren, in Vergnügungshallen, in Kliniken und sogar auf den Abendmahlstischen der Kirchen hat Satan seine Fallen aufgestellt. Er versucht mit allen Mitteln, die Lust auf Rauschmittel zu wecken und zu verstärken. Fast an jeder Ecke findet man ein verlockend aufgemachtes Wirtshaus, das gute Laune verspricht und sowohl reiche Nichtstuer als auch nichtsahnende Jugendliche gleichermaßen einlädt. Und das geschieht Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Drunkenness and Crime 8. TH 25.1
Im Rausch werden alle möglichen Verbrechen begangen, die Täter aber werden vielfach freigesprochen, weil sie ja nicht gewußt haben, was sie tun. Das verringert jedoch nicht ihre Schuld. Wer mit eigener Hand das Glas an seine Lippen hebt und wider besseren Wissens etwas konsumiert, das den Verstand ausschaltet, ist verantwortlich für alle Schäden, die er im Rauschzustand anrichtet. Und zwar von dem Augenblick an, wo er sich durch seinen Appetit dazu hinreißen läßt, seine Kritikfähigkeit gegen ein berauschendes Getränk einzutauschen. TH 25.2
Wenn ein Mensch durch seine eigene Handlungsweise tiefer herabsinkt als ein Tier und im Rauschzustand ein Verbrechen begeht, muß er dafür genauso streng bestraft werden, als wäre er voll zurechnungsfähig gewesen. Spiritual Gifts IVa, 125. TH 25.3
Die Übel, die heute so offensichtlich sind, sind die gleichen, die der vorsintflutlichen Welt den Untergang brachten. “In den Tagen vor der Flut” war Trunkenheit eine der vorherrschenden Sünden. Aus dem Bericht im 1. Buch Mose erfahren wir, daß die Erde damals verdorben und mit Gewalt erfüllt war. Das Verbrechen hatte die Oberhand gewonnen; das Leben war gefährlich geworden. Die Vernunft der Menschen wurde durch berauschende Getränke entmachtet, so daß sich die Menschen nicht mehr viel dabei dachten, sich gegenseitig umzubringen. TH 25.4
“Wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns.” Matthäus 24,37. Die Trunksucht und Verbrechensbereitschaft unserer Zeit wurde vom Heiland selbst vorhergesagt. Wir leben in den letzten Tagen der Weltgeschichte — eine wichtige, ernste Zeit. Überall sehen wir Anzeichen dafür, daß unser Herr bald wiederkommen wird. The Review and Herald, 25. Oktober 1906. TH 26.1
Wegen der Bosheit, die größtenteils eine Folge des Alkoholkonsums ist, brechen schon heute Gottes Gerichte über diese Welt herein. Counsels on Health 432. TH 26.2
Nach dem großen Erdbeben, das die Küste Kaliforniens erschüttert hatte, verordneten die Behörden in San Francisco und einigen kleineren Städten für eine Weile die Schließung aller Saloons. Diese streng eingehaltene Zwangsmaßnahme wirkte sich so positiv aus, daß dadurch die Aufmerksamkeit aller vernünftig denkenden Menschen in ganz Amerika, und vor allem an der Pazific-Küste, auf die Vorteile gelenkt wurde, die eine endgültige Schließung aller Saloons bewirken würde. TH 26.3
Noch viele Wochen nach dem Erdbeben war in San Francisco so gut wie kaum jemand betrunken — es wurde ja auch kein Alkohol verkauft. Aufgrund des allgemeinen Durcheinanders erwarteten die Behörden einen außerordentlichen Zuwachs an Unordnung und Verbrechen, doch zu ihrem großen Erstaunen stellten sie fest, daß genau das Gegenteil zutraf. TH 26.4
Gerade die, von denen man viel Ärger erwartet hatte, gaben kaum dazu Anlaß. Es fiel auf, daß es keine Gewalttaten und Verbrechen gab, und das war hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß keine Rauschmittel konsumiert wurden. TH 26.5
Die Herausgeber etlicher führender Tageszeitungen vertraten den Standpunkt, daß es für einen bleibenden Aufschwung in der Gesellschaft und den Wiederaufbau der Stadt am besten wäre, wenn die Saloons für immer geschlossen blieben. Doch dieser weise Rat wurde beiseite geschoben. Innerhalb weniger Wochen durften die Alkoholhändler ihre Geschäfte wieder öffnen, auch wenn sie für ihre Lizenz nun wesentlich mehr an die Stadtkasse entrichten mußten als vorher. TH 27.1
Durch die Katastrophe, die über San Francisco hereingebrochen war, beabsichtigte der Herr auch, die Alkohol-Saloons dort auszurotten, die so viel Elend und Verbrechen verursachen. Doch die Wächter des öffentlichen Wohlergehens haben sich als verantwortungslos erwiesen, indem sie den Verkauf von Alkohol legalisierten ... Sie wissen, daß sie dadurch praktisch das Verbrechen zulassen, doch die Kenntnis dieser unvermeidlichen Konsequenz hält sie nicht davon ab ... TH 27.2
Die Bürger von San Francisco werden sich eines Tages vor dem Richterstuhl Gottes dafür verantworten müssen, daß sie die Alkohol-Saloons in dieser Stadt wieder eröffnet haben. The Review and Herald, 25. Oktober 1906. TH 27.3
Obwohl es offensichtlich ist, daß die Kriminalität und die Gesetzlosigkeit wächst, halten die Menschen kaum inne, um einmal ernsthaft über die Ursache dieser Entwicklung nachzudenken. Fast ausnahmslos rühmen sich die Menschen des Fortschritts und des Zuwachses an Wissen in unserer Zeit. TH 27.4
Dabei tragen alle, denen Gott Erkenntnis gab, eine ernstzunehmende Verantwortung: sie sollen die Aufmerksamkeit anderer auf die Ursachen von Alkoholismus und wachsender Kriminalität lenken und ihnen auch die Bibelstellen bewußtmachen, die klar und deutlich schildern, welche Zustände kurz vor der Wiederkunft Christi herrschen werden. Sie sollten treu und fest den Maßstab Gottes aufzeigen, und ihre Stimmen erheben und gegen die gesetzliche Sanktionierung des Handels mit Alkohol protestieren. Drunkenness and Crime 3. TH 27.5