Der Tod der Märtyrer hält keinem Vergleich stand mit den Todesqualen, die der Sohn Gottes erdulden mußte. Unser Wissen vom Leben, Leiden und Sterben des eingeborenen Sohnes Gottes muß viel umfassender und tiefgreifender werden. Erst wenn wir die Bedeutung des Versöhnungswerkes voll erfaßt haben, werden wir den unermeßlichen Wert des Seelenheils erkennen. Im Verhältnis zum ewigen Leben sinkt jede andere Angelegenheit zur Bedeutungslosigkeit herab. Doch wie wenig wurden die Absichten unseres gütigen Heilandes geachtet! Die Herzen der Menschen haben sich der Welt zugewandt. Selbstsüchtige Interessen verschließen dem Sohn Gottes die Türen. Hohle Heuchelei und eitler Stolz, Egoismus und Habsucht, Neid, Bosheit und Begierden erfüllen die Herzen vieler Menschen so sehr, daß für Christus kein Raum mehr darin bleibt. Sch1 214.2
Er war unendlich reich und wurde um unsertwillen arm, auf daß wir durch seine Armut reich würden. Licht und Herrlichkeit waren sein Gewand; himmlische Heerscharen umgaben ihn, seiner Befehle harrend. Dennoch nahm er unsere menschliche Natur an und kam auf diese Erde, um unter sündigen Sterblichen zu verweilen. Für die Größe dieser Liebe gibt es keine Worte; sie übertrifft alle Erkenntnis. Groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit! Unsere Herzen sollten von der Liebe des Vaters und des Sohnes belebt, geadelt und hoch erfreut sein. Für die Nachfolger Christi gilt es, schon hier zu lernen, jene geheimnisvolle Liebe in einem gewissen Ausmaß als Vorbereitung auf die Vereinigung mit allen Erlösten widerzuspiegeln, indem sie “Lob und Ehre und Preis und Gewalt” dem beimessen, “der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm ... von Ewigkeit zu Ewigkeit.” Offenbarung 5,13. Sch1 215.1
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Christus gab sich selbst als Sühnopfer für die Rettung einer verlorenen Welt. Er wurde behandelt, wie wir es verdient haben, damit wir behandelt werden, wie er es verdient. Er wurde um unserer Sünde willen, an der er keinen Anteil hatte, verdammt, damit wir durch seine Gerechtigkeit, auf die wir kein Anrecht haben, gerechtfertigt würden. Er erlitt unseren Tod, damit wir sein Leben empfingen. “Durch seine Wunden sind wir geheilt.” Jesaja 53,5. Testimonies for the Church VIII, 208.209 (1904). Sch1 215.2
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Am liebsten sprach Christus von dem Wesen und von der unausschöpflichen Liebe Gottes. Diese Gotteserkenntnis war sein persönliches Geschenk an die Menschheit. Er hat es seinen Kindern anvertraut, damit alle Welt es erfahre. Testimonies for the Church VI, 55 (1900). Sch1 215.3