Eitelkeit in der Kleidung und Vergnügungssucht sind eine große Versuchung für die Jugend. Gottes Anforderungen an uns alle sind besonderer Art. Er beansprucht das ganze Herz, das ganze Gemüt und unsere ungeteilte Hingabe. Die Antwort, die man mitunter darauf hören kann, lautet: “Ich behaupte ja nicht, ein Christ zu sein!” Und wenn nicht? Stellt Gott nicht an dich die gleichen Anforderungen wie an die Menschen, die sich seine Kinder nennen? Meinst du, daß er deine sündige Nachlässigkeit und Empörung übergehen wird, weil du dich erkühnst, seine heiligen Wahrheiten einfach zu mißachten? Jeder Tag, an dem du die Forderungen Gottes vernachlässigst, jede Gelegenheit, bei der du die dargebotene Gnade geringschätzt, wird dir zur Last gelegt und die Liste deiner Sünden vergrößern, die an jenem Tage wider dich zeugen werden, wenn der Bericht eines jeden Menschen zur Verhandlung stehen wird. Ich wende mich an euch, junge Freunde, ob ihr Christen sein wollt oder nicht Gott verlangt eure Zuneigung, euren freudigen Gehorsam und eure Hingabe. Ihr habt nun eine kurze Prüfungszeit und könnt diese Gelegenheit benutzen, um euch bedingungslos Gott anzuvertrauen. Sch1 316.2
Dem Anspruch Gottes gehorchen und sich ihm unterwerfen, das sind die uns vom Heiligen Geist durch den Apostel gegebenen Bedingungen, deren Beachtung uns in die Gotteskindschaft führt und uns in die königliche Familie einreiht. Jedes Kind und jeden jungen Menschen, jeden Mann und jede Frau hat Jesus durch sein Blut aus dem Abgrund des Verderbens errettet, in den sie Satan getrieben hatte. Sind Sünder deshalb von ihren Verpflichtungen entbunden, weil sie die ihnen frei angebotene Erlösung ablehnen? Ihre Wahl, weiterhin Unrecht zu tun und Gottes Gebote dreist zu übertreten, verringert ihre Schuld nicht. Jesus hat sie teuer erkauft, und sie gehören ihm. Sie sind sein Eigentum. Und wenn sie sich ihm, der sein Leben für sie gab, nicht im Gehorsam beugen wollen, sondern ihre Zeit, Kraft und Fähigkeiten dem Dienst Satans widmen, werden sie ihren verdienten Lohn empfangen den Tod. Sch1 317.1
Unvergängliche Herrlichkeit und ewiges Leben sind der Lohn, den unser Erlöser denen verheißt, die ihm gehorchen. Er gab ihnen die Möglichkeit, durch seinen Namen einen christlichen Charakter zu entfalten und um ihrer selbst willen zu überwinden, wie er um ihretwillen überwunden hat. Sein Leben gab ihnen ein Beispiel, wie man überwinden kann. “Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm Herrn.” Römer 6,23. Sch1 317.2
Die Ansprüche Gottes gelten gleicherweise für alle Menschen. Alle, die die große, ihnen freizügig angebotene Erlösung verschmähen, die bemüht sind, sich selbst zu dienen und Feinde Gottes zu bleiben, Feinde des Erlösers, der sich selbst geopfert hat, sie werden ihren Lohn empfangen; denn sie säen auf das Fleisch und werden vom Fleisch das Verderben ernten. Sch1 317.3
Wer sich durch die Taufe mit Christus verbunden und somit seine Trennung von der Welt sowie den Willen zu einem neuen Lebenswandel bekundet hat, sollte in seinem Herzen keine Götzen aufrichten. Wer sich einmal der Gewißheit der Sündenvergebung erfreute, wer einmal die Liebe des Heilandes empfand, aber schließlich in Eintracht mit Christi Feinden verharrt und die vollkommene Gerechtigkeit, die ihm Jesus anbietet, zurückweist und die Wege wählt, die er verdammt hat, wird schwerer bestraft werden als die Heiden, die nie die Erkenntnis besaßen und weder Gott noch sein Gesetz kannten. Alle, die sich sträuben, der von Gott gegebenen Erkenntnis zu folgen, und die Vergnügungen, Nichtigkeiten und die Torheiten der Welt erwählen und es ablehnen, ihre Lebensführung den gerechten und heiligen Forderungen des Gesetzes Gottes anzupassen, machen sich in Gottes Augen der schwersten Sünde schuldig. Ihre Schuld und ihr Lohn werden der Erkenntnis und den Gelegenheiten entsprechen, die sie besaßen. Sch1 317.4
Wir sehen die Welt in ihren Vergnügungen aufgehen. Die ersten und wichtigsten Gedanken bei der Mehrzahl der Menschen, besonders bei den Frauen, gehören äußerem Aufwand. Putz- und Vergnügungssucht richten das Glück Tausender zugrunde. Manche Menschen, die angeblich Gottes Gebote lieben und halten, ahmen das Verhalten jener Eitlen nach, so gut sie nur können, nennen sich aber weiterhin Christen. Etliche dieser jungen Menschen sehnen sich so sehr nach äußerem Glanz, daß sie sogar bereit sind, ihren christlichen Namen aufzugeben, wenn sie nur ihren eitlen Modetorheiten und ihrer Vergnügungssucht folgen können. Sch1 318.1
Selbstverleugnung in der Kleidung gehört zu unseren Christenpflichten. Es entspricht unserer geistlichen Haltung, uns einfach zu kleiden und allem Schmuck und Zierat zu entsagen. Bemerken wir nicht, wie töricht sich die Weltmenschen mit ihrer extravaganten Kleidung und ihrer Vergnügungssucht verhalten? Wenn wir das bemerken, dann sollten wir uns den Menschen anschließen, die alles vermeiden, was diesen Geist bestärken könnte, der den Verstand und das Herz derer beseelt, die nur für diese Welt leben und sich über die zukünftige weder Sorgen noch Gedanken machen. Sch1 318.2
Christliche Jugend, einige von euch neigen, wie ich festgestellt habe, zu Putzsucht und großem Aufwand. Diese Tatsache betrübt mich. Bei manchen Jugendlichen, die eine gute Erziehung genossen und von klein auf unter religiösem Einfluß gestanden haben, die sich durch die Taufe mit Christus verbunden und dadurch bekannt haben, der Welt abgestorben zu sein, sah ich eine eitle äußere Aufmachung und einen leichtfertigen Lebenswandel. Diese Haltung schmerzt unsern Herrn und Heiland immer wieder außerordentlich und bedeutet für das ganze Werk Gottes geradezu eine Schande. Mit großer Sorge bemerkte ich euren religiösen Verfall und eure Kleider- und Putzsucht. Außerdem gelangten etliche unglücklicherweise in den Besitz goldener Ketten und Nadeln oder gar in den Besitz beider. Daß sie diese Dinge trugen, beweist ihren schlechten Geschmack, ja, sie lenkten sogar noch die Aufmerksamkeit auf diese Schmuckstücke. Ich kann solche Geschöpfe nur mit einem eitlen Pfau vergleichen, der seine prächtigen Federn zeigt, um Bewunderung zu erregen. Seine Farbenpracht ist alles, was dieser armselige Vogel besitzt, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, denn seine Stimme und seine Gestalt sind alles andere als anziehend. Sch1 318.3