Christus hat uns eingeschärft, zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten. Dies sei unsere erste und vornehmste Pflicht. Unser Meister warnt seine Diener ausdrücklich, keine Schätze hier auf Erden zu sammeln, weil ihre Herzen dadurch mehr auf irdische als auf himmlische Dinge eingestellt wären. An dieser Forderung Christi haben viele bedauernswerte Menschen mit ihrem Glauben Schiffbruch erlitten. Sie haben sich geradezu gegen die ausdrückliche Vorschrift unseres Herrn gewandt und ihre verhängnisvolle Neigung zum Geld zur beherrschenden Leidenschaft ihres Lebens werden lassen. Sie sind maßlos in ihren Bemühungen, finanzielle Mittel zu erlangen, ja, sie zeigen sich von ihrem krankhaften Verlangen nach Reichtümern genauso berauscht wie der Trunkenbold vom Alkohol. Sch1 344.2
Christen vergessen, daß sie Diener des Meisters sind. Ihm gehört alles sie selbst, ihre Zeit und ihr gesamter Besitz. Durch die betrügerischen Anregungen Satans, ihr Geld dort anzulegen, wo es den größten Gewinn abwirft, werden viele Menschen versucht, und die meisten von ihnen unterliegen. Es gibt nur wenige, die den Anspruch Gottes als bindend anerkennen, die Bedürfnisse seines Werkes zuerst zu berücksichtigen und die eigenen Wünsche zuletzt zu befriedigen. Nicht größer ist die Zahl derer, die entsprechend ihrem Vermögen ihre finanziellen Mittel im Werke Gottes anlegen. Viele haben ihr Geld in Werte gesteckt, die sie erst veräußern müßten, ehe sie ihre Mittel dem Werke Gottes zu nutzbringender Verwendung zur Verfügung stellen könnten. Damit entschuldigen sie ihre geringe Mitwirkung an der Aufgabe ihres Erlösers. Sie haben ihr Geld so tief in der Erde vergraben wie der Mann im Gleichnis. Sie betrügen Gott um den Zehnten, der ihm gehört. Durch diese Handlungsweise berauben sie sich selbst ihres himmlischen Schatzes. Sch1 344.3