Wir zweifeln nicht daran, daß Christus bald wiederkommt. Das ist in unseren Augen keine Fabel, sondern eine Tatsache. Wir zweifeln jetzt nicht daran, noch haben wir jemals daran gezweifelt, daß die Glaubenslehren, die wir heute vertreten, gegenwärtige Wahrheit sind und daß wir dem Gericht entgegengehen. Wir bereiten uns darauf vor, dem Herrn zu begegnen, der in Begleitung heiliger Engel in den Wolken des Himmels erscheinen wird, um den Gläubigen und Gerechten Unsterblichkeit zu verleihen; nicht aber, um sie erst noch von ihren Sünden zu reinigen, ihre charakterlichen Mängel zu beseitigen oder sie von ihrer menschlich-schwachen Neigung und Veranlagung zu heilen. Wenn dieses Werk überhaupt für uns geschieht, dann wird es vor seinem Kommen abgeschlossen sein. Sch1 164.2
Wer heilig ist, wird fernerhin heilig sein, wenn der Herr erscheint. Nur wer Leib und Seele in Sauberkeit, Heiligkeit und Ehre bewahrt hat, wird dann die letzte Vollendung zur Unsterblichkeit empfangen. Wer aber böse, ungeheiligt und unrein ist, wird es auch fernerhin bleiben. Nichts wird dann mehr geschehen, um ihre Mängel zu beseitigen und ihnen ein Gott wohlgefälliges Wesen zu verleihen. Dann werden sie nicht von ihren Sünden und Verderbtheiten geläutert werden. Dies alles geschieht während der Gnadenzeit. Jetzt ist die Zeit, da dieses Werk an uns vollzogen wird. Sch1 164.3
Mit unserem ganzen Menschen müssen wir die göttliche Wahrheit ergreifen. Sobald wir unter dem Einfluß dieser Wahrheit stehen, wird sie an uns das Werk vollbringen, das erforderlich ist, um uns die sittliche Reife für das Reich der Herrlichkeit und für die Gemeinschaft mit den heiligen Engeln zu vermitteln. Wir befinden uns jetzt in der Werkstatt Gottes. Viele von uns gleichen den unbearbeiteten Steinen eines Steinbruches. Doch wenn wir die göttliche Wahrheit ergreifen, wird ihr Einfluß in uns wirksam werden. Sie erhebt uns dann nicht nur, sondern nimmt auch jede Unvollkommenheit und Sünde von uns, ganz gleich welcher Art. Dadurch werden wir zubereitet, den Herrn in seiner Schönheit zu schauen und mit den Engeln schließlich in der himmlischen Herrlichkeit vereint zu sein. Dieses Werk muß jetzt in diesem Leben für uns vollbracht werden; auf dieser Erde müssen unser Leib und unser Geist für die Unsterblichkeit zubereitet werden. Sch1 165.1
Wir leben in einer Welt, die die Gerechtigkeit, die Reinheit des Charakters und das Wachstum in der Gnade Gottes hemmt. Wohin wir blicken, bemerken wir Sittenverderbnis, Verführung, Verunstaltung und Unrecht. Wie lautet die Aufgabe, die wir jetzt, unmittelbar bevor wir die Unsterblichkeit anziehen, bewältigen müssen? Unsere Leiber heilig und unseren Geist rein zu erhalten, damit wir mitten in der Verderbnis der letzten Tage unbefleckt dastehen. Um sie zu erfüllen, müssen wir uns dieser Aufgabe sofort mit ungeteiltem Herzen und verständnisvoll unterziehen. Egoistische Gefühle sollten uns dabei nicht beeinflussen können, sondern der Geist Gottes herrsche über uns und leite uns in allen unseren Handlungen. Wenn wir von der göttlichen Kraft völlig durchdrungen sind, werden wir den heiligenden Einfluß des Geistes Gottes auf unsere Herzen verspüren. Sch1 165.2