“Wisset ihr nicht, daß die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber einer erlangt das Kleinod? Laufet nun also daß ihr es ergreifet! Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges; jene also, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche. Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als der in die Luft streicht; sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn, daß ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.” 1.Korinther 9,24-27. Wer an dem Wettlauf um den Siegeslorbeer, der als ein ganz besonderer Ehrenpreis sehr hoch geschätzt wurde, teilnahm, war mäßig in allen Dingen, um seinen Körper, seine Geisteskräfte und jede Körperfunktion in der bestmöglichen Verfassung für den Lauf zu erhalten. Ohne diese Mäßigkeit hätten sie sich nicht jene Elastizität bewahren können, die sie durch ihre maßvolle Lebensführung bewiesen. Dadurch konnten sie diesen Lauf viel aussichtsreicher unternehmen; denn sie waren dem Sieg näher. Sch1 167.1
Doch ungeachtet ihrer Mäßigkeit und all ihrer Bemühungen, sich einer bestimmten Lebensweise zu unterwerfen, um die beste Verfassung mitzubringen, war der irdische Wettlauf für die Teilnehmer nur ein Lauf ins Ungewisse. Sie gaben ihr Bestes, konnten aber den Lorbeer nicht erringen, denn ein anderer war ihnen ein wenig voraus und schmückte sich mit dem Siegerkranz. Nur ein einziger erhielt den Preis. Doch an dem Lauf nach dem himmlischen Kleinod können wir uns alle beteiligen und auch alle den Sieg erringen. Hier gibt es weder Ungewißheit noch Risiko. Sch1 167.2
Wir müssen uns allein auf die himmlische Gnade stützen und, den Blick auf die Krone der Unsterblichkeit gerichtet, stets das Beispiel unseres Heilandes vor Augen haben, dessen Leben voller Schmerzen und Leiden war. Das demütige, selbstaufopfernde Leben unseres göttlichen Herrn sollte uns ständig Aufruf und Ansporn sein, es ihm gleichzutun. Wenn wir uns aufrichtig darum bemühen und das hohe Ziel nicht außer acht lassen, dürfen wir diesem Lauf zuversichtlich entgegensehen und wissen, daß wir den Lorbeer bestimmt erringen werden, sobald wir all unsere Kräfte einsetzen. Sch1 167.3
Die Menschen nehmen Selbstverleugnung und strenge Zucht auf sich, um einen vergänglichen Siegeslorbeer zu erringen, einen Preis, der eines Tages nichts mehr zählt, der nur eine Ehrengabe sterblicher Menschen ist. Uns aber ist ein Lauf verordnet, an dessen Ziel wir die Krone der Unsterblichkeit und des ewigen Lebens empfangen dürfen. Ja, ein weit größerer, zeitloser Ruhm wird uns als Preis zuerkannt werden, wenn der Lauf beendet ist. Der Apostel sagt: “Wir aber [empfangen] eine unvergängliche [Krone].” Führen alle, die hier auf Erden an dem Lauf nach einem vergänglichen Siegeslorbeer teilnehmen, ein maßvolles Leben, warum nicht auch wir, die wir unser Augenmerk auf eine unvergängliche Krone, auf ewige Herrlichkeit und auf ein Leben richten, das man als göttlich bezeichnen kann? Können wir nicht aus diesem entscheidenden Anlaß “laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens”? Hebräer 12,1.2. Er hat uns den Weg gewiesen und ihn von Anfang bis Ende durch seine eigenen Fußspuren gekennzeichnet. Es ist der gleiche Weg, den er selbst wandelte. Fühlen wir uns in Gemeinschaft mit ihm verbunden, dann werden wir gewürdigt, Selbstverleugnung und Leiden auf uns zu nehmen und den Weg zu gehen, den er mit seinem Blut getränkt hat. Sch1 168.1
“Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als der in die Luft streicht; sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn.” 1.Korinther 9,26.27. Für jeden, ganz gleich, ob Mann, Frau oder Kind, bestehe hierin eine große Aufgabe. Satan bemüht sich fortwährend, euren Leib und euren Geist zu beherrschen. Christus jedoch hat euch erkauft, und ihr seid sein Eigentum. Nun liegt es an euch, in Gemeinschaft mit Christus und den heiligen Engeln, die euch dienen, eure Aufgabe zu beginnen. Es ist nur zu eurem Besten, wenn ihr lernt, euch selbst zu beherrschen. Versäumt ihr es aber, werdet ihr bestimmt das ewige Leben und die Krone der Unsterblichkeit verlieren. Dennoch wird manch einer sagen: “Wer hat sich darum zu kümmern, was ich esse oder trinke?” Ich habe euch gezeigt, welcher Zusammenhang zwischen eurer Lebensführung und euren Mitmenschen besteht. Ihr habt gesehen, daß der Einfluß sehr wichtig ist, den ihr auf eure Familien ausübt; dasselbe gilt auch für die Erziehung eurer Kinder. Sch1 168.2