Das Studium des Wortes Gottes soll sich auch positiv auf den Umgang mit unseren Mitmenschen auswirken. Der Sauerteig der Wahrheit wird keine Eifersucht, kein Streben nach Ehre und Macht erzeugen. Wahre, von Gott geschenkte Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil; sie ist weder von Launen noch von menschlichem Lob abhängig. Wer die Gnade Gottes annimmt, dessen Herz fließt über von Liebe zu Gott und zu denen, für die Christus starb. Er zeigt kein übertriebenes Geltungsbedürfnis mehr. Seine Mitmenschen liebt er nicht nur, weil sie ihn lieben und ihm gefallen oder weil sie große Stücke auf ihn halten, sondern weil Christus sie zu seinem erkauften Eigentum gemacht hat. Er ist nicht beleidigt, wenn seine Beweggründe und das, was er sagt oder tut, missverstanden oder falsch dargestellt werden, sondern geht unbeirrt seinen Weg. Er hat ein freundliches und rücksichtsvolles Wesen, denkt bescheiden von sich und ist doch voller Hoffnung, weil er auf die Gnade und Liebe Gottes vertraut. BRG 75.4
Der Apostel ermahnt uns: “Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem Wandel. Denn es steht geschrieben: ‘Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.’” 1.Petrus 1,15.16. Die Gnade Christi soll in unserem Wesen und in dem, was wir sagen, zum Ausdruck kommen: Sie zeigt sich in Höflichkeit und Rücksichtnahme gegenüber unseren Mitmenschen, in freundlichen Worten der Ermutigung. Mit ihr sind Engel im Haus, und unser ganzes Leben wird zu einem Dankopfer für Gott werden. Unsere Liebe zu ihm zeigt sich in Freundlichkeit, Güte, Nachsicht und Geduld gegenüber unseren Mitmenschen. BRG 76.1
Auch die äußere Erscheinung des Menschen ändert sich: Wer Christus im Herzen hat, ihn liebt und seine Gebote hält, dessen Gesicht strahlt einen tiefen Glauben aus. Es ist geprägt von Aufrichtigkeit, Frieden mit Gott, einer selbstverständlichen Güte und von Liebe, die keinen menschlichen Ursprung hat. BRG 76.2
Der Sauerteig der Wahrheit verändert den ganzen Menschen: Er veredelt das Wesen des Grobschlächtigen, macht den Schroffen freundlich, den Egoisten freigebig und veranlasst jeden, der mit Sünde befleckt ist, sich im Blut des Lammes reinzuwaschen. Sein Leben spendendes Wirken bringt Geist, Seele und alle Kräfte des Leibes in Einklang mit dem Göttlichen. Der Mensch erhält Anteil am göttlichen Wesen und entwickelt zur Ehre Christi einen vortrefflichen, vollkommenen Charakter. Angesichts solcher Veränderungen stimmen die Engel ein Loblied an. Gott und Christus freuen sich über alle Menschen, die sich nach dem göttlichen Ebenbild umgestalten lassen. BRG 76.3