“Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.” Matthäus 13,44. BRG 77.1
Im Altertum war es gang und gäbe, kostbaren Besitz in der Erde zu vergraben. Raub und Diebstahl kamen häufig vor, und bei jedem Regierungswechsel mussten die Reichen damit rechnen, dass man ihnen hohe Abgaben auferlegte. Außerdem war das Land ständig durch Überfälle plündernder Regimenter gefährdet. Infolgedessen bemühten sich die Reichen, ihren Besitz zu verstecken, um ihn zu erhalten, und als sicherer Ort dafür galt die Erde. Oft allerdings geriet das Versteck in Vergessenheit, entweder weil der Eigentümer starb oder durch Gefangenschaft oder Verbannung von seinem Besitz getrennt wurde. Dann wartete der so sorgfältig versteckte Schatz auf den glücklichen Finder. Zur Zeit Christi war es durchaus nichts Ungewöhnliches, auf brachliegendem Land alte Münzen oder Gold- und Silberschmuck zu entdecken. BRG 77.2
Jemand hat Land gepachtet, um es zu bewirtschaften. Als seine Ochsen es umpflügen, kommt ein vergrabener Schatz zu Tage. Der Mann sieht sofort, dass hier ein Vermögen liegen muss. Deshalb legt er das Gold in sein Versteck zurück, eilt nach Haus und verkauft alles, was er besitzt, um das Feld, auf dem der Schatz vergraben ist, zu erwerben. Seine Familie und seine Nachbarn halten ihn für verrückt; ihnen erscheint das Stück Land durchaus nicht wertvoll. Doch der Mann weiß genau, was er tut. Sobald ihm der Acker überschrieben ist, durchsucht er ihn Stück für Stück, bis er den Schatz, der nun ihm gehört, findet. BRG 77.3
Dieses Gleichnis will uns zeigen, wie wertvoll der himmlische Schatz ist und wie sehr wir uns darum bemühen sollten, in seinen Besitz zu gelangen. Der Mann, der den Schatz im Acker fand, war bereit, sich von allem, was er besaß, zu trennen und unermüdlich zu arbeiten, um die versteckten Wertgegenstände zu erwerben. In gleicher Weise wird dem, der um den himmlischen Schatz weiß, keine Arbeit zu schwer und kein Opfer zu groß sein, wenn es darum geht, die Reichtümer der Wahrheit zu gewinnen. BRG 78.1
Der Acker im Gleichnis steht für die Heilige Schrift; der Schatz ist die Frohe Botschaft. In der ganzen Erde gibt es nicht so viele Goldadern und verborgene Schätze wie im Wort Gottes. BRG 78.2