Gott hat uns mit der Schönheit seiner Schöpfungswerke umgeben, um das Gemüt anzuregen und für sich einzunehmen. Er wünscht, daß wir von der Herrlichkeit seiner Schöpfung auf seinen Charakter schließen. Betrachten wir eingehend die Natur, dann ist sie uns eine fruchtbare Quelle der unendlichen Liebe und Macht Gottes. RJ 233.4
Viele preisen die Geschicklichkeit des Künstlers, der herrliche Gemälde auf die Leinwand bringt. Viele widmen alle ihre Kräfte der Kunst; aber wie sehr kommen sie doch der Natur gegenüber zu kurz. Die Kunst reicht nie an die Vollkommenheit der Natur heran. So viele bekenntliche Christen begeistern sich beispielsweise an dem Gemälde eines Sonnenuntergangs. Sie verehren die Kunst des Malers; gleichgültig aber gehen sie an dem wundervollen Sonnenuntergang vorüber, der sich an jedem wolkenlosen Abend bietet. RJ 233.5
Woher nimmt der Künstler seine Anregungen? Doch aus der Natur. Der göttliche Meister aber malt auf himmlischem Grund in wechselnden Farben die Schönheiten der untergehenden Sonne. Er färbt und ziert den Himmel mit Gold und Silber und Karmesinröte und läßt die Tore des hohen Himmelsdomes weit offen, damit wir seinen Glanz sehen und eine Vorstellung seiner Herrlichkeit haben können. Viele wenden sich gedankenlos von diesem himmlischen Bilde ab. Sie spüren der ewigen Liebe und Macht Gottes, die in den Schönheiten des Himmels sichtbar ist, nicht nach, sind aber entzückt und voller Bewunderung beim Anblick der unvollkommenen Malereien und Nachbildungen der göttlichen Kunst. RJ 233.6