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    Letzte Warnungen in Freiheit

    Von Milet fuhren Paulus und seine Begleiter “geradewegs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodos und von da nach Patara” an der Südwestküste Kleinasiens. “Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab.” (Apostelgeschichte 21,1.2). In Tyrus, wo das Schiff entladen wurde, trafen sie einige Jünger, bei denen sie sieben Tage bleiben durften. Diese hatte der Heilige Geist auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die Paulus in Jerusalem drohten. Deshalb baten sie ihn, “er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen.” (Apostelgeschichte 21,4). Aber der Apostel ließ sich durch Furcht vor Trübsal und Gefangennahme nicht von seinem Vorhaben abbringen.GNA 236.4

    Nach dem einwöchigen Aufenthalt in Tyrus geleiteten alle dortigen Brüder mit ihren Frauen und Kindern Paulus zum Schiff. Ehe er an Bord ging, knieten alle noch einmal am Ufer nieder und beteten, er für sie und sie für ihn.GNA 236.5

    Nun setzte die Gruppe ihre Fahrt südwärts fort. Endlich erreichten die Reisenden “Cäsarea und gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm.” (Apostelgeschichte 21,8). Hier verbrachte Paulus einige friedvolle, glückliche Tage — die letzten für lange Zeit, die er in völliger Freiheit genießen sollte.GNA 236.6

    Während Paulus sich in Cäsarea aufhielt, “kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Judäa herab”, so berichtet Lukas. “Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Heiden.” (Apostelgeschichte 21,10.11).GNA 236.7

    “Als wir aber das hörten”, berichtet Lukas weiter, “baten wir und die aus dem Ort, dass er nicht hinauf nach Jerusalem zöge.” (Apostelgeschichte 21,12). Aber Paulus wollte nicht von dem Pfad der Pflicht abweichen, sondern Christus folgen, wenn nötig bis ins Gefängnis oder in den Tod. “Was macht ihr”, rief er aus, “dass ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus.” (Apostelgeschichte 21,13). Als die Brüder sahen, dass sie ihm nur Schmerz bereiteten, ohne ihn von seinem Vorhaben abbringen zu können, hörten sie auf, ihn zu bedrängen, und sagten nur: “Des Herrn Wille geschehe.” (Apostelgeschichte 21,14).GNA 237.1

    Bald war die kurze Zeit des Aufenthaltes in Cäsarea abgelaufen, und in Begleitung von einigen der Brüder machte sich Paulus mit seinen Gefährten auf den Weg nach Jerusalem. Schwer lastete auf ihren Herzen die Vorahnung des künftigen Unheils.GNA 237.2

    Nie zuvor hatte sich der Apostel mit so traurigem Herzen der Stadt Jerusalem genähert. Er wusste: Dort würde er nur wenige Freunde, aber viele Feinde vorfinden. Er war unterwegs zu der Stadt, die den Sohn Gottes verworfen und getötet hatte und über der jetzt die Androhungen des göttlichen Zornes hingen. Als er sich daran erinnerte, wie erbittert er selbst in seinem Vorurteil gegen die Nachfolger Christi vorgegangen war, empfand er zutiefst Mitleid mit seinen verblendeten Landsleuten. Und doch: Wie gering war seine Hoffnung, dass er ihnen würde Hilfe bringen können! Der gleiche blinde Zorn, der einst in ihm gebrannt hatte, war dabei, die Gemüter eines ganzen Volkes mit unsagbarer Gewalt gegen ihn zu entflammen. Und er konnte auch nicht mit dem Mitgefühl seiner Glaubensbrüder rechnen, geschweige denn mit Unterstützung durch sie. Die unbekehrten Juden, die seinen Spuren so dicht gefolgt waren, hatten nicht gezögert, in Jerusalem persönlich und auch brieflich die schlimmsten Behauptungen über ihn und sein Wirken zu verbreiten. Sogar einige unter den Aposteln und Ältesten hatten diese Berichte für bare Münze genommen. Sie machten weder Anstalten, ihnen zu widersprechen, noch zeigten sie irgendein Engagement, um sich für Paulus einzusetzen.GNA 237.3

    Trotz aller entmutigenden Umstände war der Apostel nicht verzweifelt. Er vertraute darauf, dass die Stimme, die zu seinem eigenen Herzen gesprochen hatte, auch zu den Herzen seiner Landsleute reden würde. So könnten die Herzen seiner Mitjünger, die ja auch den Meister liebten und ihm dienten, mit seinem Herzen bei der Arbeit für das Evangelium vereint werden.GNA 237.4

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