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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1

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    Kapitel 111: Charakterbildung*Testimonies for the Church IV, 656.657 (1881).

    Charakterstärke besteht aus zweierlei: aus Willenskraft und Selbstbeherrschung. Viele junge Menschen halten unbeherrschte Leidenschaft irrigerweise für Charakterstärke; in Wirklichkeit verhält es sich jedoch so, daß der von seinen Leidenschaften beherrschte Mensch einen haltlosen Charakter besitzt. Echte Größe und Würde des Menschen werden an der Stärke der Gefühle gemessen, die er bezwingt, und nicht an der Stärke der Gefühle, die ihn überwältigen. Nur der Mann ist der charakterstärkste, der, bis zur Weißglut gereizt, dennoch seine Erregung zurückhält und seinen Feinden vergibt. Solche Männer sind wirklich verehrungswürdig.Sch1 554.1

    Viele haben dermaßen dürftige Anschauungen von dem, was sie darstellen könnten, daß sie immer verkrüppelt und beschränkt bleiben werden. Wendeten sie die ihnen von Gott verliehenen Kräfte an, könnten sie einen edlen Charakter entfalten und einen Einfluß ausüben, der Menschen zu Christus führt. Wissen ist Macht; aber geistige Fähigkeiten ohne Herzensgüte sind eine Macht zum Bösen.Sch1 554.2

    Gott hat uns mit geistigen und sittlichen Kräften ausgestattet. Aber in erheblichem Maße ist jeder Mensch selbst der Baumeister seines Charakters. Der Bau wächst mit jedem Tag. Gottes Wort ermahnt auf unsere Bauweise zu achten und dafür Sorge zu tragen, daß unser Bau auf den ewigen Felsen gegründet ist. Die Zeit kommt, in der unser Werk, geradeso wie es ist, enthüllt dastehen wird. Jetzt ist es für alle an der Zeit, die ihnen von Gott gegebenen Kräfte auszubilden, um Charaktere zu formen, die hier und für ein höheres Leben danach nützlich sind.Sch1 554.3

    Jeder noch so unbedeutende Schritt im Leben beeinflußt die Charakterbildung. Ein guter Charakter ist wertvoller als weltlicher Besitz. Diesen Charakter zu formen, ist die edelste Aufgabe, mit der sich Menschen befassen können.Sch1 555.1

    Charaktere, deren Entwicklung dem Zufall überlassen war, sind unbeständig und widerspruchsvoll — ein Gemisch aus Gegensätzen. Wer eine derartige charakterliche Haltung aufweist, hat seinem Leben weder ein bestimmtes Ziel gegeben, noch hat er im Leben Erfolg. Sie beeinflussen andere Menschen nicht in veredelnder Weise, sondern wirken kraft- und ziellos.Sch1 555.2

    Die kurze Lebensspanne, die uns hier auf Erden zugebilligt ist, sollte vernünftig genutzt werden. Gott wünscht sich eine lebendige, treuergebene und arbeitsame Gemeinde. Aber unser Volk ist als Ganzes gesehen jetzt noch weit von diesem Zustand entfernt. Gott ruft nach starken, unerschrockenen Herzen, rührigen, lebendigen Christen, die dem wahren Vorbild nachfolgen und die Sache Gottes nachdrücklich beeinflussen können. Der Herr hat uns als ein heiliges Vermächtnis außerordentlich bedeutsame und ernste Wahrheiten anvertraut, und wir sollten deren Einfluß auf unser Leben und unseren Charakter erkennen lassen.Sch1 555.3

    *****

    Bei den Olympischen Spielen, auf die der Apostel Paulus unsere Aufmerksamkeit lenkt, wurden von den Wettkämpfern sehr sorgfältige Vorbereitungen verlangt. Monatelang trieben verschiedene Meister mit ihnen gymnastische Übungen, die darauf abgestellt waren, dem Körper Kraft und Ausdauer zu verleihen. Ihre Nahrung wurde auf die ihrer körperlichen Verfassung zuträglichste beschränkt. Ihre Kleidung war so beschaffen, daß jedes Organ und jeder Muskel seine Bewegungsfreiheit behielt.Sch1 555.4

    Wenn sich nun die Wettkämpfer, die sich hier um irdische Ehren bewarben, einer so strengen Ordnung unterwarfen, um Sieger zu werden, wieviel mehr ist es dann für die Menschen nötig, die im Werk des Herrn beschäftigt sind, sorgfältig geschult und vorbereitet zu sein, wenn sie Erfolg haben wollen! Ihre Vorbereitungen sollten zum Unterschied von denen der Anwärter auf weltliche Ehren um so viel gründlicher, ihr Ernst und ihre selbstverleugnenden Anstrengungen um so viel größer sein, als himmlische Dinge wertvoller sind als irdische. Es gilt, den Verstand ebenso wie die Muskeln für die fleißigsten und ausdauerndsten Anstrengungen zu schulen. Der Weg zum Erfolg ist nicht eben, so daß wir ihn im Salonwagen zurücklegen könnten, sondern er ist ein mit Hindernissen angefüllter, holpriger Pfad, den wir nur durch beharrliche Bemühungen zu überwinden vermögen. Testimonies for the Church V, 552 (1889).Sch1 555.5

    *****

    Wie wenig wissen wir von der Tragweite unserer Handlungen auf unser künftiges Lebensschicksal und auch auf das Geschick anderer Menschen. Viele glauben, daß ihren Taten nur geringe Bedeutung beizumessen ist; daß sie keinen Schaden nehmen werden, wenn sie hier einem Konzert beiwohnen und sich dort in einem Vergnügen mit der Welt verbinden wollen. Satan lenkt und beherrscht auf diese Weise ihr Verlangen, und sie bedenken nicht, daß die Folgen höchst bedeutungsvoll sein können. Es kann das Glied in der Kette der Ereignisse sein, das eine Seele an Satans Schlingen fesselt und ihren ewigen Untergang besiegelt.Sch1 556.1

    Jede noch so geringe Handlung spielt ihre Rolle in dem großen Drama des Lebens. Bedenkt, daß das Verlangen, die Eßlust ein einziges Mal zu befriedigen, die Sünde mit ihren furchtbaren Folgen über die Welt brachte. Ungeheiligte Ehen der Kinder Gottes mit den Töchtern der Menschen führten zum Abfall, der schließlich im Untergang der Welt durch die Sintflut endete. Die unbedeutendste Tat, die aus Schwäche gegen sich selbst geschah, führte zu gewaltigen Umwälzungen. Dies ist auch jetzt der Fall. Nur sehr wenige sind wachsam. Wie die Kinder Israel wollen die meisten Menschen die mahnenden Worte nicht beachten, sondern ihrem eigenen Ermessen folgen. Durch die Teilnahme an Zusammenkünften, in denen sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken, verbinden sie sich mit einem weltlichen Element, weisen damit den Weg, und andere folgen. Was einmal getan wurde, wird von ihnen selbst und von vielen anderen immer wieder getan werden. Jeder Schritt dieser Menschen hinterläßt nicht nur in ihrem Gewissen und ihren Gewohnheiten einen bleibenden Eindruck, sondern auch bei anderen. Diese Überlegung gibt unserem Leben eine gewaltige Bedeutung. Testimonies for the Church V, 92.93 (1882).Sch1 556.2

    *****

    Was unsere Gewohnheiten aus uns machen, werden wir persönlich für Zeit und Ewigkeit darstellen. Wer gute Gewohnheiten annimmt und gewissenhaft alle Pflichten erfüllt, dessen Leben wird einem glänzenden Licht gleichen, das den Pfad anderer Menschen erhellt. Wer jedoch gegenüber der Unzuverlässigkeit nachsichtig ist und lockere, träge und nachlässige Gewohnheiten stärkt, wird erleben, daß eine Wolke, finsterer als die Mitternacht, die Aussichten des irdischen Lebens zunichte macht und ihn für immer von dem zukünftigen Leben ausschließt. Testimonies for the Church IV, 452 (1880).Sch1 557.1

    *****

    Die ganze Bibel ist eine Offenbarung der Herrlichkeit Gottes in Christus. Angenommen, geglaubt und befolgt, bewirkt sie in hervorragendem Maße die Umwandlung des Charakters. Außerdem ist sie das einzig sichere Mittel zur Bildung der Verstandeskräfte. Testimonies for the Church VIII, 319 (1904).Sch1 557.2

    *****

    Die Lehre Jesu Christi würdigt den Gläubigen niemals herab; sie macht ihn nie grob oder ungestüm. Unhöflich oder dünkelhaft, leidenschaftlich oder hartherzig. Im Gegenteil sie veredelt die Neigungen, heiligt das Urteil und reinigt und erhöht die Gedanken, die sie rückhaltlos Christus unterwirft. Was Gott mit seinen Kindern vorhat, ist höher, als daß es der höchste menschliche Gedanke erfassen könnte. In seinem heiligen Gesetz hat er ein Abbild seines Wesens gegeben. Testimonies for the Church VIII, 63 (1904).Sch1 557.3

    *****

    Das Leitbild eines christlichen Charakters ist Christusähnlichkeit. Vor uns liegt ein Weg ständigen Wachstums. Wir haben ein Ziel zu erlangen und eine Stufe zu erreichen, die alles Gute, Reine Edle und Erhabene in sich schließt. Das erfordert, unaufhörlich zu streben und ständig voranzugehen, vorwärts und aufwärts zur Vollendung des Charakters. Testimonies for the Church VIII, 64 (1904).Sch1 557.4

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