2. Mose 4,27 bis 10,29
Von Engeln angewiesen, machte sich Aaron auf, um seinem Bruder zu begegnen, von dem er schon so lange getrennt war. Sie trafen sich in der Einsamkeit der Wüste in der Nähe des Berges Horeb. Hier unterhielten sie sich, »und Mose teilte Aaron alle Worte des Herrn mit, der ihn gesandt, und all die Zeichen, die er ihm aufgetragen hatte” (2. Mose 4,28 Elb.). Zusammen wanderten sie dann nach Ägypten. Nachdem sie in Goschen angekommen waren, luden sie die Ältesten Israels zu einer Versammlung. Aaron erzählte ihnen alles, was Mose mit Gott erfahren hatte. Dann ließen sie das Volk die Zeichen sehen, zu denen Gott Mose die Vollmacht gegeben hatte. »Und das Volk glaubte. Und als sie hörten, dass der Herr sich der Israeliten angenommen und ihr Elend angesehen habe, neigten sie sich und beteten an.” (2. Mose 4,31) WAB 238.1
Mose war auch mit einer Botschaft an den König beauftragt worden. Die beiden Brüder betraten den Palast der Pharaonen als Gesandte des Königs aller Könige und verkündigten in seinem Namen: »So spricht der Herr, der Gott Israels: ›Lass mein Volk ziehen, damit es in der Wüste mir zu Ehren ein Fest feiern kann‹«. »Wer ist dieser Herr ... wieso sollte ich ihm gehorchen und das Volk der Israeliten ziehen lassen?«, fragte der Herrscher. »Ich kenne diesen Herrn nicht und ich werde die Israeliten auf keinen Fall gehen lassen.” Ihre Antwort lautete: »Der Gott der Hebräer ist uns erschienen. Majestät, lassen Sie uns nur drei Tagesreisen weit in die Wüste ziehen, damit wir dort dem Herrn, unserem Gott, Opfer bringen können. Sonst wird er uns mit Seuchen und Tod strafen.« (2. Mose 5,1-3 NLB) WAB 238.2
Die Nachricht über diese beiden Männer und über die Begeisterung, die sie bei ihrem Volk geweckt hatten, war schon bis zum König gedrungen. Zorn stieg in ihm hoch. »Mose und Aaron, was fällt euch eigentlich ein, dass ihr die Leute von ihrer Arbeit abhaltet?«, sagte er. »Geht wieder an die Arbeit!” (2. Mose 5,4 NLB) Sein Königreich hatte bereits durch die Einmischung dieser Fremden einen Verlust zu verzeichnen. Als der Pharao daran dachte, fügte er hinzu: »Es gibt schon genug von euch hier in Ägypten, und nun haltet ihr die anderen auch noch von der Arbeit ab.” (2. Mose 5,5 NLB) WAB 238.3
In der Sklaverei hatten die Israeliten das Wissen um Gottes Gesetz zum Teil verloren und waren von den Geboten abgewichen. Der Sabbat wurde allgemein missachtet, denn die übermäßigen Anforderungen der Aufseher machten seine Einhaltung scheinbar unmöglich. Aber Mose hatte sein Volk darauf hingewiesen, dass der Gehorsam Gott gegenüber die erste Bedingung für eine Befreiung sei. Nun war aber das Bestreben, den Sabbat wieder einzuführen, ihren Unterdrückern bekannt geworden. WAB 239.1