Die siebte Plage, die dem Pharao angedroht wurde, war Hagel. Die Warnung lautete: »Nun sende hin und verwahre dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen und das Vieh, alles, was auf dem Felde gefunden und nicht in die Häuser gebracht wird, muss sterben, wenn der Hagel auf sie fällt.« (2. Mose 9,19) Regen oder Hagel waren in Ägypten ganz ungewöhnlich. Solch ein Unwetter, wie es angekündigt worden war, hatte man noch nie erlebt. Die Nachricht breitete sich rasch aus, und alle, die dem Wort des Herrn glaubten, brachten ihr Vieh in Sicherheit. Wer aber die Warnung missachtete, beließ es auf dem Feld. So zeigte sich mitten im Gericht noch Gottes Gnade. Das ägyptische Volk wurde auf die Probe gestellt, und es zeigte sich, wie viele aufgrund der Offenbarung seiner Macht Gott fürchten gelernt hatten. WAB 249.1
Der Sturm kam wie vorhergesagt, Donner und Hagel mit Feuer vermischt. »Noch nie in der Geschichte Ägyptens hatte es einen solch schweren Hagelsturm gegeben. Der Hagel zerstörte in ganz Ägypten alles, was sich im Freien befand - er erschlug Menschen und Tiere, vernichtete die Pflanzen auf den Feldern und zerschmetterte die Bäume.« (2. Mose 9,24.25 NLB) Verwüstung und Vernichtung kennzeichneten den Weg des Todesengels. Nur die Landschaft Goschen wurde wieder verschont. Damit wurde den Ägyptern vor Augen geführt, dass die Erde der Herrschaft des lebendigen Gottes untersteht, die Elemente seiner Stimme Folge leisten und die einzige Sicherheit darin besteht, Gott zu gehorchen. WAB 249.2
Ganz Ägypten zitterte beim schrecklichen Ausbruch des göttlichen Gerichts. Eilig ließ der Pharao die beiden Brüder herbeiholen und rief aus: »Diesmal bekenne ich mich schuldig”, sagte er. »Der Herr ist im Recht, mein Volk und ich sind im Unrecht. Bittet doch den Herrn, diesem schrecklichen Donner und Hagel ein Ende zu machen. Ich will euch auch gehen lassen, und ihr müsst nicht länger hier bleiben.« (2. Mose 9,27.28 NLB) Moses Antwort lautete: »Wenn ich zur Stadt hinauskomme, will ich meine Hände ausbreiten zum Herrn, so wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr fallen, damit du innewirst, dass die Erde des Herrn ist. Ich weiß aber: Du und deine Großen, ihr fürchtet euch noch nicht vor Gott, dem Herrn.« (2. Mose 9,29.30) WAB 249.3
Mose wusste, dass die Auseinandersetzung noch nicht beendet war. Die Bekenntnisse des Pharao und seine Versprechungen entsprangen keineswegs einer grundlegenden Sinnesänderung, sondern wurden ihm durch schreckliche Angst und Leiden abgepresst. Trotzdem versprach Mose, seiner Bitte nachzukommen, denn er wollte ihm keinen Anlass zu weiterer Halsstarrigkeit geben. Ohne Rücksicht auf das tobende Unwetter ging der Prophet hinaus. Der Pharao wurde mit seinem ganzen Gefolge Zeuge der Macht Jahwes, der seinen Boten bewahrte. »Mose verließ den Pharao und ging zur Stadt hinaus. Er erhob die Hände und betete zum Herrn. Da hörten Donner, Hagel und Regen auf.« (2. Mose 9,33 NLB) Aber kaum hatte sich der König von seinen Ängsten erholt, verfiel er wieder in seinen Eigensinn. WAB 250.1
Darauf sprach der Herr zu Mose: »Geh hin zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue und auf dass du verkündigest vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit ihr wisst: Ich bin der Herr.” (2. Mose 10,1.2) Gott bekundete seine Macht, um den Glauben Israels an ihn als den einzig wahren und lebendigen Gott zu stärken. Er gab ihnen einen unmissverständlichen Beweis für den Unterschied, den er zwischen ihnen und den Ägyptern machte. Zugleich wollte er alle Völker wissen lassen, dass die von ihnen verachteten, unterdrückten Israeliten unter dem Schutz des Gottes im Himmel standen. WAB 250.2