Zur Erinnerung an diese überwältigende Befreiung sollte das Volk Israel für alle Zukunft jährlich ein Fest feiern: »Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den Herrn, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.« (2. Mose 12,14) Wenn sie das Fest in späteren Zeiten begehen, sollten sie ihren Kindern die Geschichte des großen Auszugs erzählen und gemäß Mose sagen: »Es ist das Passaopfer des Herrn, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete.« (2. Mose 12,27) WAB 254.3
Außerdem sollten von nun an die Erstgeborenen von Mensch und Vieh dem Herrn gehören und gegen ein Lösegeld zurückgekauft werden. Damit sollten die Israeliten anerkennen, dass sie ohne das sühnende Opfer gerechterweise dem gleichen Verderben ausgesetzt waren, jedoch gnädigerweise verschont wurden, als die Erstgeborenen Ägyptens starben. »Denn die Erstgeburten sind mein”, erklärte der Herr. »An dem Tage, da ich alle Erstgeburt schlug in Ägyptenland, da heiligte ich mir alle Erstgeburt in Israel, vom Menschen an bis auf das Vieh, dass sie mir gehören sollen.” (4. Mose 3,13) Als der Herr später den Dienst am Heiligtum einsetzte, erwählte er sich dafür den Stamm Levi anstelle der Erstgeborenen des Volkes. »Sie sind mir als Gabe übergeben aus der Mitte der Israeliten statt der Erstgeburt aller Israeliten”, erklärte er (4. Mose 8,16). Trotzdem sollten alle Familien als Anerkennung der Gnade Gottes weiterhin ein Lösegeld zahlen, um ihren erstgeborenen Sohn freizukaufen (vgl. 4. Mose 18,15.16). WAB 254.4
Das Passafest sollte sowohl eine Gedenkfeier als auch ein Vorbild sein: Es sollte zurückweisen auf die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten und vorausweisen auf die größere Befreiung aus der Sklaverei der Sünde, die Christus erreichen werde. Das Opferlamm ist ein Bild für »Gottes Lamm« (Johannes 1,29), auf das sich unsere einzige Hoffnung auf Erlösung gründet. Der Apostel Paulus erklärte: »Auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist” (1. Korinther 5,7). Es genügte jedoch nicht, das Passalamm zu schlachten. Sein Blut musste an die Türpfosten gestrichen werden. Darum müssen auch die Verdienste des Blutes, das Christus vergossen hat, bei jedem einzelnen Menschen Anwendung finden. Wir müssen glauben, dass er nicht nur für die Welt, sondern auch für uns persönlich gestorben ist. Wir müssen das Verdienst des versöhnenden Opfers für uns selbst in Anspruch nehmen. WAB 255.1
Der Ysop, der zum Verstreichen des Blutes verwendet wurde, war ein Sinnbild der Reinigung. In diesem Sinn wurde er bei Aussätzigen benutzt und bei denen, die sich durch das Berühren von Toten verunreinigt hatten (vgl.3.Mose 14,5.51.52; 4. Mose 19,18). Auch in einem Gebet Davids erkennt man diese Bedeutung: »Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich schneeweiß werde.« (Psalm 51,9) WAB 255.2
Das Lamm sollte ganz - und ohne ihm einen Knochen zu brechen - zubereitet werden. Ebenso wurde Christus, dem Lamm Gottes, das für uns starb, kein Bein gebrochen (vgl. 2. Mose 12,46; Johannes 19,36). Damit wurde die Vollständigkeit seines Opfers sinnbildlich dargestellt. WAB 255.3