Als Mose den Israeliten berichtete, welche Vorkehrungen Gott zu ihrer Befreiung getroffen hatte, »neigte sich das Volk und betete an« (2. Mose 12,27). Die freudige Hoffnung auf ihre Befreiung, das schreckliche Wissen um das bevorstehende Gericht über ihre Unterdrücker, die Sorgen und Arbeiten, die mit ihrem eiligen Aufbruch verbunden waren - das alles wurde fürs Erste von der Dankbarkeit gegenüber ihrem gnädigen Befreier überlagert. Viele Ägypter waren dazu veranlasst worden, den Gott der Hebräer als den einzig wahren Gott anzuerkennen. Sie flehten nun um die Erlaubnis, in den Heimen der Israeliten Zuflucht zu suchen, wenn der Todesengel das Land durchziehen wird. Sie wurden mit Freuden aufgenommen, denn sie gelobten, von jetzt an dem Gott Jakobs zu dienen und mit seinem Volk Ägypten zu verlassen. WAB 257.2
Die Israeliten gehorchten den Anordnungen, die Gott durch Mose gegeben hatte. Rasch und heimlich trafen sie ihre Vorbereitungen für den Aufbruch. Die Familien wurden zusammengerufen. Man schlachtete das Passa- lamm, briet das Fleisch über dem Feuer und bereitete das ungesäuerte Brot und die bitteren Kräuter zu. Der Vater und Priester des Hauses strich das Blut an die Türpfosten und begab sich dann zu seiner Familie ins Haus. WAB 257.3
Eilends und schweigsam aßen die Israeliten das Passalamm. In ehrfurchtsvoller Scheu betete und wartete das Volk. Die Herzen der Erstgeborenen, angefangen vom kraftvollen Mann bis hin zum kleinen Kind, klopften vor ungewisser Angst. Väter und Mütter hielten ihren geliebten erstgeborenen Sohn im Arm, weil sie an den fürchterlichen Schlag dachten, der in dieser Nacht zu erwarten war. Aber der todbringende Engel besuchte keines der israelitischen Heime. Das Zeichen des Blutes - das Zeichen des Schutzes durch den Erlöser - war an ihren Türpfosten. Der Zerstörer trat nicht ein. WAB 258.1