Der Herr hatte versprochen, ihr Gott zu sein, sie als sein Volk anzunehmen und sie in ein großes und gutes Land zu bringen. Doch bei jedem Hindernis, das sie auf dem Weg dahin zu überwinden hatten, wurden sie schnell mutlos. Auf wunderbare Weise hatte sie Gott aus ihrer Knechtschaft in Ägypten befreit, um sie zu erhöhen und veredeln zu können und sie zu einem Lobpreis für ihn auf Erden zu machen. Aber sie mussten lernen, Schwierigkeiten zu begegnen und Entbehrungen zu ertragen. Gott war dabei, sie aus einem Zustand der Erniedrigung herauszuführen und zu befähigen, einen ehrenvollen Platz unter den Völkern einzunehmen und ein wichtiges und heiliges Vermächtnis zu übernehmen. Hätten sie Gott im Hinblick auf das vertraut, was er bereits alles für sie getan hatte, wäre es ein Leichtes für sie gewesen, Unannehmlichkeiten, Entbehrungen und sogar wirkliche Leiden willig zu ertragen. Aber sie wollten Gott nur so weit vertrauen, wie sie ständig neue Beweise seiner Macht erlebten. Sie vergaßen ihre harte Zwangsarbeit in Ägypten und Gottes Güte und Macht, die er ihretwegen bei ihrer Befreiung aus der Sklaverei offenbart hatte. Sie dachten nicht mehr daran, dass ihre Kinder verschont worden waren, als der Todesengel alle Erstgeborenen der Ägypter schlug. Sie vergaßen sogar die großartige göttliche Machtentfaltung am Roten Meer - dass die feindlichen Heere, die ihnen folgen wollten, von den Wassermassen verschlungen wurden, sie selbst aber unversehrt das Meer auf dem Weg, der sich vor ihnen aufgetan hatte, durchqueren konnten. Sie nahmen nur noch die gegenwärtigen Unannehmlichkeiten und Anfechtungen wahr. Und statt zu sagen: »Gott hat große Dinge für uns getan, als wir noch Sklaven waren; er will aus uns eine bedeutende Nation machen«, klagten sie nur darüber, wie beschwerlich der Weg sei, und fragten sich, wann ihre ermüdende Wanderung wohl ein Ende nehme. WAB 269.3