Nach einer Weile tat Simson so, als wäre er müde, und bat, sich an die beiden Hauptsäulen lehnen zu dürfen, die das Tempeldach trugen. Dann betete er still: »Allmächtiger Herr, erinnere dich an mich. O Gott, gib mir noch ein einziges Mal Kraft, damit ich, o Gott, mich an den Philistern für den Verlust meiner Augen rächen kann.” (Richter 16,28 NLB) Danach umfasste er die Säulen mit seinen kräftigen Armen. Mit dem Ruf: »Ich will sterben mit den Philistern!” beugte er sich. Das Dach stürzte ein und begrub mit lautem Krachen die große Menschenmenge unter sich, »sodass es mehr Tote waren, die er durch seinen Tod tötete, als die er zu seinen Lebzeiten getötet hatte” (Richter 16,30). WAB 550.3
Das Götzenbild und seine Anbeter - Priester und Bauern, Krieger und Edelleute - wurden gemeinsam unter den Trümmern des Dagon-Tempels begraben. Und mitten unter ihnen lag auch die Riesengestalt Simsons, den Gott zum Befreier seines Volkes ausersehen hatte. Die Nachricht vom schrecklichen Geschehen drang bis nach Israel. Da kamen seine Verwandten von ihren Hügeln herab und bargen - ohne auf Widerstand zu stoßen - den Leichnam des gefallenen Helden »und brachten ihn hinauf und begruben ihn im Grab seines Vaters Manoach zwischen Zora und Eschtaol« (Richter 16,31). WAB 550.4
Gottes Verheißung, Simson werde »anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten« (Richter 13,5c Elb.), hatte sich erfüllt. Aber wie düster und schrecklich ist die Lebensgeschichte dieses Mannes, der Gott zur Ehre und zur Verherrlichung seines Volkes hätte dienen können! Wäre Simson seiner göttlichen Berufung treu geblieben, hätte Gott ihn dadurch ehren und erhöhen können, dass er seine Absichten durch ihn verwirklichte. Aber Simson gab den Versuchungen nach und erwies sich des Vertrauens nicht würdig. Darum endete seine Sendung mit Niederlage, Sklavendienst und Tod. WAB 551.1