»Dann schlug Saul die Amalekiter vernichtend von Hawila bis nach Schur, das östlich von Ägypten liegt. Er nahm Agag, den König der Amale- kiter, gefangen und tötete alle anderen. Saul und seine Männer verschonten das Leben von Agag und behielten die besten Schafe und Rinder, die fetten Kälber und Lämmer ein - überhaupt alles, was ihnen wertvoll erschien. Sie töteten nur, was nutzlos oder von minderer Qualität war.« (1. Samuel 15,7-9 NLB) WAB 615.1
Dieser Sieg über die Amalekiter war der glänzendste, den Saul je errungen hatte, und führte dazu, seinen Stolz - die größte Gefahr für ihn - aufs Neue zu entfachen. Der Erlass Gottes, der seine Feinde zur völligen Vernichtung bestimmt hatte, wurde nur teilweise ausgeführt. In seinem Ehrgeiz wagte es Saul, die Sitten der umliegenden Völker nachzuahmen. Er verschonte Agag, den ungestümen und kriegerischen König der Amalekiter, um seinen Ruhm bei seiner triumphalen Heimkehr durch die Anwesenheit eines königlichen Gefangenen noch zu steigern. Das Volk behielt die besten Schafe, Rinder und Lasttiere für sich und entschuldigte sein Unrecht mit der Begründung, die Tiere seien als Opfer für den Herrn vorgesehen. Ihre Absicht aber war, diese Tiere nur als Ersatz zu verwenden, um das eigene Vieh zu behalten. Das war für Saul die letzte Bewährungsprobe gewesen. Seine anmaßende Missachtung des Willens Gottes zeigte seine Entschlossenheit, als unabhängiger Monarch zu herrschen, und bewies, dass er nicht als Statthalter des Herrn mit der Königsmacht betraut werden konnte. WAB 615.2