»Die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.« (1. Mose 19,23) Die strahlende Morgensonne schien den Städten in der Ebene Frieden und Wohlergehen zu versprechen. In den Straßen regte sich geräuschvolles Treiben. Die Menschen machten sich auf ihren Weg oder gingen ihren verschiedenen Geschäften und Vergnügungen nach. Lots Schwiegersöhne spotteten über die Ängste und Warnungen des schwachsinnigen alten Mannes. Da brach so unerwartet und plötzlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel der Sturm über Sodom herein. Der Herr ließ Feuer und Schwefel vom Himmel auf die Städte und auf die fruchtbare Ebene regnen. Paläste und Tempel, die kostbaren Wohnhäuser, Gärten und Weinberge, die vergnügungssüchtige Einwohnerschaft, die noch in der Nacht zuvor die Himmelsboten beschimpft hatte - alles wurde vom Feuer verzehrt. Der Rauch der Feuersbrunst stieg auf wie der Rauch eines großen Ofens. Das herrliche Tal Siddim wurde verwüstet und zu einem Ort, der nie wieder bebaut und bewohnt werden sollte. Allen Generationen bezeugt er, dass Gottes Gerichte mit unfehlbarer Gewissheit auf die Übertretung seiner Gebote folgen. WAB 145.2
Die Flammen, welche die Städte in dieser Ebene vernichteten, werfen ihr warnendes Licht noch bis in unsere Zeit. Wir ziehen eine ernste und schreckliche Lehre daraus: Obwohl Gottes Gnade den Gesetzesübertreter mit Langmut trägt, gibt es doch eine Grenze, die der Mensch in seinem Sündenwandel nicht überschreiten darf. Wird diese Grenze erreicht, werden die Gnadenangebote zurückgezogen, und das Gericht beginnt. WAB 146.1