Das mäßige Trinken ist die Schule, in der die Menschen zum Trinken angeleitet werden. The Review and Herald, 25. März 1884. TH 32.2
Unser Schöpfer verteilt seine Gaben großzügig. Würden wir Menschen weise und maßvoll damit umgehen, wäre es gut möglich, Armut, Krankheit und Elend von der Erde zu verbannen. Doch wir sehen überall, daß die Gaben Gottes durch die Bosheit der Menschen in Fluch verwandelt werden. TH 32.3
Niemand mißbraucht und pervertiert die kostbaren Gaben Gottes mehr als jene, die aus den Produkten der Erde berauschende Getränke herstellen. Die nahrhaften Getreidekörner, die gesunden, köstlichen Früchte werden zu Getränken gemacht, die die Sinne verwirren und das Gehirn benebeln. Der Konsum dieser Gifte nimmt unzähligen Familien die Möglichkeit, ein angenehmes Leben zu führen — ja, sogar oft das Lebensnotwendige. Gewalttaten und Verbrechen mehren sich, Krankheit und Tod treiben Myriaden von Opfern ins Trinkergrab. Gospel Workers 385-386. TH 32.4
Seht euch das Familienleben eines Alkoholikers an! Welche Armut, welches Elend und welch unsagbares Leid herrschen da! Frauen, die einmal glücklich waren, müssen jetzt vor ihrem tobsüchtigen Ehemann flüchten und um Gnade betteln, während grausame Schläge auf ihren zitternden Körper niederprasseln. TH 32.5
Wo sind die heiligen Eheversprechen? Wo ist die Liebe, die doch gepflegt werden sollte? Wo ist die Geborgenheit? Sie sind dahingeschmolzen wie kostbare Perlen in einer ätzenden Flüssigkeit, im Becher der Greuel. Schaut euch diese armselig gekleideten Kinder an. Früher einmal wurden sie liebevoll behandelt und gepflegt. Kein Wintersturm, kein kalter Luftzug vom Daseinskampf der Welt durfte ihnen nahekommen. Die Fürsorge ihres Vaters und die Liebe ihrer Mutter hatten ihnen das Heim zum Paradies gemacht. TH 33.1
Jetzt aber ist alles anders. Tag für Tag steigen die Schmerzensschreie der Frauen und Kinder des Trinkers zum Himmel empor. The Review and Herald, 8. November 1881. TH 33.2
Schaut euch den Trinker an und was der Alkohol aus ihm gemacht hat: TH 33.3
Seine Augen sind trübe und blutunterlaufen. Sein Gesicht ist aufgedunsen und er wirkt schlaff. Sein Gang ist unsicher. Die Zeichen des satanischen Wirkens sind ihm auf den Leib geschrieben. Das ist unvermeidlich und liegt in der Natur der Sache, denn er mißbraucht seine von Gott verliehenen Kräfte und gibt seine Männlichkeit preis, indem er der Trunksucht nachgibt. The Review and Herald, 8. Mai 1894. TH 33.4
So wirkt Satan, wenn er den Menschen dazu verführen kann, seine Seele für den Alkohol zu verkaufen. Er ergreift Besitz von Körper, Seele und Geist, und bald ist es nicht mehr der Mensch, der handelt, sondern Satan. Und die Grausamkeit Satans kommt zum Ausdruck, wenn der Trinker seine Hand hebt und die Frau verprügelt, der er versprochen hat, sie lebenslang zu lieben und zu achten. TH 33.5
Die Taten des Trinkers zeigen deutlich, wie gewalttätig Satan ist. Medical Ministry 114. TH 33.6
Der Alkoholmißbrauch bringt einen Menschen total unter die Kontrolle des Dämons, der dieses Reizmittel geschaffen hat, um das Ebenbild Gottes im Menschen — Anstand und Gewissen — zu verderben und zu zerstören. Manuskript 1, 1899. TH 34.1
Der unmäßige Mensch kann unmöglich ruhig und ausgeglichen sein. Wenn er mit Tieren zu tun hat, dann zeigt der Extraschlag mit der Peitsche, den er einem Geschöpf Gottes zufügt, in welchem gestörten Zustand sich seine Verdauungsorgane befinden. TH 34.2
Im Familienkreis zeigt sich übrigens dieselbe Haltung. Brief 17, 1895. TH 34.3
Die betrunkenen, heruntergekommenen menschlichen Wracks — eigentlich Menschenseelen, für die Christus starb, und über die Engel weinen — sind überall zu finden. Sie sind ein Schandfleck für unsere vielgerühmte Zivilisation. Sie sind ein Fluch und eine Gefahr für jedes Land. Medical Ministry, 330. TH 34.4
Unter Alkoholeinfluß weiß der Mensch nicht, was er tut, und doch wird der Verkäufer dieser Substanz, die ihn aggressiv und unzurechnungsfähig macht, durch das Gesetz in seinem Zerstörungswerk noch geschützt. TH 34.5
Es ist legal, wenn er der Witwe die Nahrung raubt, die sie braucht, um am Leben zu bleiben. Es ist legal, wenn er die Familie seines Opfers dem Hunger aussetzt und die hilflosen Kinder auf die Straße geschickt werden, um eine Münze oder ein Stück Brot zu erbetteln. TH 34.6
Tag für Tag, Monat auf Monat und Jahr um Jahr wiederholen sich diese schändlichen Szenen, bis das Gewissen des Alkoholverkäufers hart und unempfindlich geworden ist, so als hätte man es mit einem rotglühenden Eisen versengt. Die Tränen der leidenden Kinder und die Schmerzensschreie der Mutter gehen ihm höchstens auf die Nerven. TH 34.7
Der Alkoholhändler zögert nicht, die Schulden des Trinkers von dessen leidender Familie einzutreiben. Er holt auch noch das absolut Lebensnotwendige aus dem Haus des verstorbenen Ehemannes und Vaters, um damit dessen Alkoholrechnung zu begleichen. TH 35.1
Was kümmert es ihn, wenn die Kinder verhungern? Er betrachtet sie als degenerierte und dumme Geschöpfe, die sowieso mißhandelt und herumgestoßen werden, und er verschwendet keinen Gedanken auf ihr Wohlergehen. Doch Gott, der im Himmel herrscht, hat den ersten Schritt auf diesem bösen Weg nicht aus den Augen verloren. TH 35.2
Er kennt die Ursache des unaussprechlichen Elends und des gesellschaftlichen Abstiegs des Trinkers und seiner Familie, und das himmlische Protokoll enthält jedes Detail dieser Geschichte. The Review and Herald, 15. Mai 1894. TH 35.3
Wer der Trunksucht nachgibt, darf nicht meinen, er könne seine Verdorbenheit damit entschuldigen, daß er die Verantwortung dafür dem Alkoholhändler zuschiebt. Er wird sich für seine Sünde und für die Entwürdigung seiner Frau und seiner Kinder persönlich verantworten müssen. “Wer den Herrn verläßt, wird vernichtet.” The Review and Herald, 8. Mai 1894. TH 35.4
Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr wiederholt sich das Geschehen: Väter, Ehemänner und Brüder, die eigentlich die Hoffnung und der Stolz der Nation sein müßten, geraten in die Fänge der Alkoholhändler und werden dadurch ruiniert. Immer mehr Frauen werden zu Alkoholikerinnen. TH 35.5
In vielen Familien sind kleine Kinder, sogar Säuglinge, ständig gefährdet, weil sie vernachlässigt, mißhandelt und der Bosheit ihrer betrunkenen Mütter ausgeliefert sind. Söhne und Töchter wachsen im Schatten dieses schrecklichen Übels auf. TH 35.6
Welche Zukunftsaussichten haben sie denn? Doch nur die, daß sie noch tiefer sinken werden als ihre Eltern. The Ministry of Healing 339. TH 35.7