Christus hat bewiesen, daß seine Liebe stärker war als der Tod. Er erlöste die Menschheit. Obwohl er mit den Mächten der Finsternis gewaltig rang, wurde seine Liebe immer stärker. Er ertrug es, daß sich das Antlitz seines Vaters vor ihm verbarg, bis er mit kummervollem Herzen ausrief: “Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?” Matthäus 27,46. Seine Macht brachte Erlösung. Der Preis für die Erlösung der Menschheit wurde bezahlt, als er am Ende seines Ringens die Worte sprach, die in der ganzen Schöpfung widerzuklingen scheinen: “Es ist vollbracht!” Sch1 212.1
Viele von denen, die Christen sein wollen, werden durch weltliche Unternehmungen angeregt, und ihr Interesse wird für neue und aufreizende Vergnügungen geweckt, während sie dem Werke Gottes gleichgültig und teilnahmslos gegenüberstehen. Hier aber liegt eine Aufgabe, die wichtig genug ist, um dich dafür zu begeistern; denn Ewigkeitswerte stehen dabei auf dem Spiel. Bei dieser Aufgabe ist es geradezu eine Sünde, ruhig und unbeteiligt zu bleiben. Das Geschehen auf Golgatha ruft tiefste innere Bewegung hervor. Nur wenn du hiervon ganz erfüllt bist, wird dir verziehen werden. Unsere Gedanken und Vorstellungen können niemals völlig verstehen, daß Christus, der unschuldig war, einen so qualvollen Tod erleiden und die Sündenlast der Welt tragen mußte. Nie und nimmer werden wir die Länge, Breite, Höhe und Tiefe dieser wunderbaren Liebe ergründen können. Die unvergleichliche Liebe des Heilandes sollte unsere Gedanken ganz in Anspruch nehmen, unser Herz anrühren und erweichen, unsere Neigungen läutern und veredeln und unser ganzes Wesen völlig umgestalten. Nichts anderes meint der Apostel, wenn er sagt: “Denn ich hielt mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten.” 1.Korinther 2,2. Laßt auch uns unentwegt nach Golgatha blicken und in den Ruf einstimmen: “Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.” Galater 6,14. Sch1 212.2
Was wird in Anbetracht des unvorstellbaren Preises, für den die Erlösung erkauft wurde, das Schicksal derer sein, die dieses Heil geringachten? Welche Strafe werden die empfangen, die sich Christi Nachfolger nennen und doch unterlassen, sich in demütigem Gehorsam den Forderungen ihres Heilandes zu beugen, die nicht als gehorsame Jünger Christi das Kreuz auf sich nehmen und ihm von der Krippe bis nach Golgatha folgen? “Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut”, spricht Christus. Matthäus 12,30. Sch1 212.3