Liebe Geschw. H.! Unter verschiedenen, die ich gesehen hatte und für die noch ein besonderes Werk getan werden muß, ehe sie durch die Wahrheit geheiligt werden können, bemerkte ich auch euch. Ihr habt die Wahrheit angenommen, weil ihr erkanntet, daß es die Wahrheit ist, aber ihr seid von ihr noch nicht durchdrungen. Den heiligenden Einfluß der göttlichen Wahrheit auf das Leben habt ihr euch noch nicht vergegenwärtigt. Die Erkenntnis betreffs der Lebensreform ward euch zuteil, und in diesen letzten Tagen ruht auf Gottes Volk die Verpflichtung, in allen Dingen maßzuhalten. Im Geist sah ich, daß ihr zu denen gehört, die nur langsam zur vollen Erkenntnis gelangen und folglich ebenso langsam ihre Lebensweise im Essen, Trinken und Arbeiten umstellen. Sobald das Licht der Wahrheit angenommen und ausgelebt wird, bewirkt es eine völlige Umgestaltung im Leben und Charakter all derer, die durch das Wort Gottes geheiligt sind ... Sch1 177.1
Schw. H. ist eine Frau mit unreinem Blut. Durch den Genuß von Fleischspeisen ist der Säftehaushalt ihres Organismus skrofulös geworden. Die Verwendung von Schweinefleisch in ihrer Familie führte zur Verunreinigung des Blutes. Schw. H. muß ihre Kost lediglich auf Getreide, Obst und Gemüse beschränken und bei der Zubereitung auf Fleisch und tierisches Fett jeder Art verzichten. Einige Zeit wird die Beachtung einer streng gesundheitsgemäßen Ernährung nötig sein, um ihren Gesundheitszustand zu bessern und sie ganz dem Leben wiederzugeben. Wer uneingeschränkt Fleischspeisen genießt, kann unmöglich einen ungetrübten Verstand und ein gutes Urteilsvermögen besitzen. Sch1 177.2
Wir raten euch, eure Lebensgewohnheiten zu ändern; verknüpfen damit jedoch die Mahnung, verständnisvoll vorzugehen. Mir sind Familien bekannt, die ihre bisherige Fleischnahrung durch eine kraftlose Kost ersetzt haben. Ihre Speise wurde so schlecht zubereitet, daß sie der Magen nicht annahm. Sie sagten mir, daß ihnen die nach reformerischen Grundsätzen zubereitete Nahrung nicht bekomme, da ihre körperlichen Kräfte abnehmen. Darin liegt auch der Grund, warum die Bemühungen mancher Frauen zur Vereinfachung ihrer Ernährung ohne Erfolg geblieben sind. Ihre Kost ist zu dürftig. Die Speise wird ohne besondere Sorgfalt zubereitet und zeigt keinerlei Abwechslung. Die einzelnen Mahlzeiten dürfen nicht zu reichhaltig sein, aber sich auch auf keinen Fall aus den gleichen Nahrungsmittelarten ohne irgendeine Abwechslung zusammensetzen. Einfach sollten die Speisen zubereitet werden, jedoch so delikat, daß der Appetit angeregt wird. Tierisches Fett müßt ihr aus eurer Kost verbannen; denn es verunreinigt jegliche Nahrung. Eßt dafür reichlich Obst und Gemüse! Sch1 177.3