Am Tage arbeitete er mit allem Eifer, um anderen Menschen Gutes zu tun und sie vor dem Verderben zu bewahren. Er heilte die Kranken, tröstete die Betrübten, brachte den Verzagten Frohsinn und Hoffnung und rief Tote ins Leben zurück. Nachdem sein Tagewerk beendet war, kehrte er Abend für Abend dem dörflichen Treiben den Rücken und beugte seine Gestalt in einem abgelegenen Hain in demütigem Gebet vor seinem Vater. Zuweilen ließ der Mond seinen glänzenden Lichtschein auf die gebeugte Gestalt Jesu fallen, bis schließlich Wolken und Finsternis alles Licht wieder vertrieben. Während er in der Haltung eines Bittstellers verweilte, legten sich Tau und Reif auf sein Haupt und seinen Bart. Oftmals betete er die ganze Nacht hindurch. Er ist unser Vorbild. Wenn wir uns dessen erinnerten und ihm nacheiferten, würden wir viel stärker in Gott ruhen. Sch1 201.2
Wenn der Erlöser der Menschheit, voll göttlicher Kraft, die Notwendigkeit des Gebets empfand, wieviel mehr sollten wir schwache, sündhafte Sterbliche das Bedürfnis haben, zu beten, inbrünstig und beständig zu beten! Christus aß nichts, sobald ihn die Versuchung am ärgsten überfiel. Er vertraute sich Gott an, und durch ernstes Gebet und völlige Unterwerfung unter den Willen des Vaters ging er als Sieger hervor. Alle, die die Wahrheit für diese letzten Tage bekennen, sollten mehr als alle anderen Christen dem beispielhaften Gebetsleben Jesu folgen. Sch1 202.1
“Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr.” Matthäus 10,25. Unsere Tische sind oft genug mit Leckereien bedeckt, die im übrigen weder gesund noch notwendig sind, weil wir diese Dinge der Selbstbeherrschung und der Gesundheit des Leibes und der Seele vorziehen. Jesus bat ernstlich um Kraft von seinem Vater. Dies schätzte der Gottessohn sogar für sich selbst höher ein, als am reichgedeckten Tisch Platz zu nehmen. Er hat uns bewiesen, daß das Gebet unentbehrlich ist, um für den Kampf mit den Mächten der Finsternis Kraft zu empfangen und die uns aufgetragene Aufgabe zu meistern. Unsere eigene Kraft reicht dazu nicht aus, doch die Kraft, die Gott verleiht, ist gewaltig und läßt jeden siegreich bleiben, der sie empfängt. Sch1 202.2