“Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt. Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich und lesen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten werfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.” Matthäus 13,47-50. BRG 94.1
Das Auswerfen des Netzes stellt die Predigt des Evangeliums dar, durch die Gutes und Schlechtes in die Gemeinde gelangt. Wenn das Werk der Verkündigung abgeschlossen ist, wird im Endgericht beides voneinander getrennt werden. Christus sah voraus, dass die Gemeindezugehörigkeit von falschen Brüdern den Weg der Wahrheit in Verruf bringen würde, ja, dass die Welt angesichts der Inkonsequenz dieser Menschen das Evangelium schlecht machen würde. Selbst Gläubige, das wusste er, könnten verunsichert werden durch die vielen, die sich zwar Christen nennen, sich aber nicht von seinem Geist regieren lassen. Die Tatsache, dass solche Menschen in der Gemeinde sind, könnte bei vielen den gefährlichen Gedanken wecken: Gott nimmt es mit der Sünde nicht so genau. Deshalb lüftete Christus den Schleier der Zukunft und wies nachdrücklich darauf hin, dass allein der Charakter und nicht die soziale Stellung über das Schicksal des Menschen in der Ewigkeit entscheidet. BRG 94.2
Die beiden Gleichnisse vom Unkraut und vom Netz lehren ganz klar, dass es keine Zeit geben wird, in der sich alle Sünder zu Gott bekehren. Weizen und Unkraut wachsen zusammen auf bis zur Ernte; gute und wertlose Fische werden miteinander an Land gezogen und erst dort für immer getrennt. BRG 94.3
Außerdem lassen beide Gleichnisse deutlich erkennen, dass es nach dem Gericht keine Gnadenzeit mehr geben wird. Unmittelbar nachdem das Werk der Evangeliumsverkündigung abgeschlossen ist, erfolgt die Trennung von Guten und Bösen. Damit ist dann das Schicksal der beiden Gruppen auf ewig entschieden. BRG 95.1
Gott will nicht, dass irgendein Mensch verloren geht. “So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?” Hesekiel 33,11. Solange Gnadenzeit ist, wirkt Gottes Geist ständig auf die Menschen ein und sucht sie zu veranlassen, die Gabe des Lebens anzunehmen. Nur wer sich diesem Drängen widersetzt, wird einmal zugrunde gehen. Gott hat klar gesagt, dass die Sünde vernichtet werden muss, da sie das ganze Weltall zu verderben droht. Wer sich nicht von ihr lossagt, wird mit ihr zusammen ausgerottet werden. BRG 95.2