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Das bessere Leben

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    “Ist’s auch recht, daß sich ein Mann scheide von seiner Frau?”*Matthäus 19,3

    Bei den Juden war es zulässig, daß ein Mann wegen irgendeiner geringfügigen Ursache die Ehescheidung vollziehen konnte, wonach es der Frau freistand, sich wieder zu verheiraten. Diese Sitte hatte aber großes Elend und viele Sünden im Gefolge. Jesus sprach es in der Bergpredigt ganz klar aus, daß die Auflösung der ehelichen Verbindung unstatthaft sei, wenn es sich nicht gerade um Treubruch der einen Seite handelt. Er sagte später einmal: “Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, und freit eine andere, der bricht die Ehe.” Matthäus 19,9.BL 55.2

    Als die Pharisäer einst den Herrn fragten, ob die Scheidung erlaubt sei, wies er sie auf die Einsetzung der Ehe bei der Schöpfung hin: “Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, um eures Herzens Härtigkeit willen; von Anbeginn aber ist’s nicht so gewesen.” Matthäus 19,8. Er führte sie in die seligen Tage von Eden zurück, als Gott alles als “sehr gut” bezeichnet hatte. Ehe und Sabbat nahmen dort ihren Ursprung, beide zur Verherrlichung Gottes und zum Segen der Menschheit bestimmt. Als der Schöpfer die Hände des heiligen Paares zum Ehebund vereinigte und das Wort sprach: “Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch” (1.Mose 2,24), schuf er das Gesetz der Ehe für alle Adamskinder bis ans Ende der Zeit. Und was der himmlische Vater selbst als gut bezeichnet hatte, war ein Gesetz, das dem Menschen zu größtem Segen und höchster Entwicklung verhelfen sollte.BL 55.3

    Wie alle andern guten Gaben Gottes, die der Menschheit als heilig zu hütendes Gut anvertraut wurden, ist auch die Ehe durch die Sünde verdorben worden. Doch das Evangelium zielt darauf ab, ihre Reinheit und Schönheit wiederherzustellen. Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament wird die eheliche Verbindung als Bild für den innigen und heiligen Bund gebraucht, der zwischen Christus und seinem Volk, den Erlösten nämlich, besteht, die er um den Preis von Golgatha erkauft hat. “Fürchte dich nicht”, spricht er, “... denn der dich gemacht hat, ist dein Mann Herr Zebaoth heißt sein Name, und dein Erlöser ist der Heilige Israels.” Jesaja 54,4.5. “Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der Herr, denn ich bin euer Herr!” Jeremia 3,14. Aus dem Hohenlied klingt uns die Stimme der Braut entgegen: “Mein Freund ist mein, und ich bin sein.” Hohelied 2,16. Und der ihr “auserkoren unter vielen Tausenden” und “lieblich” ist (Hohelied 5,10.16), sagt: “Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir.” Hohelied 4,7.BL 56.1

    In dem Brief des Apostels Paulus an die Christen zu Ephesus lesen wir, daß der Herr den Mann zum Haupt des Weibes gemacht habe, ihr Beschützer zu sein und die Familie zusammenzuhalten, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde und der Heiland des geheimnisvollen Leibes sei. Deshalb spricht der Apostel “Wie nun die Gemeinde ist Christus untertan, so seien es auch die Frauen ihren Männern in allen Dingen. Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf daß er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen, sondern daß sie heilig sei und unsträflich. So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben.” Epheser 5,24-28.BL 56.2

    Die Gnade Christi allein kann die Ehe zu dem machen, was sie nach dem Willen Gottes sein soll eine Gemeinschaft, die der Menschheit Segen und Auftrieb verleiht. Solche Familien auf Erden stellen zusammen durch ihre Einigkeit, ihren Frieden und ihre Liebe die höhere, die himmlische Familie dar.BL 56.3

    Doch genau wie in den Tagen Christi sind auch heute die gesellschaftlichen Verhältnisse so beschaffen, daß nur eine traurige Verunstaltung vom göttlichen Edelbild dieses heiligen Bundes übrigbleibt. Bei alledem aber bietet die Heilsbotschaft Christi denen einen Trost, die der Enttäuschung Bitterkeit empfinden mußten, als sie Kameradschaft und Glück zu erjagen hofften. Geduld und Edelmut, die Christi Geist mitteilt, werden ihr bitteres Los versüßen. Ein Herz, worin Christus Wohnung genommen hat, wird seiner Liebe so voll und zufrieden, daß es sich nicht mehr in dem Wunsche verzehren kann, anderer Beachtung und Teilnahme auf sich gelenkt zu sehen. Durch die Hingabe der Seele an Gott kann seine Weisheit an ihr vollbringen, was menschlicher Weisheit unmöglich ist. Durch die Offenbarung seiner Gnade können Herzen, zwischen denen es fremd und kalt geworden war, durch festere und dauerhaftere als irdische Bande zusammengefügt werden, nämlich durch die goldenen Bande einer Liebe, die sich in der Versuchung bewährt.BL 57.1