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    Kapitel 7—Methoden für die Seelengewinnung

    Gemeindeglieder sollen unterwiesen werden, wie man für andere arbeitet. Es ist die Pflicht der Leiter und Lehrer der Gemeinde, die Glieder zu unterweisen, wie sie Missionsarbeit betreiben können. Dann kann ein großartiges, gewaltiges Werk der Verkündigung dieser Botschaft beginnen, die jede unbetretene Großstadt aufrütteln wird, bevor die Krise kommt, in der satanische Mächte die Türen, die jetzt noch für die dritte Engelsbotschaft geöffnet sind, schließen werden. Gott erwartet von uns, dass wir die Botschaft der gegenwärtigen Wahrheit in jede Großstadt tragen und das Werk nicht an einigen wenigen Plätzen bündeln. Wo immer sich Möglichkeiten für die Wahrheit eröffnen, sollten Männer stationiert werden, die fähig sind, ihre Lehren mit einer Kraft und Überzeugung zu präsentieren, die die Herzen erreicht. (Manuskript 61, 1909; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 10, S. 215f.)MG 101.1

    Gemeindeglieder sollen lernen, die Wahrheit an andere weiter-zugeben. Die kostbare Wahrheit der Erlösung wurde unseren Geschwistern wieder und wieder präsentiert, während mitten in den Großstädten, wo unsere Gemeinden Zusammenkommen, Menschen aus Mangel an der Erkenntnis zugrunde gehen, die unsere Gemeindeglieder ihnen hätten vermitteln können. Eine offensive Missionsarbeit ist kaum bekannt. Wenn die Gläubigen hellwach und aufmerksam wären und nach Gelegenheiten Ausschau hielten, um das Licht auszubreiten, würden sie reichlich Arbeit zu tun finden. Die Ernsthaftigkeit, Nüchternheit und das Gefühl feierlicher Verantwortung, das die Nachfolger Christi ausstrahlen, sprechen deutlich für die Wahrheit. Die sich selbstlos aufopfernden Christen werden durch ihr Leben der praktischen Frömmigkeit einen starken Eindruck bei ihren Nachbarn hinterlassen. Sie werden ernsthaft im Dienst des Meisters tätig sein und damit den Herrn verherrlichen, der sie aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht geführt hat. Sie werden die Anweisung Christi befolgen: „Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” (Mt 5,16) Jedes Gemeindeglied sollte lernen, wie wir das Licht anderen Menschen bringen können, die sich in der Finsternis befinden. Jeder soll auf Seelen achten als solche, die „über ihren Dienst Rechenschaft geben müssen” (Hbr 13,17b GNB). (Advent Review and Sabbath Herald, 11. Juni 1895)MG 101.2

    Verkündigt biblische Wahrheiten

    Beginnt damit, das Evangelium so klar wie möglich darzustellen. Es gibt eine heilige, feierliche Verpflichtung gegenüber denen, die zum ersten Mal die Einladung zur Evangeliumsfeier erhalten sollen. Jede Art des Werkes soll in Ordnung kommen. Wir müssen unsere Stimme erheben und die Botschaft auf den Straßen verkündigen, um alle zum Hochzeitsmahl des Lammes hereinzuholen. Wir machen dies, indem wir unsere Zeltversammlungen in den Großstädten und Orten veranstalten, wo die Botschaft der gegenwärtigen Wahrheit noch nicht gehört wurde. Wir verkündigen diesen Menschen zunächst keine Lehrpunkte, die sie nicht verstehen. Das allererste und wichtigste Anliegen muss sein, das Herz jedes Menschen für unseren Herrn Jesus Christus zu erwärmen, ihn als den barmherzigen Sündenträger und vergebungsbereiten Erlöser den Menschen nahezubringen und das Evangelium so klar wie möglich darzustellen. (Brief 4, 1899)MG 102.1

    Enthülle denen die Wahrheiten des Wortes Gottes, die sie hören wollen. In unseren Kleinund Großstädten leben die Menschen in Unwissenheit bezüglich der Wahrheiten des Wortes Gottes. Viele gehen in der Sünde zugrunde. Manche kommen aus Neugier in unsere Versammlungsstätten. Lasst jede Predigt eine Offenbarung der großen Wahrheiten für diese Zeit sein. Enthüllt die Geheimnisse der Erlösung den Schülern im Unterricht und den Zuhörern, die gekommen sind, um Gottes Wort zu hören. Diese Erkenntnisse werden von den Intellektuellen wie auch den Ungebildeten gebraucht. Die höchste Bildung wird durch das Studieren des Geheimnisses der Gottheit erreicht. Die großen Wahrheiten des Wortes Gottes, wenn sie geglaubt, angenommen und in das praktische Leben übertragen werden, resultieren im Erreichen des höchsten Bildungsgrades. (Counsels to Parents, Teachers and Students, S. 398, 1913)MG 102.2

    Biblische Wahrheiten in einfachen Worten verkündigen, damit alle sie verstehen können. Der Herr spricht in dieser Zeit zu seinem Volk mit den Worten: „Verschafft euch einen Zugang zu den Großstädten und verkündigt die Wahrheit in Einfachheit und starkem Glauben.” Der Heilige Geist wird durch eure Bemühungen wirken, um Herzen zu beeindrucken. Stellt in eurer Botschaft keine schwierigen Lehrpunkte dar, sondern sprecht die einfache Sprache des Evangeliums Christi, die Jung und Alt verstehen kann. Die Ungebildeten wie auch die Akademiker sollen die Wahrheiten der dritten Engelsbotschaft verstehen; deshalb müssen sie in Einfachheit gelehrt werden. Wenn ihr die Menschen auf wirksame Weise erreichen wollt, dann demütigt eurer Herz vor Gott und lernt von ihm. (Advent Review and Sabbath Herald, 18. Januar 1912; zitiert in Medical Ministry, S. 299)MG 103.1

    Legt die Wahrheit nur so schnell offen, wie sie verstanden wird. Während ich letzte Nacht schlief, schien ich mich im Traum mit den leitenden Brüdern zu treffen. Ich hörte, wie jemand mit großer Autorität sprach: „Viele Menschen, die die Wahrheit nicht kennen, werden diese Versammlung besuchen. Sie werden zuhören und sich dafür interessieren, weil Christus sie zu sich zieht. Ihr Gewissen sagt ihnen, dass das Gehörte wahr und richtig ist, weil es sich auf die gründet. Die größte Vorsicht ist im Umgang mit diesen Menschen geboten ... Drängt ihnen zu Beginn nicht die unangenehmsten Merkmale unseres Glaubens auf, sonst könnten sie sich dieser neuen Offenbarung verschließen. Macht sie nur mit den Teilen der Wahrheit bekannt, die sie begreifen und schätzen können. Auch wenn die neuen Wahrheiten ungewohnt und erschreckend sein mögen, werden viele voller Freude erkennen, dass neues Licht auf das Wort Gottes fällt. Würden wir dagegen massiv viele Wahrheiten präsentieren, die die Zuhörer nicht aufnehmen können, würden einige weggehen und nie wieder zurückkommen. Darüber hinaus würden sie die Wahrheit falsch wiedergeben. Wenn sie anderen erklären, was sie gehört haben, würden sie die Bibeltexte so verdrehen, dass sie andere damit nur verwirren. Wir müssen aus den positiven Rahmenbedingungen einen Vorteil ziehen. Gebt die Wahrheit so weiter, wie Jesus sie praktiziert hat. Es sollte keinen kämpferischen, streitsüchtigen Geist beim Bezeugen der Wahrheit geben. (Manuskript 44, 1894; veröffentlicht in Special Testimonies to Ministers and Workers, Serie A, Nr. 3, S. 13f.)MG 103.2

    Themen für die Verkündigung

    Viele kennen nur das, was ihre Geistlichen ihnen sagen. Die Menschen wissen nichts von der Wahrheit und nichts über die Begründung für unseren Glauben. Sie vertrauen darauf, was die Gemeindepastoren ihnen sagen. Sollten nicht alle Anstrengungen unternommen werden, damit sie die gegenwärtige Wahrheit kennenlernen? Wie können wir in diesen Großstädten unsere Arbeit ohne finanzielle Mittel aufnehmen? Wenn wir ständig Plätze vor uns sehen, die wir vermutlich mit finanziellen Mitteln voranbringen könnten, müssen wir diese Länder brachliegen und den Boden ungepflügt und ohne Saat lassen? Wird der Herr mit dieser Art der Vernachlässigung zufrieden sein? (Brief 9a, 1893; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 11, S. 7)MG 104.1

    Verkündigt die Zeichen der baldigen Wiederkunft Christi. Wir spüren, dass die Zeit gekommen ist, um entschiedene Anstrengungen in unseren Großstädten zu machen. Lest das 21. Kapitel von Lukas. Diese Botschaft müssen wir weitertragen. Es ist die feierlichste Botschaft für unsere Zeit. (Brief 160, 1906)MG 104.2

    Der biblische Sabbat soll betont werden. Es gibt viele Orte, wofür schon längst Mittel hätten bewilligt werden sollen, um offensive Missionseinsätze in Großund Kleinstädten durchzuführen in Verbindung mit Zeltversammlungen und Gründungen von Gemeinden, die Mahnmale für die Wahrheit und Gerechtigkeit sein sollen. Jeder Vorstoß sollte Gott und seinen heiligen Sabbat darlegen. In allen Arbeitseinsätzen sollten wir zeugnishaft deutlich davon sprechen, dass der siebente Tag das Zeichen und Siegel Gottes ist. (Brief 45, 1900; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 9, S.88)MG 105.1

    Öffentliche Evangelisationen in den Großstädten

    Mietet Säle oder andere geeignete Örtlichkeiten für öffentliche Veranstaltungen. In Städten, wo die Wahrheit unbekannt ist, können Brüder, die für die Arbeit geeignet sind, einen Saal oder eine andere geeignete Örtlichkeit mieten, um alle zu versammeln, die kommen werden. Dann sollen sie die Menschen in der Wahrheit unterrichten. Sie brauchen keine Predigt zu halten, sondern nur die Bibel zur Hand zu nehmen und Gott direkt aus seinem Wort sprechen lassen. Sollten nur wenige Zuhörer anwesend sein, können sie es bei einem „So spricht der Herr” belassen, ohne viel Aufhebens und Aufregung daraus zu machen. Lest und erklärt die einfache Evangeliumsbotschaft, singt und betet mit ihnen. (Advent Review and Sabbath Herald, 29. September 1891)MG 105.2

    Evangelisationen bedürfen der Folgeveranstaltungen. In unseren Bemühungen, die Menschen zu erreichen, stehen wir in der Gefahr, Methoden anzuwenden, die nicht die besten Ergebnisse hervorbringen. Es mögen Pläne durchgeführt werden, die vorübergehend großes Interesse erzeugen; aber die Ergebnisse zeigen, dass der Erfolg nicht dauerhaft ist. Der Evangeliumswagen 1Ein von Pferden gezogener Wagen, der besonders dekoriert war, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen; von ihm aus wurden in der Stadt Botschaften verkündigt. mag etwas Gutes bewirken, aber in den meisten Fällen werden die Ergebnisse enttäuschend sein. Die Menschen werden durch die Musik angezogen und die Verkündigung und die Aufrufe hören. Aber die Mitarbeiter reisen zügig von Ort zu Ort, sodass keine Zeit bleibt, dass die Personen im Glauben fest gegründet werden. Die Eindrücke sind schnell wieder ausgelöscht. Es wird kaum Samen gestreut, der aufgeht und Frucht bringt. Wenn die Erntezeit kommt, wird es nur wenige Garben zum Einsammeln geben ...MG 105.3

    An vielen Orten ist es fast unmöglich, Zugang zu einem Gotteshaus zu erhalten. Vorurteile, Eifersucht und Neid sind oft so stark, dass wir keine Örtlichkeit finden können, an dem wir zu den Menschen über das Wort des Lebens sprechen können. Wenn an verschiedenen Plätzen Zeltversammlungen stattfinden, haben die Interessierten Gelegenheiten zum Hören. Menschen, die nach dem Brot des Lebens hungern, werden gesättigt.MG 106.1

    Anstelle riesiger Zeltversammlungen an wenigen Orten wäre es oftmals wesentlich besser, kleine Veranstaltungen an vielen Plätzen durchzuführen. Lasst sie in Großund Kleinstädten stattfinden, wo die Botschaft der gegenwärtigen Wahrheit noch nicht verkündigt wurde ...MG 106.2

    Diesen Veranstaltungen sollten Zeltversammlungen und Bibelarbeit folgen. Erfahrene Mitarbeiter und ihre Helfer sollten in dem Gebiet bleiben, um alle interessierten Menschen herauszufinden. Sie sollten so intensiv arbeiten, als würden sie das verlorene Schaf suchen. Viele, die zu den Zeltversammlungen nur kommen, um etwas Neues zu hören, werden von der Wahrheit beeindruckt sein, und einige werden sich dafür entscheiden ...MG 106.3

    In diesen Veranstaltungen sollten wir nicht zuerst Lehrpunkte darstellen, von denen die Menschen nichts verstehen. Fesselt die Aufmerksamkeit der Menschen, indem ihr die Wahrheit so darstellt, wie sie in Jesus ist. Das erste und wichtigste Anliegen ist es, das Herz der Menschen zu erreichen und zu überwältigen, indem wir den Herrn Jesus Christus als den Erlöser darstellen, der Sünden vergibt. Haltet den Menschen das Kreuz auf Golgatha vor Augen. Was verursachte den Tod Jesu? Die Übertretung des Gesetzes. Zeigt den Menschen, dass Christus starb, um ihnen die Möglichkeit zu geben, treue Bürger seines Reiches zu werden.MG 106.4

    Stellt die Wahrheit nicht in lang ausgearbeiteten Reden dar, sondern in kurzen Ansprachen, direkt zum Punkt. Unterrichtet, bildet [die Verkündiger] zu einem gewissenhaften, von Herzen kommenden Dienst aus. Völlige Hingabe, viel Gebet und große Ernsthaftigkeit werden einen tiefen Eindruck hinterlassen; denn Engel Gottes werden gegenwärtig sein und das Herz der Zuhörer bewegen.MG 107.1

    Benutzt Gesang und Instrumentalmusik. Im Altertum wurden im Gottesdienst Musikinstrumente verwendet; die Anbeter priesen Gott mit ihren Harfen und Zimbeln. Musik sollte also seinen Platz in unseren Gottesdiensten haben. Das Interesse wird dadurch zu-nehmen. (Manuskript 3,1899; veröffentlicht in General Conference Daily Bulletin, 2. März 1899, S. 128)MG 107.2

    Open-Air-Veranstaltungen mögen an manchen Orten wirkungsvoll sein. Die Großstädte bedürfen eines stärkeren Arbeitseinsatzes. An manchen Orten können die Menschen am besten mit Open-Air-Veranstaltungen erreicht werden. Es gibt viele, die diese Missionsarbeit tun können, aber sie müssen mit der gesamten Waf-fenrüstung der Gerechtigkeit (vgl. Eph 6,12-19) bekleidet sein. Wir sind insgesamt zu vorsichtig mit unserer Arbeit; und doch sind Anstand, Höflichkeit und gesunder Menschenverstand erforderlich. (Manuskript 139, 1998; An Appeal for Missions; Pamphlet 4, S. 15)MG 107.3

    Verkündiger bei Zeltversammlungen in Großstädten

    Nur die besten Verkündiger sollten in Großstadt-Zeltversamm-lungen 2Gemeint sind hier evangelistische Versammlungen für Gemeindeglieder und Interessierte, die meist in Zelten durchgeführt wurden. eingesetzt werden. Wir alle müssen hellwach sein, wenn sich die Möglichkeiten öffnen, das Werk in den Großstädten zu beschleunigen. Wir sind weit hinter Gottes Anweisungen zurück, diese Städte zu betreten und sogenannte Gedenkstätten für Gott zu errichten. Schritt für Schritt müssen wir suchende Menschen zum vollen Licht der Wahrheit führen. Lasst uns die Bemühungen so lange fortsetzen, bis eine Gemeinde gegründet und eine bescheidene Anbetungsstätte gebaut wurde ...MG 107.4

    In jeder Stadt gibt es ein Werk zu tun. Mitarbeiter sollten in unsere Großstädte gehen und Zeltversammlungen abhalten. In diesen Veranstaltungen sollten die besten Talente zum Einsatz kommen, sodass die Wahrheit kraftvoll verkündigt wird. Männer mit verschiedenen Begabungen sollen eingesetzt werden. Ein Mitarbeiter allein wird keinesfalls alle Fähigkeiten in sich vereinen, die für die Arbeit notwendig sind. Damit eine Zeltversammlung zu einem Erfolg wird, braucht man eine Reihe von Mitarbeitern. Niemand sollte meinen, dass es sein Vorrecht ist, alle wichtigen Aufgaben selbst durchzuführen. (Advent Review and Sabbath Herald, 30. September 1902)MG 108.1

    Die Sprecher sollen auf ihre Worte achten. Wenn die Sprecher in den Zeltversammlungen in unseren Großstädten ihre Worte sorgfältig wählen, wird das Herz der Menschen berührt, während die Wahrheit in der Kraft des Heiligen Geistes verkündet wird. Die Liebe Christi im Herzen wird den Hang zum Irrtum vertreiben. Die Barmherzigkeit und Liebe, die sich im Leben von Jesus gezeigt hat, wird im Leben derer, die für ihn arbeiten, zu sehen sein. Ihre Bemühungen werden dem ernsten, unermüdlichen Einsatz Jesu gleichen. Ihr Charakter wird eine Abbildung des Charakters Christi sein ...MG 108.2

    Dieser Arbeitsbereich soll nicht eigenständig und getrennt von den anderen Zeltversammlungen gesehen werden. Jeder Zweig im Werk Gottes ist eng mit allen anderen verknüpft. Obwohl die Bereiche sehr unterschiedlich sind, sollen sie sich doch in vollkommener Übereinstimmung miteinander weiterentwickeln ...MG 108.3

    Lasst alle, denen es irgendwie möglich ist, für die lange ver-nachlässigte Arbeit in den Großstädten zur Verfügung stehen. Es ist eine Aufgabe, die kurz angedacht, aber dann zur Seite gelegt wurde, genauso wie der Priester und der Levit an dem Verwundeten vorübergingen (vgl. Lk 15,31-32). Nehmt das Werk in den Großstädten von ganzem Herzen, selbstlos und mit Weisheit und Verstand auf. (Pacific Union Recorder, 23. Oktober 1902)MG 108.4

    Vermeidet extravagante Darstellungen

    Keine großartige Darstellung erforderlich. Ich möchte deutlich reden. Es ist nicht der Plan Gottes mit seiner Gemeinde, zu irgendeinem Zeitpunkt oder einer Gelegenheit eine prachtvolle, beeindruckende Vorstellung in unseren Großstädten zu geben. Der Herr ist traurig und wird entehrt, wenn die ihm anvertrauten Mittel auf solche Weise ausgegeben werden. Vor kurzem wurde mir der letzte große Auftritt unserer Kirche [in der Öffentlichkeit] vorgeführt, und ich wurde von Gott darauf hingewiesen, dass mit dem dafür investierten Geld lieber die Not derer hätte gelindert werden sollen, die unseren Institutionen ihre Ersparnisse ausgeliehen haben, die sie jetzt dringend benötigen. Manche haben uns in gutem Glauben ihre Mittel zur Verfügung gestellt, und obwohl sie uns dringend gebeten haben, sie zurückzugeben, haben sie sie noch immer nicht erhalten. Das ausgeliehene Geld unserer Geschwister sollte sofort zurückerstattet werden, wenn dies gewünscht wird. (Manuskript 162, 1905; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 10, S. 230)MG 109.1

    Gebet und der Heilige Geist bewirken mehr als äußerliche Zur-schaustellung. Diejenigen, die in den Großstädten für den Herrn arbeiten, müssen ausdauernden, geduldigen, hingebungsvollen Einsatz im Unterrichten der Menschen bringen. Während sie ernsthaft wirken, um Interesse bei den Hörern zu wecken und auf-rechtzuerhalten, müssen sie gleichzeitig alles vermeiden, was an Effekthascherei grenzt. In unserem Zeitalter der Verschwendungssucht und Zurschaustellung mögen Menschen denken, man müsse einen großen Aufwand betreiben, um erfolgreich zu sein. Gottes erwählte Botschafter jedoch sollen den Irrtum aufzeigen, Geld für Effekthascherei zu verschwenden. Wenn sie ihre Arbeit in Einfachheit, Bescheidenheit und anmutiger Würde verrichten und jegliche Zurschaustellung vermeiden, dann werden sie einen bleibenden Eindruck zum Guten hinterlassen.MG 109.2

    Es ist tatsächlich notwendig, dass Mittel weise ausgegeben werden, um zu den Veranstaltungen einzuladen und das Werk solide voranzubringen. Und doch liegt die Stärke der Mitarbeiter offensichtlich nicht in Äußerlichkeiten, sondern in einer vertrau-ensvollen Abhängigkeit von Gott, in ernsthaftem Gebet um seine Hilfe und Gehorsam seinem Wort gegenüber. Das Werk des Herrn braucht jedoch noch viel mehr Gebet, viel mehr Christusähnlichkeit und viel mehr Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Äußerliche Show und extravagante Darstellung werden das Werk nicht vollenden können.MG 109.3

    Gottes Werk muss mit der Vollmacht Gottes vorangetrieben werden. Wir brauchen die Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Wir müssen verstehen, dass Gott unseren Reihen Männer voller Fähigkeiten und Einfluss hinzufügen wird, die ihren Auftrag wahrnehmen, die Welt zu warnen. Nicht alle Menschen in der Welt sind gesetzlos und sündig. Gott hat viele Tausende, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Es gibt Männer und Frauen voller Gottesfurcht in den abgefallenen Kirchen. Wenn dies nicht so wäre, hätte uns Gott nicht mit der Botschaft beauftragt: „Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große ... Geht hinaus aus ihr, mein Volk.” (Offb 18,2a.4a) Viele, die ehrlichen Herzens sind, sehnen sich geradezu nach dem himmlischen Brot des Lebens. Sie werden das Evangelium erkennen, wenn es ihnen in der Schönheit und Einfachheit nahegebracht wird, mit der es in Gottes Wort dargestellt ist. (Testimonies for the Church, Bd. 9, S. 109-111, 1909)MG 110.1

    Extravagante Zurschaustellung steht im Gegensatz zum Willen Gottes. Gott hat die großartige Zurschaustellung derer, die in New York gearbeitet haben, beobachtet. Aber er ist mit dieser Art der Evangeliumsverkündigung nicht einverstanden. Die ernste Botschaft wird mit einer großen Menge Spreu vermischt. Dadurch vermittelt sie einen Eindruck, der unserem Werk nicht entspricht. Die gute Nachricht der rettenden Gnade soll überall hingelangen; die Welt muss die Warnung hören. Trotzdem muss Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit praktiziert werden, wenn wir im Geist Christi wirken wollen, wofür er uns ein Beispiel durch sein Leben des Dienstes gab. Er hätte niemals solch einen Aufwand betrieben, um die Gesundheitsreform an irgendeinem Ort zu präsentieren ...MG 110.2

    Alle großartige Zurschaustellung in der medizinischen Mis-sionsarbeit, in Gebäuden, in der Kleidung oder irgendeinem anderen Bereich, stehen im Gegensatz zum Willen Gottes. Unsere Arbeitsweise muss sorgfältig bedacht werden und in Übereinstimmung mit den Plänen unseres Erlösers stehen. Er hätte Armeen von Engeln beauftragen können, um seine wahre göttliche Herkunft vorzuführen; aber er legte sie ab und kam in menschlicher Gestalt in unsere Welt, um alle Versuchungen zu erleiden, mit denen die Menschheit versucht wird ...MG 111.1

    Gott ruft uns Siebenten-Tags-Adventisten dazu auf, der Welt zu zeigen, dass wir uns auf die himmlischen Wohnungen einstellen, die Christus inzwischen für die vorbereitet, die ihre Seele reinigen, indem sie der Wahrheit gehorchen, wie sie in Jesus ist. Lasst jeden, der Christus nachfolgen möchte, sich selbst verleugnen, das Kreuz auf sich nehmen und ihm folgen. So hat es uns der große Lehrer vermittelt. (Brief 309, 1905; veröffentlicht in Advent Review and Sabbath Herald, 6. August 1914)MG 111.2

    Persönliche Evangelisation

    Das persönliche Zeugnis ist effektiver als die öffentliche Verkün-digung. Indem wir gesellig sind und enge Kontakte mit [den Men-schen, die wir erreichen wollen,] pflegen, ändert sich ihre Denkweise schneller als durch hervorragende Vorträge. Die Menschen mit Christus bekanntzumachen - in der Familie, im Wohnzimmer oder in kleinen Gruppen in Privathäusern - wird mehr Erfolg für die Seelenrettung bringen als Predigten, die unter freiem Himmel einer sich bewegenden Menschenmenge gehalten werden oder sogar in öffentlichen Sälen oder Gemeindehäusern. (Advent Review and Sabbath Herald, 8. Dezember 1885)MG 111.3

    Die Verkündigung mit Hausbesuchen vertiefen. Die Großstädte müssen bearbeitet werden, nicht nur durch Verkündigung, sondern durch die Arbeit von Haus-zu-Haus. Nachdem die War-nungsbotschaft weitergegeben wurde, nachdem die Wahrheit direkt aus der Bibel präsentiert wurde, werden viele Menschen davon überzeugt. Dann ist größte Sorgfalt geboten. Der missionarische Mitarbeiter kann nicht die Arbeit des Heiligen Geistes tun. Wir sind nur die Kanäle, durch die Gott wirken möchte. Allzu oft schleicht sich ein Geist der Selbstzufriedenheit ein, wenn der Mitarbeiter seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sieht. Es darf jedoch keine Selbstverherrlichung geben, nichts sollte sich selbst zugeschrieben werden, denn es ist Gottes Werk, und sein kostbarer Name sollte allen Ruhm und alle Ehre erhalten. Lasst das eigene Ich in Jesus verborgen sein. (Advent Review and Sabbath Herald, 14. Oktober 1902)MG 111.4

    Mission in der Nachbarschaft

    Beginne in deiner eigenen Nachbarschaft. Der Herr hat mir das Werk gezeigt, das in unseren Großstädten getan werden muss. Die in der Stadt wohnenden Gläubigen können in ihrer Nachbarschaft für Gott wirken. Sie können still und bescheiden arbeiten und dabei überall die Atmosphäre des Himmels verbreiten. Wenn sie ihre eigene Ehre in den Hintergrund stellen und stets auf Christus hinweisen, wird sich ihr machtvoller Einfluss positiv zugunsten der Wahrheit auswirken. (Advent Review and Sabbath Herald, 12. August 1902)MG 112.1

    Christen, die in Städten wohnen, sollen Zeugen für andere Menschen sein. Ich wende mich an die Christen, die in unseren Großstädten wohnen: Gott hat euch zu Treuhändern der Wahrheit gemacht - nicht um sie für euch zu behalten, sondern um sie an andere weiterzugeben. Ihr solltet als treue Haushalter der Gnade Gottes von Haus zu Haus gehen. Während ihr dies praktiziert, überlegt und plant, werden euch ständig neue Methoden in den Sinn kommen. Indem ihr eure geistigen Kräfte gebraucht, wird sich der Intellekt steigern. Eine gleichgültige, nachlässige Pflichterfüllung ist eine Beleidigung für jeden Menschen, für den Christus sein Leben gab. Wenn wir die Perlen finden wollen, die unter dem Schutt der Großstädte begraben sind, müssen wir vorangehen und das Werk tun, das unser Meister erwartet. Einige mögen im Stillen arbeiten, um Interesse bei den Menschen zu wecken, während andere in großen Sälen sprechen. Fakt ist, dass Satan Pläne schmiedet, um auf jede erdenkliche Weise die Sinne zu benebeln und die Augen und Ohren der Menschen für die Wahrheit zu verschließen. Trotzdem und gerade deshalb sollen wir an die Arbeit gehen. Geht von Haus zu Haus und lasst dabei nicht die Armen außer Acht, an denen man meist vorübergeht. Jesus sagte: Gott „hat mich gesalbt, um den Armen die gute Botschaft zu verkünden” (Lk 4,18a NLB); und wir sollen hinausgehen und es ihm gleichtun. (Advent Review and Sabbath Herald, 11. Juni 1895)MG 112.2

    Sprecht mit Freunden über euren Glauben. Wir sollten es als unsere besondere Pflicht erachten, für unsere Nachbarn zu arbeiten. Überlegt dabei, wie ihr jenen am besten helfen könnt, die sich nicht für religiöse Dinge interessieren. Zeigt beim Besuch eurer Freunde und Nachbarn ein Interesse an ihrem geistlichen wie auch weltlichen Wohlergehen. Sprecht zu ihnen von Christus als einem Heiland, der die Sünden vergibt. Ladet die Nachbarn in euer Heim ein und lest mit ihnen aus der kostbaren Bibel und aus Büchern, die biblische Wahrheiten erklären. Ladet sie dazu ein, mit euch zu singen und zu beten. In diesen kleinen Versammlungen wird Christus selbst gegenwärtig sein, wie er es versprochen hat [vgl. Mt 18,20], und Herzen werden von seiner Gnade berührt werden.MG 113.1

    Gemeindeglieder sollten sich zu diesem Werk ausbilden. Denn das ist genauso wichtig wie die Rettung der in Unkenntnis lebenden Menschen in fremden Ländern. Während einige die Verantwortung für Menschen in der Feme spüren, sollen die vielen Daheimgeblie-benen die Verantwortung für die wertvollen Menschen übernehmen, die in ihrer Umgebung leben, und ebenso sorgfältig für ihre Rettung arbeiten. (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 114f., 1905)MG 113.2

    Erreicht die Menschen, wo sie gerade sind. Die Menschen zu er-reichen, wo und in welchem Rang oder unter welchen Bedingungen sie auch leben, und ihnen auf jede mögliche Weise zu helfen - das ist wahrer Dienst. Mit solchem Einsatz kann man Herzen gewinnen und Zugang zu verlorengehenden Seelen finden ...MG 113.3

    Es hilft wenig, andere ändern zu wollen, indem man ihre in unseren Augen schlechten Gewohnheiten angreift. Solche Versuche richten oft mehr Schaden an, als dass sie helfen. In seinem Gespräch mit der Samariterin setzte Christus den Jakobsbrunnen nicht herab, sondern zeigte ihr etwas Besseres. ... Dies ist eine Illustration, wie wir heute arbeiten sollen. Wir müssen den Menschen etwas Besseres anbieten, als sie besitzen, bis hin zu dem Frieden Christi, „der höher ist als alle Vernunft” (Phil 4,7a). (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 117, 118, rev.; 1905)MG 114.1

    Alle sollen erreicht werden

    Die gesamte Menschheit als unsere Zuhörerschaft betrachten. Die Liebe, die sich im Leben und im Charakter Christi zeigte, ist keine begrenzte, selbstsüchtige Zuneigung. Ihr werdet durch seine Liebe gedrängt, das Evangelium in Bereichen jenseits eurer Vorstellungen zu verkündigen, und euch nicht der Arbeit eines anderen zu rühmen, die eine Vorbereitung für eure war. „Wer sich mit etwas rühmen will, soll sich mit dem rühmen, was der Herr getan hat. Als bewährt gilt, wer vom Herrn gelobt wird, und nicht, wer sich selbst anpreist.” (2 Kor 10,17-18 GNB) Das Werk, das jedem Diener Christi vor Augen steht, ist die Verkündigung des Evangeliums zu Hause und in entfernt gelegenen Gebieten. Dies schließt Selbstverleugnung ein und erfordert, das Kreuz auf sich zu nehmen. Diese Arbeit führt uns dazu, beständig treue Missionare in unserer Umgebung zu sein, aber auch in neue Gebiete vorzudringen, und sie wird immer dringlicher, je mehr wir uns dem Ende dieser Weltgeschichte nähern. Das Evangelium sollte auf keinen bestimmten Zeitraum oder Ort begrenzt werden. Die Welt ist das Arbeitsgebiet für den Diener des Evangeliums, und die ganze Menschheit seine Zuhörerschaft. Wenn er einen Vortrag hält, beginnt gerade erst seine Arbeit, denn das Wort des Lebens muss von Haus zu Haus getragen werden. Die Wahrheit muss in jeder Stadt, in jeder Straße und in jeder Familie präsentiert werden. Jede Methode, die uns den Zugang zu den Häusern der Menschen ermöglicht, sollte ausprobiert werden, denn der Botschafter muss mit den Leuten bekanntwerden. Die Wahrheit muss in jede Provinz und in aller Herren Länder gelangen. Von allen Landstraßen und Zäunen müssen [die Hochzeitsgäste] eingesammelt werden [vgl. Lk 14,23]; die Botschaft muss sich auf allen Kontinenten ausbreiten, bis die ganze Erde mit dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus erfüllt ist.MG 114.2

    Prediger und Missionare müssen stets die bisher unerreichten Gebiete im Blick haben. Der Erlöser sagte zu seinen Nachfolgern: „Ihr seid das Licht der Welt.” (Mt 5,14) Die Wahrheit muss verkündigt werden; das Licht soll in klaren, starken Strahlen scheinen. Selbstverleugnung, Selbstaufopferung und ein Herz voller Liebe und Begeisterung muss in das Werk des Herrn eingebracht werden. Das Licht soll hervorstrahlen, sodass kostbare Menschen dahin geführt werden, sich ganz auf die Seite Gottes zu stellen. Die Mitarbeiter sollen sich in unerreichte Gebiete vorwagen, wo sie Menschen um sich scharen und das kostbare Licht mitten in die moralische Dunkelheit fällt, die die Menschen umgibt. Auf diese Weise soll die Wahrheit verkündigt werden, bis diejenigen, die in der Finsternis wie unter der Dunstglocke des Todes sitzen, erleuchtet, charakterlich verändert und bestärkt werden. Jeder Mitarbeiter muss seiner Pflicht nachkommen, nicht nur zu predigen, sondern auch freundschaftliche Kontakte zu knüpfen, die Menschen in ihren Heimen kennenzulernen, genau wie Jesus es getan hat, indem er selbstlos und hingebungsvoll wirkte, bis er überall tätig gewesen war. Wenn eine Gruppe entstanden ist, um Licht in das Gemeinwesen zu bringen, eröffnen sich Möglichkeiten, die die Mitarbeiter in bisher unerreichte Gebiete Vordringen lassen. Gottes Mitarbeiter werden stets motiviert vorangehen und sich zu jeder Zeit auf die Führung des Heiligen Geistes verlassen. (Bible Echo, 21. Mai 1894)MG 115.1

    Jeder Notleidende ist unser Nächster. Wo immer es menschliche Not und Leid gibt, öffnet sich uns ein Betätigungsfeld für Missionsarbeit. So viele Menschen in unserem Umfeld, die kaum Anlass zu Hoffnung geben, opfern ihre gottgegebenen Kräfte schädlichen Gewohnheiten. Sollen wir sie geringschätzen und übergehen? Nein! Unser Herr Jesus hat sie mit einem sehr hohen Preis erkauft, indem er sein Blut für sie vergoss. Seid ihr, die ihr euch als Kinder Gottes bezeichnet, wirklich Christen im wahrsten Sinne des Wortes, oder seid ihr in eurem Alltag nur Heuchler oder Fälschungen? Fragt ihr wie Kain „Soll ich meines Bruders Hüter sein?” Wird der Herr zu uns wie damals zu Kain sagen: „Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.” (1 Mo 4,9b. 10) Werden wir es versäumen, unsere von Gott gegebenen Aufgaben zu tun, und nicht versuchen, die Verlorenen zu retten? Es gibt viele, die wie der Schriftgelehrte fragen: „Wer ist mein Nächster?” (Lk 10,29) Die Antwort erschließt sich uns aus der Geschichte, die sich unweit von Jericho ereignete, als der Priester und der Levit vorübergingen und den bedauernswerten, verwundeten Fremden der Fürsorge des barmherzigen Samariters überließen. Jeder Notleidende ist unser Nächster. Jeder vom Weg abgekommene Nachkomme Adams, der vom Feind verführt wurde und durch falsche Gewohnheiten, die die von Gott gegebene Menschenwürde zerstören, in die Ketten der Sklaverei geriet, ist mein Nächster. (Advent Review and Sabbath Herald, 12. November 1895)MG 115.2

    Die ganze Welt soll für Gott bearbeitet werden. Als ich wieder eingeschlafen war, schien ich in einer großen Versammlung zu sein. Einer, der große Macht besaß, sprach zu den Versammelten, vor denen eine Weltkarte ausgebreitet lag. Er sagte, dass die Karte Gottes Weinberg veranschauliche, der bearbeitet werden müsse. Wenn himmlisches Licht irgendjemanden erleuchte, solle der Betreffende das Licht anderen erstrahlen lassen. An vielen Orten sollten Lichter angezündet und an diesen wieder andere Lichter entzündet werden.MG 116.1

    Die Worte wurden wiederholt: „Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wie-derbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weg-geworfen und die Menschen zertreten es. Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.” (Mt 5,13-16 GNB)MG 116.2

    Ich sah Lichtstrahlen aus Städten und Dörfern, von hohen und niedrigen Orten der Erde hervorleuchten. Gottes Wort wurde befolgt, und infolgedessen entstanden Denkmäler für ihn in jeder Stadt und in jedem Dorf. Seine Wahrheit wurde in aller Welt verkündigt. (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 254, rev., 1909)MG 117.1

    Die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit sollen auf die Bedürftigen scheinen. Unsere Gemeinden haben eine Aufgabe zu erfüllen, von der nur wenige eine Vorstellung haben. Christus sagt: „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.” (Mt 25,35-36) Wir werden unsere Mittel einsetzen müssen, um Arbeiter im Erntefeld zu unterstützen, und wir werden uns über die eingebrachten Garben freuen. Während dies richtig ist, gibt es eine bisher ungetane Arbeit, die aufgenommen werden muss. Die Mission Christi war es, die Kranken zu heilen, die Hilflosen zu ermutigen und die, die gebrochenen Herzens waren, aufzurichten. Diese Arbeit der Wiederherstellung muss unter den bedürftigen und leidenden Menschen fortgesetzt werden.MG 117.2

    Gott ruft euch nicht nur zur Wohltätigkeit auf, sondern erwartet euren frohen Gesichtsausdruck, eure aufmunternden Worte und euren Händedruck. Erleichtert einige der Kinder Gottes von ihrer Bürde. Manche sind krank und haben die Hoffnung aufgegeben. Bringt ihnen den Sonnenschein zurück. Es gibt Menschen, die ihren Mut verloren haben. Sprecht mit ihnen, betet für sie. Es gibt welche, die das Brot des Lebens brauchen. Lest ihnen aus dem Wort Gottes vor. Da ist jemand seelisch krank und ermangelt des Trostes und der heilenden Medizin. Betet für ihn und bringt ihn zu Jesus Christus. Bei all eurer Arbeit wird Christus gegenwärtig sein und die Menschenherzen beeindrucken.MG 117.3

    Das ist die Art der ärztlichen Missionsarbeit, die getan werden muss. Bringt die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in die Räume der Kranken und Leidenden. Lehrt die Armen, wie man richtig kocht. „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte” (Jes 40,11a) - mit zeitlicher und geistlicher Speise. (Manuskript 105, 1898; veröffentlicht in Ein Aufruf zur Gesundheitsevangelisation, S. 22f., rev.)MG 118.1

    Das Wohlbefinden aller Menschen ist miteinander verbunden. Keiner sollte für sich allein etwas beanspruchen, das zu einem gewissen Grade allen - Hohen und Niedrigen, Armen und Reichen, Gelehrten und Ungelehrten - gehört. Nicht ein Lichtstrahl darf unterschätzt, nicht ein Strahl ausgeschlossen werden, kein Schimmer unbeachtet bleiben oder zögerlich anerkannt werden. Alle sollen ihren Teil zur Wahrheit und Gerechtigkeit beitragen. Das Wohl der verschiedenen Gesellschaftsklassen ist unauflöslich miteinander verbunden. Wir sind alle zu dem einen großen Netz der Menschheit zusammengewebt, und wir können - ohne Nachteil zu erleiden -, nicht eines dem anderen die Teilnahme entziehen. Fehlt diese gemeinschaftliche Teilnahme und Zuneigung, so ist es unmöglich, einen gesunden Einfluss in der Gemeinde aufrechtzuerhalten. (Diener des Evangeliums, S. 294f., rev., 1915)MG 118.2

    Bisher unerreichte Bevölkerungsgruppen

    Viele Stadtbewohner wissen nichts vom baldigen Kommen Christi. Es gibt viele in unseren Großstädten, denen die Wahrheit noch nie dargelegt wurde und die die Warnungsbotschaft vom baldigen Kommen Christi und dem Ende der Welt bisher nicht gehört haben. Wie sollen diese Menschen der Einladung des Evangeliums folgen können, wenn keine Boten zu ihnen im Geist Christi gehen? Wie sollen sie wissen, dass ihre Sünden durch die Gnade und Barmherzigkeit eines gekreuzigten und auferstandenen Erlösers vergeben werden können? (Advent Review and Sabbath Herald, 2. Juli 1895)MG 118.3

    Die Armen

    Die Armen folgen dem Ruf des Evangeliums. Das Volk des Herrn besteht meist aus den Armen dieser Welt, den einfachen Leuten. „Nicht viele Weise ... nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen.” (1 Kor 1,26) Gott hat „die Armen in dieser Welt ... erwählt” (Jak 2,5b NLB), und „Armen wird das Evangelium gepredigt” (Mt 11,5c). Die Reichen sind in gewisser Hinsicht berufen; sie sind eingeladen, aber sie nehmen die Einladung nicht an. Doch in den boshaften Städten hat der Herr viele, die demütig, aber vertrauenswürdig sind. (Manuskript 17, 1898; veröffentlicht in Evangelisation, S. 500, rev.)MG 119.1

    Alle sind aufgerufen, den Bedürftigen zu helfen. Brüder und Schwestern, wenn euch dieser Aufruf erreicht, den Bedürftigen zu helfen, dann hoffe ich, dass ihr dem Ruf folgt. Lasst jedes Gemein-deglied ein lebhaftes Interesse an dieser guten Arbeit entwickeln. Enttäuscht Jesus nicht! Das Wort Gottes enthält zahlreiche Anwei-sungen, wie wir Witwen, Vaterlose, Bedürftige, Not leidende und arme Menschen behandeln sollen.MG 119.2

    Wenn alle wie unser Meister an die Arbeit gingen, würde das Herz der Witwen vor Freude jubeln, hungrige kleine Kinder würden gesättigt, die Mittelosen könnten eingekleidet und diejenigen, die bereits alle Hoffnung aufgegeben haben, könnten mit neuer Zuversicht erfüllt werden. (Manuskript 26, 1891; veröffentlicht in Medical Missionary, Juli 1891)MG 119.3

    Jeder Mensch, der in Not ist, soll beachtet werden. Es ist der Wille Gottes, dass Arm und Reich durch Bande des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft verbunden sei. Er befiehlt, dass wir uns um jeden Fall des Leides und der Not, der uns zur Kenntnis kommt, kümmern.MG 119.4

    Haltet es nicht für eurer Würde abträglich, den leidenden Menschen zu dienen. (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. II, S. 463, 1900)MG 119.5

    Die beste Möglichkeit, um das Herz der Menschen zu erreichen. Indem wir Interesse an den Nöten der leidenden Menschheit zeigen, können wir Herzen am besten erreichen. Die Bildung des Verstandes und des Herzens kann viel leichter erreicht werden, wenn wir anderen mit solch einfühlsamer Sympathie begegnen, dass wir ihnen an unseren Vorteilen und Privilegien Anteil geben, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. (Brief 116, 1897; veröffentlicht in Welfare Ministry, S. 192f.)MG 120.1

    Persönliches Engagement ist erforderlich. Wenn wir versuchen, Armen, Verachteten und Alleingelassenen zu helfen, dürfen wir nicht so für sie arbeiten, dass wir gleichsam auf den Stelzen unserer Würde und Überlegenheit einherstolzieren, denn so werden wir nichts erreichen. Wir müssen uns wirklich bekehren und von dem lernen, der „sanftmütig und von Herzen demütig” ist (Mt 11,29b). Wir müssen uns den Herrn ständig vor Augen halten. Als Diener Christi müssen wir uns stets sagen, damit wir es nicht vergessen: „Ich bin teuer erkauft” (vgl. 1 Kor 6,20a).MG 120.2

    Gott ruft nicht nur nach deiner Mildtätigkeit, sondern auch nach deinem fröhlichen Gesicht, deinen hoffnungsvollen Worten und deinem Händedruck. Wenn du die Leidenden, die dem Herrn gehören, aufsuchst, wirst du einige finden, von denen die Hoffnung gewichen ist; bring ihnen den Sonnenschein zurück. Es gibt solche, die das „Brot des Lebens” brauchen (Joh 6,35a); lies ihnen aus dem Wort Gottes vor. Auf anderen lastet eine Erkrankung des Gemütes, die kein irdischer Balsam lindem und kein Arzt heilen kann; bete für sie und bring sie zu Jesus. (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. II, S. 461, rev., 1900)MG 120.3

    Helft den Armen, deren Situation verbessert werden kann. Den armen Untertanen Gottes soll überall dort geholfen werden, wo deren Situation verbessert werden kann. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich selbst helfen zu können. Es besteht kein Zweifel über diese Fälle der Ärmsten der Armen. Wir müssen sorgfältig und unter Gebet überlegen, wie wir sie am besten unterstützen können.MG 120.4

    Der Herr legt diese Verantwortung auf jede unserer Gemeinden ... Gott duldet es, dass seine Armen sich [auch] innerhalb unserer Gemeinden finden ... Die Gemeindeglieder sollen an Gottes Armen nicht vorübergehen, sondern sich Luxus versagen ... damit sie das Leben der Notleidenden angenehmer machen können.MG 121.1

    Darüber hinaus mögen sie noch denen helfen, die nicht zu Gottes Volk gehören, wenn sie geeignet sind, um Hilfe zu erhalten. (Manuskript 46, 1900; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 4, S. 421f.; siehe auch Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. I, S. 81-83; 1862)MG 121.2

    Arbeitsmöglichkeiten sollen zur Verfügung gestellt werden. Was kann dort getan werden, wo Armut regiert und man ihr auf Schritt und Tritt begegnet? Diese Aufgabe ist sicher schwierig. Die notwendige Lebensreform wird nie gelingen, es sei denn, Männer und Frauen werden dabei von einer Macht unterstützt, die von außen kommt. Es ist Gottes Absicht, dass die Reichen und die Armen durch Mitgefühl und Hilfsbereitschaft miteinander verbunden werden. Wer also Mittel, Begabungen und Fähigkeiten hat, sollte diese Möglichkeiten zum Segen seiner Mitmenschen einsetzen ...MG 121.3

    Auch der Einrichtung verschiedener Handwerksbetriebe sollte Aufmerksamkeit gewidmet werden, sodass arme Familien Arbeit finden können. Tischler und Schlosser, ja, jeder, der irgendeine nützliche Arbeit tun kann, sollte sich dafür verantwortlich fühlen, die Ungelernten und Arbeitslosen auszubilden und zu unterstützen. (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 149, 150; 1905)MG 121.4

    Wir berauben Gott, wenn wir den Armen nicht helfen. Jede Extravaganz sollte aus unserem Leben gestrichen werden, denn wir haben nicht mehr viel Zeit, um zu wirken. Rings um uns nehmen wir eine leidende Menschheit wahr. Familien haben nicht genügend Nahrungsmittel; die Kleinen schreien nach Brot. In den Häusern der Armen mangelt es an passendem Mobiliar und Bettzeug. Viele leben in armseligen Hütten, die jeglicher Bequemlichkeit entbehren. Die Schreie der Ärmsten werden im Himmel gehört. Gott sieht sie und nimmt ihre Not wahr.MG 121.5

    Viele Menschen jedoch denken nur an sich. Während ihre Mitbürger arm sind und schmerzlichen Hunger leiden müssen, ist ihr Tisch reich gedeckt, und sie essen weit mehr, als sie benötigen. Welche Erklärung werden diese Menschen wohl für ihren selbstsüchtigen Gebrauch der Mittel Gottes abgeben? Diejenigen, die Gottes Vorsorge für die Armen missachten, werden bemerken, dass sie nicht nur ihre Mitmenschen beraubt haben, sondern Gott selbst, und die Güter unseres Herrn veruntreut haben. (Manuskript 60, 1896; veröffentlicht in Special Testimonies for Ministers and Workers, Serie A, Nr. 9, S. 68f.)MG 122.1

    Großzügigkeit anderen gegenüber wird nicht zu persönlicher Armut führen. [Gott] sagte: „Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande.” (5 Mo 15,11) ...MG 122.2

    Niemand brauchte [in Israel] zu befürchten, seine Freigebigkeit bringe ihm Not. Gehorsam gegenüber Gottes Geboten sollte gewiss wirtschaftliches Gedeihen nach sich ziehen ...MG 122.3

    Der Lebensplan, den Gott Israel gab, war als ein Anschauungs-unterricht für die ganze Menschheit gedacht. Wenn diese Prinzipien auch heute angewandt würden, wie ganz anders sähe es dann auf dieser Welt aus! (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 144, 146, rev.; 1905)MG 122.4

    Die Wohlhabenden, Gebildeten und Einflussreichen

    Die höheren Gesellschaftsschichten sollen erreicht werden. Die Evangeliumsbotschaft soll in jeder Großstadt verkündigt werden, denn das ist in Übereinstimmung mit dem Beispiel von Jesu und seiner Jünger. Medizinische Missionare sollen ernsthaft und geduldig die höheren Gesellschaftsschichten zu erreichen versuchen. Wenn diese Arbeit treu getan wird, werden professionelle Männer ausgebildete Evangelisten werden. (Manuskript 33, 1901; veröffentlicht in Medical Ministry, S. 241)MG 122.5

    Die Arbeit in den höheren Gesellschaftsschichten erfordert unsere besten Fähigkeiten. Wir sollen die Wahrheit den Menschen auf den Landstraßen weitergeben (vgl. Lk 14,23). Diese Aufgabe wurde vernachlässigt. Wir sind ebenso den höheren Gesellschaftsschichten verpflichtet, und dieses Werk benötigt all unsere Fähigkeiten. Obwohl wir keinesfalls die Armen und Notleidenden vernachlässigen dürfen, haben wir weder Personal noch Mittel für die Arbeit unter den allerniedrigsten Schichten der Gesellschaft. Wir weisen unsere Mitarbeiter auf höhere Schichten hin. Ich kann jetzt nicht alle Gründe dafür erklären.MG 123.1

    Mir wurden die Felder gezeigt, die zur Ernte reif sind. Wir müssen für die höheren Gesellschaftsschichten tätig werden. Dann werden wir die Stärke und Befähigungen haben, die Arbeit auf den Gebieten fortzusetzen, die Gott uns gezeigt hat. (Brief 164, 1901; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 4, S. 420f.)MG 123.2

    Methoden werden benötigt, um das Evangelium allen Gesell-schaftsschichten nahezubringen. Die Einladung, das Evangelium anzunehmen, soll an Reiche und Arme, Einflussreiche und Geringe, ergehen, und wir müssen Mittel entwickeln, um die Wahrheit in neue Orte und in alle Gesellschaftsschichten zu bringen. Der Herr gebietet uns: „Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.” (Lk 14,23) Er sagt: „Beginnt auf den Landstraßen, arbeitet sie sorgfältig durch; bereitet eine Gruppe darauf vor, in Eintracht miteinander das Werk zu tun, das Christus tat, indem er suchte und selig machte, was verloren ist” (vgl. Lk 19,10). (Manuskript 3, 1899; veröffentlicht in Medical Ministry, S. 312)MG 123.3

    Einflussreiche Menschen sollen nicht außer Acht gelassen werden. Diese gefallene Welt ist in merkwürdigen Händen. Die Menschen machen alles für Geld: regieren, sogar predigen. In allen geschäftlichen Unternehmungen geht es um die Vormachtstellung. Würde Christus heute durch die Straßen unserer Großstädte gehen, hätten nur wenige Menschen genug Interesse, um ihm zu folgen. Diejenigen, die eine Rolle am Regieren der Welt spielen, haben keinen Anteil an Christus, der erklärte: „Ohne mich könnt ihr nichts tun” (Joh 15,5b). Können sie überhaupt erfolgreiche Staatsmänner sein, wenn sie nicht die Gepflogenheiten und Methoden des großen Lehrers kennengelernt haben? Die Menschen in hohen, vertrauensvollen Positionen sollen in der Schule Christi ausgebildet werden. Scheut euch nicht vor diesen einflussreichen Männern. (Advent Review and Sabbath Herald, 21. August 1900)MG 123.4

    Wohlhabende werden durch bibeltreue Vorträge gewonnen. Die Diener Christi sollen treu und hingebungsvoll für die Reichen genauso wie für die Armen und Geringen in unseren Großstädten tätig sein. Es gibt viele Wohlhabende, die aufgeschlossen sind für die Einflüsse der Evangeliumsbotschaft. Wenn ihnen die Bibel, und nichts als die Bibel, präsentiert wird als die Darstellung christlichen Glaubens und Lebens, dann werden sie vom Heiligen Geist bewegt werden, Türen für die rasche Verbreitung des Evangeliums zu öffnen. Sie werden einen lebendigen Glauben an das Wort Gottes offenbaren und die ihnen anvertrauten Mittel gebrauchen, um dem Herrn den Weg zu bereiten, um in der Wüste eine Landstraße für unseren Gott zu bahnen (vgl. Jes 40,3). (Testimonies for the Church, Bd. 9, S. 113f., 1909)MG 124.1

    Der Heilige Geist gebraucht Regierungsbeamte, um Gottes Werk zu schützen. Solange Jesus im himmlischen Heiligtum der Vermittler des Menschen bleibt, werden Herrscher und Volk den beschränkenden Einfluss des Heiligen Geistes spüren. Noch immer beherrscht er in einem gewissen Grade die Gesetze des Landes. Wäre es nicht um dieser Gesetze willen, der Zustand der Welt würde viel schlimmer sein, als er jetzt ist. Während viele unserer Herrscher wirksame Helfer Satans sind, hat Gott seine Werkzeuge auch unter den führenden Männern des Volkes. Der Feind wirkt auf seine Diener ein, Maßnahmen vorzuschlagen, die das Werk Gottes beträchtlich hindern würden; aber Staatsmänner, die Ehrfurcht vor dem Herrn haben, werden von heiligen Engeln beeinflusst, sich solchen Vorschlägen mit unwiderlegbaren Beweisen zu widersetzen. Auf diese Weise werden wenige Männer einen mächtigen Strom des Übels aufhalten. Der Widerstand der Feinde der Wahrheit wird zurückgedrängt werden, damit die dritte Engelsbotschaft ihre Aufgabe erfüllen kann. Wenn dann die letzte Warnung verkündigt wird, so ist die Aufmerksamkeit dieser führenden Männer, durch die der Herr nun wirkt, gefesselt, und manche von ihnen werden sie annehmen und sich während der Zeit der Trübsal dem Volk Gottes anschließen. (Der große Kampf, S. 611, rev.; 1911)MG 124.2

    Die Jugendlichen sollen Tugenden praktizieren, die der Apostel Petrus beschrieb. Wenn unsere Jugendlichen die Regeln zu Herzen nehmen und praktizieren würden, die in 2. Petrus 1 beschrieben sind, welch einen Einfluss könnten sie zugunsten des Guten und der Gerechtigkeit ausüben, ob sie nun in Ann Arbor [d.h. in einer staatlichen Universität], in unseren Institutionen oder an irgendeinem Ort sind, wo sie Verantwortung tragen. (Brief 43, 1895; veröffentlicht in Peter’s Counsel to Parents, S. 48)MG 125.1

    Die säkular denkenden Menschen

    Satan versucht, die Gedanken von der Wahrheit abzulenken. Die Menschen, die die Warnungsbotschaft noch nicht gehört haben, werden schnell zum Spielball Satans. Er verführt sie zu vielen Tor-heiten und zur Selbstgefälligkeit. Viele suchen nach Neuem und Aufsehenerregendem; ihre Gedanken sind weit weg von Gott und den Wahrheiten seines Wortes. In dieser Zeit, wo der Feind wie nie zuvor wirkt, um die Aufmerksamkeit von Männern und Frauen zu fesseln und von der Wahrheit abzuwenden, sollen wir mit zunehmender Intensität „auf den Landstraßen und an den Zäunen” arbeiten (Lk 14,23). Mit großem Eifer und Interesse sollen wir die letzte Gnadenbotschaft in die Großstädte - die „Landstraßen” - tragen. Damit ist unser Werk jedoch nicht beendet, sondern wir sollen es auf die umliegenden Wohngebiete und die ländlichen Bezirke ausweiten, auf die Nebenstraßen und an die Zäune.MG 125.2

    Alle Gesellschaftsschichten sollen erreicht werden. In unserer Arbeit werden wir auch verschiedenen Nationalitäten begegnen. Niemand soll unbeachtet und ungewarnt bleiben. Unser Herr Jesus war das Geschenk Gottes an die gesamte Welt - nicht nur an die höheren Gesellschaftsschichten, und nicht nur an einige Völker. Es ist keine Nationalität ausgeschlossen. Gottes erlösende Gnade umschließt die ganze Welt. Jeder, der möchte, kann vom „Wasser des Lebens” reichlich und kostenlos trinken (Offb 22,17c). (Brief 4, 1911; veröffentlicht in The Upward Look, S. 60)MG 125.3

    Das Denken der Menschen soll von Christus beeinflusst werden. Wenn sich Ärzte mit Predigern vereinen, um das Evangelium in den Großstädten zu verkündigen, wird ihr gemeinsames Wirken viele Gemüter positiv beeinflussen und der Wahrheit für unsere Zeit zuwenden.MG 126.1

    Von dem Licht, das Gott mir gegeben hat, wird mir deutlich, dass heute das dringendste Bedürfnis in Gottes Werk ist, die biblische Wahrheit in menschlichen Vorbildern dargestellt zu sehen. Die eingesegneten Prediger allein sind dieser Aufgabe nicht gewachsen. Gott ruft dazu nicht nur die Geistlichen auf, sondern auch die Ärzte, Krankenschwestern, Buchevangelisten, Bibelarbeiter und andere hingebungsvolle Gemeindeglieder mit verschiedenen Begabungen, denen die gegenwärtige Wahrheit wichtig ist und die die Nöte der Großstädte sehen, welche die Warnungsbotschaft noch nicht erhalten haben. Wo jetzt nur eine Person tätig ist, sollte es 100 Gläubige geben, die sich aktiv in persönlicher Missionsarbeit engagieren. Die Zeit eilt schnell dahin. Es gibt sehr viel zu tun, bevor die satanischen Gegenspieler unsere Pläne durchkreuzen. Jedes Mittel muss in Anspruch genommen und jede Möglichkeit sinnvoll genutzt und ausgebaut werden. (Advent Review and Sabbath Herald, 7. April 1910; zitiert in Medical Ministry, S. 248f.)MG 126.2

    Messe- und Kongressbesucher

    Messen und andere Großveranstaltungen bieten missionarische Möglichkeiten. Mir ist gezeigt worden, dass - während wir uns dem Ende nähern - große Menschenansammlungen in den Städten stattfinden werden, wie kürzlich in St. Louis, 3Zur Weltausstellung in St. Louis (Missouri) im Jahr 1904. und dassMG 126.3

    Vorkehrungen getroffen werden müssen, bei diesen Gelegenheiten die Wahrheit zu verkündigen. Als Christus auf dieser Erde wandelte, nutzte er solche Gelegenheiten. Immer, wenn aus irgendeinem Grund eine große Menschenmenge versammelt war, hörte man seine Stimme klar und deutlich die Botschaft verkündigen. Das Ergebnis war, dass nach seiner Kreuzigung und Himmelfahrt Tausende von Menschen an einem Tage bekehrt wurden (vgl. Apg 2,41). Der von Christus ausgestreute Same sank tief in die Herzen und sprosste auf, und als die Jünger die Gabe des Heiligen Geistes empfangen hatten, wurde die Ernte eingebracht.MG 127.1

    Die Jünger zogen umher und predigten das Wort überall mit solcher Macht, dass Angst auf ihre Gegner fiel und die nicht wagten, das zu tun, was sie getan hätten, wenn die Beweise nicht so offenbar gewesen wären, dass Gott am Wirken war.MG 127.2

    Bei jeder großen Zusammenkunft sollten einige unserer Prediger teilnehmen. Sie sollten weise wirken, um Gehör zu finden und das Licht der Wahrheit möglichst vielen Menschen bringen zu können ...MG 127.3

    Wir sollten solche Gelegenheiten nutzen, wie sich uns eine bei der Weltausstellung in St. Louis geboten hat. Bei allen derartigen Zusammenkünften sollten Männer zugegen sein, die Gott gebrauchen kann. Flugblätter, die das Licht der gegenwärtigen Wahrheit enthalten, sollten wie das fallende Herbstlaub unter die Leute gebracht werden. Für viele Menschen, die solche Zusammenkünfte besuchen, würden sie den Blättern des Lebensbaumes gleich werden, die „zur Heilung der Völker” dienen (Offb 22,2).MG 127.4

    Ich übermittle euch dieses, meine Brüder [Arthur G. Daniells und William W. Prescott], damit ihr es andern weitergebt. Diejenigen, die in der Verkündigung der Wahrheit vorangehen, werden von dem gesegnet werden, der ihnen eine Last für die Verbreitung der Wahrheit auferlegt hat...MG 127.5

    Die Zeit ist da, in der Siebenten-Tags-Adventisten mehr als bisher aufstehen und leuchten sollten, weil ihr Licht gekommen ist und die Herrlichkeit des Herrn über ihnen aufgegangen ist (vgl. Jes 60, 1b). (Brief 296, 1904, veröffentlicht in Evangelisation, S. 34f., rev.)MG 127.6

    Nicht alle sind dazu berufen, ausschließlich für die niedrigen Gesellschaftsschichten zu arbeiten

    Wir brauchen Mitarbeiter für Arme und Reiche. [Anmerkung von Dr. Daniel H. Kress: „Vor meinem Abschluss an der Universität Michigan habe ich im letzten Jahr drei Monate im Zentrum Chicagos gearbeitet. Dort eröffneten wir eine medizinische Mission mit dem Ziel, den Obdachlosen und Vernachlässigten zu helfen, den sogenannten Pennern, im schlimmsten Stadtviertel Chicagos. Mir hat diese Arbeit sehr gut gefallen und in meiner Ratlosigkeit habe ich überlegt, ob ich diese Arbeit vielleicht erneut aufnehmen soll Ich schrieb Schwester White von meinen Überlegungen und sie antwortete mir daraufhin folgendermaßen.”]MG 128.1

    In deinem Brief schreibst du von eurem Hilfsprojekt in den ärmeren Stadtvierteln. Ich freue mich, dass es dein Herzensanliegen ist, den wirklich Hilfsbedürftigen zu helfen. Christus möchte, dass sein Werk zum Licht für die Welt wird. Er selbst kam in die Welt, um allen Menschen die frohe Botschaft von der Erlösung zu bringen. Einige, die mit dir Zusammenarbeiten, mögen durchaus unter den Bemitleidenswerten und Ärmsten der Armen wirken. Du allerdings bist besonders dafür geeignet, um unter den Intellektuellen zu arbeiten. Dein Einfluss unter ihnen würde nachlassen, wenn du überwiegend im Rettungswerk für die Obdachlosen tätig wärst, auf die im Allgemeinen herabgesehen wird. (Brief 158, 1909; veröffentlicht in The Kress Collection, S. 168f., und Manuscript Releases, Bd. 7, S. 329f.)MG 128.2

    In der Arbeit für die niedrigen Schichten sind Prioritäten nötig. Die große Frage hinsichtlich unserer Pflichten gegenüber der Menschheit ist ernst zu nehmen, und wir bedürfen sehr der Gnade Gottes, um recht zu entscheiden, wie wir arbeiten sollen, um so viel Gutes wie nur möglich zu tun. Nicht alle sind berufen, ihre Arbeit unter den unteren sozialen Schichten zu beginnen. Gott verlangt nicht von seinen Arbeitern, dass sie sich ausbilden lassen, um dann sich ausschließlich dieser sozialen Schichten zu widmen. (Manuskript 3, 1899; veröffentlicht in Evangelisation, S. 548, rev.)MG 128.3

    Die Arbeit für die niedrigen Schichten soll nicht die weltweite Verkündigung des Evangeliums verdrängen. Wir raten unseren Gemeinden nicht, ein Projekt in den Großstädten zu eröffnen, das darin besteht, Gebäude zu errichten, in das sie die verwahrloseste Schicht der Leute einladen können, um dort Essen, einen Schlafplatz und Behandlungen ohne Bezahlung und irgendeine Gegenleistung erhalten zu können. Von niemandem wird gefordert, ein Werk in irgendeiner Großstadt aufzubauen, das eine bestimmte Gesellschaftsschicht einlädt, durch die Wohltätigkeit der Siebenten-Tags-Adventisten, deren besondere Aufgabe es ist, die Botschaft allen Völkern zu bringen, unterstützt zu werden. (Brief 90, 1900; veröffentlicht in Manuscript Releases, Band 4, S. 420)MG 129.1

    Verwehrt nicht berufenen Mitarbeitern, in den schlimmsten Teilen der Großstädte zu arbeiten. Wenn Menschen den Eindruck haben, dass Gott sie ruft, um all ihre missionarischen Bemühungen den schlimmsten Stadtteilen der Großstädte zu widmen, sollte ihnen niemand verbieten, aktiv zu werden. (Brief 3, 1900; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 4, S. 421)MG 129.2

    Sammelt finanzielle Mittel aus weltlichen Quellen, um die Arbeit an den Niedrigsten der Gesellschaft zu finanzieren. Wenn es unter uns Männer gibt, die gern die Arbeit unter den Allerniedrigsten aufnehmen würden und denen Gott die Last auf ihr Herz gelegt hat, für die Volksmassen auf verschiedene Weise zu wirken, dann lasst diese Bekehrten finanzielle Mittel aus der Welt einsammeln, um ihre Arbeit tun zu können. Lasst sie nicht auf das Geld zurückgreifen, das Gott vorgesehen hat, um die Evangeliumsverkündigung zu finanzieren. (Brief 205, 1899; veröffentlicht in Manuscript Releases, Bd. 20, S. 252) MG 129.3

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