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    Kapitel 22: Gebet um Erweckung

    Wir müssen um Erweckung beten — Eine Erweckung zu wahrer Frömmigkeit unter uns ist das größte und dringendste unserer Bedürfnisse. Danach zu streben, sollte unsere wichtigste Aufgabe sein. Wir müssen uns ernsthaft darum bemühen, die Segnungen Gottes zu empfangen — nicht etwa, weil Gott nicht bereit wäre, seinen Segen über uns auszugießen, sondern weil wir unvorbereitet sind, ihn zu empfangen. Unser himmlischer Vater gibt denen, die ihn darum bitten, den Heiligen Geist bereitwilliger, als Eltern ihren Kindern Gutes geben. Lukas 11,13. Aber es ist unsere Aufgabe, durch Unterordnung, Reue, Sündenbekenntnis und ernsthaftes Gebet die Bedingungen zu erfüllen, unter denen Gott uns seinen Segen versprochen hat. Eine Erweckung kann nur als Antwort auf Gebet erwartet werden. Für die Gemeinde geschrieben I, 128.DG 161.1

    Heute brauchen wir eine solche Erweckung zur wahren Herzensreligion, wie es im alten Israel geschah [zur Zeit Samuels; 1.Samuel 7,3-6]. Wie die Israeliten damals müssen wir Frucht der Buße (Matthäus 3,8) bringen — unsere Sünden ablegen und den unreinen Tempel des Herzens reinigen, damit Christus in ihm regieren kann. Wir brauchen das Gebet — ernstes, siegreiches Gebet. Unser Erlöser hat dem wahrhaft reuigen Beter wertvolle Verheißungen geschenkt. Er wird seine Gegenwart nicht vergeblich suchen.DG 161.2

    Auch durch sein eigenes Beispiel lehrte Jesus uns die Notwendigkeit des Gebets. Obwohl er die himmlische Majestät war, verbrachte er oft ganze Nächte in Gemeinschaft mit seinem Vater. Wenn der Erlöser der Welt nicht zu rein, zu weise oder zu heilig war, um Gott um Hilfe zu bitten, sind wir sündige, irrende, sterbliche Wesen noch viel mehr auf diesen göttlichen Beistand angewiesen. Erfüllt von Reue und Glauben wird jeder wahre Christ “zum Thron der Gnade [kommen], damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben”. Hebräer 4,16; The Signs of the Times, 26. Januar 1882.DG 161.3

    Der Heilige Geist erfüllte zu Pfingsten die betenden Jünger — Der Geist kam in solcher Fülle auf die wartenden, betenden Jünger, dass er jedes Herz erfasste. Apostelgeschichte 2,1-4. Der Ewige offenbarte sich machtvoll seiner Gemeinde. Es schien, als sei dieser Einfluss jahrhundertelang zurückgehalten worden und als freute sich der Himmel nun, die Reichtümer der Gnadengaben des Geistes auf die Gemeinde ausgießen zu können. Unter dem Einfluss des Geistes vermischten sich Worte der Reue und des Bekennens mit Lobgesängen für vergebene Sünden. Worte des Dankes und der Weissagung waren zu hören. Der ganze Himmel neigte sich herab, um die Weisheit der unvergleichlichen, unbegreiflichen Liebe wahrzunehmen und anzubeten. Bewundernd riefen die Apostel: “Darin besteht die Liebe [Gottes]!” 1.Johannes 4,10. Sie ergriffen die verliehene Gabe. Und was war die Folge? Das “Schwert des Geistes” (Epheser 6,17) — neu geschärft und in das blitzende Licht des Himmels getaucht — brach sich Bahn gegenüber dem Unglauben. Tausende wurden an einem Tage bekehrt. Apostelgeschichte 2,41; Das Wirken der Apostel 39f.DG 162.1

    Obwohl Christus seinen Jüngern das Versprechen gegeben hatte, dass sie den Heiligen Geist empfangen werden (Apostelgeschichte 1,8), hob das nicht die Notwendigkeit des Gebets auf. Sie beteten noch ernster und “waren stets beieinander einmütig im Gebet”. Vers 14. Alle, die sich heute in dem heiligen Werk engagieren, das Volk Gottes auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten, sollten ebenfalls beharrlich beten. Gospel Workers 371 (1892).DG 162.2

    Wir sollen so intensiv um das Herabkommen des Heiligen Geistes bitten wie die Jünger zu Pfingsten. Wenn sie ihn damals nötig hatten, so brauchen wir ihn heute noch nötiger. Ohne den Geist und die Kraft Gottes werden wir uns vergeblich für die Verkündigung der Wahrheit einsetzen. Australasian Union Conference Record, 1. April 1898.DG 162.3

    Die nötige Vorbereitung auf den Empfang des Geistes — Jede Unreinheit muss aus dem Herzen entfernt werden. Es muss gereinigt werden, damit der Heilige Geist in ihm wohnen kann. Die ersten Jünger bekannten ihre Sünde und wandten sich von ihr ab, sie beteten ernstlich und weihten sich Gott, um für die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten bereit zu sein. Dasselbe Werk, aber in noch größerem Ausmaß, muss heute getan werden ...DG 163.1

    Wenn wir nicht bei der Ausübung der christlichen Tugenden täglich Fortschritte machen, werden wir das Wirken des Heiligen Geistes im “Spätregen” (Hosea 6,3; vgl. Joel 3,1.2) nicht erkennen. Er mag überall um uns herum Herzen erfüllen, aber wir erkennen oder empfangen ihn nicht...DG 163.2

    Wir brauchen die göttliche Gnade am Anfang und bei jedem Schritt, der uns vorwärtsbringt, und nur die göttliche Gnade kann das Werk vollenden. Wir dürfen nicht in einer sorglosen Haltung verweilen und die Ermahnungen Christi nie vergessen: “Wacht und betet” und: “Seid allezeit wach und betet”. Matthäus 26,41; Lukas 21,36. Wenn wir Fortschritte machen wollen, brauchen wir die ständige Verbindung mit der göttlichen Macht. Vielleicht hatten wir bereits ein gewisses Maß des Geistes Gottes empfangen, aber durch Gebet und Glauben sollen wir beständig nach einem größeren Anteil am Geist Gottes streben. Testimonies to Ministers 507f.DG 163.3

    Beansprucht die Verheißung des Heiligen Geistes im Glauben — Nur denen, die demütig auf den Herrn harren und auf seine Führung und auf seine Gnadengabe achthaben, wird der Heilige Geist zuteil. Die Kraft Gottes wartet darauf, dass die Menschen nach ihr verlangen und sie annehmen. Wird dieser verheißene Segen im Glauben beansprucht, so bringt er alle anderen Segnungen mit sich. Er wird nach dem Reichtum der Gnade Christi gegeben werden und kann jeden Menschen erfüllen gemäß seiner Kapazität, ihn aufzunehmen. Das Leben Jesu 671 (1995); Der Eine — Jesus Christus 671 (1995).DG 163.4

    Betet bei jeder Versammlung um den Heiligen Geist — Wir müssen darum beten, dass Gott die Quelle des Wassers des Lebens öffnet. Und wir müssen selbst das lebendige Wasser empfangen. Lasst uns mit zerschlagenem Herzen sehr ernstlich darum bitten, dass jetzt — zur Zeit des Spätregens — die Gnadenschauer auf uns fallen. Bei jeder Versammlung, die wir besuchen, sollen unsere Gebete aufsteigen, damit Gott uns gerade in diesen Augenblicken erwärmt und erquickt. Wenn wir Gott um den Heiligen Geist bitten, dann wird jener in uns Sanftmut, Demut des Geistes und ein beständiges Empfinden der Abhängigkeit von Gott bewirken, damit der Spätregen uns vervollkommnet. Wenn wir im Glauben um den Segen beten, werden wir ihn empfangen, wie Gott es verheißen hat. Testimonies to Ministers 508.DG 164.1

    Satan fürchtet sich, wenn Gottes Volk um den Heiligen Geist betet — Nichts fürchtet Satan so sehr, als dass das Volk Gottes alle Hindernisse beseitigt und den Weg frei macht, damit der Herr seinen Geist ausgießen kann über eine müde gewordene, unbußfertige Gemeinde. Wenn Satan sich durchsetzen würde, gäbe es bis zum Ende der Weltzeit keine Erweckung mehr, weder eine große noch eine kleine. Aber wir kennen seine Vorhaben und können seiner Macht widerstehen.DG 164.2

    Wenn der Weg für Gottes Geist bereitet ist, wird der Segen kommen. Satan kann den Segensstrom, der auf die Kinder Gottes ausgegossen wird, genauso wenig unterbinden, wie er des Himmels Fenster schließen kann, um den Regen zu verhindern. Dämonen und böse Menschen können das Werk Gottes nicht verhindern oder seine Gegenwart von den Versammlungen seines Volkes fernhalten, wenn die Gläubigen mit demütigem, reuevollem Herzen ihre Sünden bekennen und ablegen und im Glauben seine Verheißungen in Anspruch nehmen. Für die Gemeinde geschrieben I, 131.DG 164.3

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