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    Kapitel 6 - Glaube Und Annahme

    *****

    Wenn dein Gewissen durch den Heiligen Geist wachge rüttelt wurde, beginnst du die Bösartigkeit der Sünde zu verstehen. Dir wird bewusst, welche Macht sie hat, wie viel Schuld sie verursacht und welches Leid sie anrichtet — und du empfindest tiefste Abscheu vor ihr. Du spürst, dass dich die Sünde von Gott getrennt und die Macht des Bösen gefan gen genommen hat. Je mehr du dich anstrengst, ihr zu ent kommen, desto stärker wird dir deine Hilflosigkeit bewusst. Deine Motive sind fragwürdig, dein Herz ist unrein. Du er kennst, dass in deinem Leben Selbstsucht und Sünde regiert haben. Du sehnst dich nach Vergebung, nach Reinigung und danach, wieder ein freier Mensch zu werden. Du wärst so gern im Einklang mit Gott und möchtest sein Wesen widerspie geln - aber was kannst du tun, damit das gelingt?RW 61.1

    Was du brauchst, ist Frieden - die Vergebung des Himmels sowie Frieden und Liebe in deinem Innersten. Mit Geld kann man ihn nicht kaufen, auch dein Verstand ist hier machtlos, und all deine Weisheit kann dir da nicht weiterhelfen. Es gibt keine Chance, durch eigene Anstrengungen in den Besitz dieses Friedens zu gelangen. Aber Gott bietet ihn dir als Geschenk an, „ohne Geld und umsonst” (Jesaja 55,1)! Vergebung, Liebe und Frieden gehören dir bereits - du brauchst nur deine Hand danach auszustrecken und sie zu ergreifen. Folgendes stellt uns der Herr in Aussicht: „Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie weiß wie Wolle werden.” (Jesaja 1,18) „Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen.” (Hesekiel 36,26) Du hast jetzt deine Sünden bekannt und dich innerlich von ihnen losgesagt. Du hast den Entschluss gefasst, dich Gott zu übergeben. Nun wende dich an ihn und bitte darum, dass er deine Sünden abwäscht und dir ein neues Herz schenkt. Glaube dann, dass er es tut - ganz einfach, weil er es versprochen hat. Dies war eine der Lehren, die Jesus während seines Erdenlebens an seine Zuhörer weitergab: Wenn Gott uns eine Gabe verheißt, müssen wir nur glauben, dass wir sie empfangen, und dann gehört sie uns. Jesus heilte die Menschen von ihren Krankheiten, wenn sie an seine Macht glaubten. Seine Hilfe betraf Dinge, die sie konkret mit ihren Augen wahrnehmen konnten, und damit weckte er ihr Vertrauen, ihm auch in Angelegenheiten Glauben zu schenken, die für ihre Augen unsichtbar waren. So führte er sie dahin, an seine Macht, Sünden zu vergeben, zu glauben. Diesen Zusammenhang machte er bei der Heilung des Gelähmten ganz deutlich: „Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!” (Matthäus 9,6) Der gleichen Argumentation folgt der Evangelist Johannes, wenn er über die Wunder Christi spricht: „Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.” (Johannes 20,31)RW 61.2

    Aus den schlichten biblischen Berichten über die Art und Weise, wie Jesus die Kranken heilte, können wir für uns selbst eine Lehre ableiten - nämlich, wie wir an ihn glauben müssen, um Vergebung für unsere Sünden zu erlangen. Betrachten wir einmal die Geschichte des Gelähmten am Teich Bethesda. Dieser arme, leidgeprüfte Mensch war völlig hilflos. Seit 38 Jahren hatte er seine Arme und Beine nicht mehr benutzt. Und dann kam Jesus und forderte ihn auf: „Steh auf, nimm deine Liegematte und geh umher!” Der kranke Mann hätte sagen können: „Herr, wenn du mich wieder gesund machst, dann kann ich deinen Worten Folge leisten.” Aber das tat er nicht, sondern er glaubte den Worten Christi. Er glaubte, dass er gesund gemacht worden war, und bemühte sich sogleich aufzustehen. Er wollte gehen und konnte es auch! Er handelte auf das Wort Christi hin, und Gott schenkte ihm die Kraft dazu. Seine Gesundheit war wieder vollständig hergestellt!RW 62.1

    Dein Zustand als Sünder ist diesem Gelähmten sehr ähnlich. Du bist hilflos und kannst deine vergangenen Sünden nicht wiedergutmachen. Du kannst dein Herz nicht verändern und dich nicht selbst heilig machen. Aber Gott verspricht dir, dass er genau das für dich tun will - durch Christus. Du musst diesem Versprechen nur glauben. Du bekennst deine Sünden und übergibst dein Leben Gott. Du erklärst dich bereit, ihm zu dienen. Und in dem Moment, wo du dies tust, wird Gott auch sein Versprechen einlösen, das er dir gegeben hat. Wenn du der Verheißung glaubst - nämlich, dass dir vergeben wurde und du von der Sünde gereinigt bist - dann macht Gott es wahr. Deine geistliche Gesundheit wird wiederhergestellt - genauso wie Christus dem Gelähmten in dem Moment die Kraft zum Gehen gab, als er glaubte, geheilt zu sein. Wenn du es glaubst, geschieht es.RW 63.1

    Warte also nicht, bis du fühlst, dass du geheilt bist, sondern sage: „Ich glaube daran. Es ist eine Tatsache - nicht, weil ich es fühle, sondern weil Gott es versprochen hat.”RW 63.2

    Jesus bestätigt dies, indem er sagt: „Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden!” (Markus 11,24) Allerdings ist diese Zusage an eine Bedingung geknüpft - unsere Bitte muss dem Willen Gottes entsprechen. Doch in diesem Fall ist es sicher der Wille Gottes, dass er uns von der Sünde reinigen, uns zu seinen Kindern machen und uns befähigen möchte, ein heiliges Leben zu führen. Wir dürfen also vertrauensvoll um diese Segnungen bitten und fest daran glauben, dass wir sie empfangen - und Gott dafür danken, dass wir sie empfangen haben. Es ist unser Vorrecht, zu Jesus gehen zu dürfen und von ihm gereinigt zu werden. Und dann können wir dem Gesetz gegenübertreten, ohne Schamgefühle oder Gewissensbisse haben zu müssen. „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.” (Römer 8,1)RW 63.3

    Von nun an gehörst du nicht mehr dir selbst; du bist erkauft worden, und ein hoher Preis wurde für dich bezahlt: „Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid ... sondern mit dem kostbaren Blut des Christus, als eines makellosen und unbefleckten Lammes.” (1. Petrus 1,18.19) Durch diesen simplen Akt, dass du einfach nur Gott glaubst, hat der Heilige Geist in deinem Herzen ein neues Leben hervorgebracht. Du bist als ein neues Kind in die Familie Gottes hineingeboren, und er liebt dich genauso, wie er seinen eigenen Sohn liebt.RW 64.1

    Nachdem du dich jetzt Jesus übergeben hast, solltest du keinen Rückzieher machen, indem du dich wieder von ihm entfernst. Vielmehr sage an jedem neuen Tag: „Ich gehöre Christus. Ich habe mich ihm übergeben.” Dann bitte ihn, dass er dir seinen Geist gibt und dich durch seine Gnade erhält und bewahrt. Du bist Gottes Kind geworden, indem du dich ihm übergeben und ihm geglaubt hast, und genauso musst du jetzt in deinem täglichen Leben in Verbindung mit Christus leben. Der Apostel Paulus schreibt: „Lebt nun auch so mit Jesus Christus, wie ihr ihn als Herrn angenommen habt!” (Kolosser 2,6)RW 64.2

    Offenbar meinen manche Menschen, dass sie erst eine Art „Bewährung” absolvieren und Gott beweisen müssten, dass sich ihr Leben geändert hat, bevor sie seine Segnungen in Anspruch nehmen dürfen. Aber hier täuschen sie sich, sie dürfen Gottes Segnungen und Verheißungen ab sofort für sich beanspruchen. Dies ist sogar notwendig, denn sie brauchen seine Gnade. Ohne den Heiligen Geist, der ihr Beistand ist, können sie angesichts ihrer Schwächen dem Bösen nichts entgegensetzen. Jesus ist überglücklich, wenn wir genau so zu ihm kommen, wie wir sind - voller Sünde, hilflos und abhängig. Wir dürfen in unserer ganzen Schwachheit zu ihm kommen, in unserer Unvernunft und Sündhaftigkeit, und reumütig zu seinen Füßen niederfallen. Er möchte uns mit den Armen seiner Liebe umfangen, unsere Wunden verbinden und uns von all unserer Unreinigkeit reinwaschen. Darin besteht seine Herrlichkeit.RW 64.3

    Aber genau hier erliegen sehr viele Menschen einer falschen Vorstellung. Sie können sich nicht vorstellen, dass Jesus ihnen ganz persönlich und individuell die Sünden vergibt. Sie nehmen Gott nicht beim Wort. Aber wer auch immer die genannten Bedingungen erfüllt, hat das Vorrecht, selbst die Erfahrung machen zu dürfen, dass ihm Vergebung in großzügiger Weise geschenkt wird. Dabei ist keine Sünde ausgenommen. Schieb die Zweifel, dass Gottes Versprechen für dich nicht gelten, zur Seite. Jeder, der Gottes Gesetz übertreten hat und in Reue zu Gott kommt, darf sich auf diese Verheißungen berufen. Jedem Einzelnen, der glaubt, stellt Christus Stärke und Segnungen zur Verfügung, indem er sie von dienenden Engeln übermitteln lässt. Niemand ist so sündig, dass er nicht in Jesus, der für ihn gestorben ist, Stärke, Reinheit und Gerechtigkeit finden kann. Er wartet nur darauf, dass er ihn von seinen befleckten, von Sünde verunreinigten Kleidern befreien und ihm das weiße Kleid der Gerechtigkeit anziehen darf. Jesus will nicht, dass auch nur ein Sünder stirbt, er bietet jedem das Leben an.RW 65.1

    Gott behandelt uns anders, als wir sterbliche Menschen es im Umgang miteinander gewohnt sind. Seine Gedanken sind ganz von Barmherzigkeit, Liebe und dem zärtlichsten Mitgefühl durchdrungen. Er sagt: „Hast du dich gegen Gott aufgelehnt? Bist du eigene Wege gegangen und eigenen Plänen gefolgt? Dann hör auf damit! Kehr deinem alten Leben den Rücken und komm zum Herrn! Er wird sich über dich erbarmen. Unser Gott vergibt uns, was auch immer wir getan haben.” „Eure Schuld und alle eure Sünden habe ich euch vergeben. Sie sind verschwunden wie Wolken, wie Nebelschwaden in der Sonne.” (Jesaja 55,7; 44,22 HFA)RW 65.2

    „Ich habe doch keine Freude daran, dass der Gottlose sterben muss. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. Kehrt um von euren falschen Wegen, damit ihr am Leben bleibt!” (Hese kiel 18,32 HFA) Satan wartet nur darauf, dass er uns diese wunderbaren Zusicherungen Gottes rauben kann. Er gönnt der Seele nicht den leisesten Hoffnungsschimmer und möchte uns jeden Strahl des göttlichen Lichts vorenthalten. Du darfst nicht zulassen, dass ihm das gelingt. Weigere dich, auf die satanischen Einflüsterungen zu hören, sondern sage: „Jesus starb, damit ich leben kann. Er liebt mich! Er will nicht, dass ich verloren gehe! Ich habe einen Vater im Himmel, der voller Mitgefühl ist. Und obwohl ich seine Liebe verschmäht und seine Segnungen, die er mir schenkte, leichtfertig vergeudet habe, will ich mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und sagen: ,Ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!“” Das hier zitierte Gleichnis Jesu erzählt weiter, wie der auf Abwege geratene Sohn bei seiner Rückkehr empfangen wird: „Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.” (Lukas 15,1820)RW 66.1

    Dieses Gleichnis ist herzergreifend und spiegelt so viel zärtliches Mitgefühl wider! Dennoch kann es das unendliche Erbarmen des himmlischen Vaters nur unvollkommen zum Ausdruck bringen. Gott verkündet durch seinen Pro pheten: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.” (Jeremia 31,3) Während der Sünder noch weit vom Haus des Vaters entfernt ist und dessen Vermögen in einem fremden Land verschleudert, sehnt sich das Herz des Vaters unablässig nach ihm. Jeder im menschlichen Herzen erwachende Impuls, zu Gott zurückzukehren, ist nichts anderes als die zärtlich werbende Stimme des Heiligen Geistes, der mit flehentlichen Bitten den Verirrten zum Herzen des Vaters, das von Liebe überfließt, ziehen möchte.RW 66.2

    Kannst du angesichts der vielen kostbaren Verheißungen der Bibel noch zulassen, dass Zweifel aufkommen? Stell dir einen bedauernswerten Sünder vor, der sich danach sehnt, von seinen Sünden frei zu werden und zum Vater zurückzukehren. Kannst du dir wirklich vorstellen, dass Gott ihn voller Strenge daran hindert, reumütig zu seinen Füßen niederzufallen? Fort mit solchen Gedanken! Mit nichts kannst du deiner eigenen Seele mehr schaden, als wenn du ein solches Bild von Gott mit dir herumträgst. Ja, Gott hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder! Er hat sich selbst - in der Person Jesus Christus - dem Menschen geschenkt, damit alle, die wollen, errettet werden können und in Gottes Reich der Herrlichkeit ewige Glückseligkeit erleben dürfen. Mit welch wunderbaren Worten hat Gott immer wieder seine Liebe zu uns zum Ausdruck gebracht! Gibt es noch stärkere Bilder und zärtlichere Worte als die, die Gott gewählt hat? Er erklärt: „Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarmt über ihren leiblichen Sohn? Selbst wenn sie ihn vergessen sollte - ich will dich nicht vergessen!” (Jesaja 49,15)RW 67.1

    Wenn du zweifelst und ganz verzagt bist, dann schau nach oben! Jesus lebt und tritt für uns als unser Fürsprecher ein. Danke Gott für das Geschenk, das er uns in seinem geliebten Sohn gemacht hat, und bete darum, dass er nicht vergeblich für dich gestorben ist. Der Heilige Geist lädt dich heute ein. Komm mit weit geöffnetem Herzen zu Jesus, und du darfst seine Segnungen in Anspruch nehmen.RW 67.2

    Wenn du die göttlichen Verheißungen liest, dann mache dir bewusst, dass sie der Ausdruck unaussprechlicher Liebe und unbeschreiblichen Mitleids sind. Mit grenzenlosem Mitgefühl sehnt sich das große Herz der unendlichen Liebe nach dem Sünder. „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.” (Epheser 1,7) So ist es! Glaube nur, dass Gott an deiner Seite steht und dir helfen will. Er möchte im Menschen das göttliche Bild entsprechend seinem moralischen Maßstab wiederherstellen. Wenn du dich mit deiner Reue und deinem Sündenbekenntnis zu Gott hinwendest, wird er mit seiner Barmherzigkeit und Vergebung auf dich zukommen und dir ganz nahe sein.RW 68.1

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