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    Kapitel 13 - Die Freude In Christus

    *****

    Die Kinder Gottes sind dazu berufen, Repräsentanten von Christus zu sein und anderen die Güte und Barmher zigkeit des Herrn vorzuleben. So wie Jesus uns das wahre Wesen des Vaters offenbart hat, sollen wir Christus einer Welt bekanntmachen, die nichts von seiner zartfühlenden, mitleidvollen Liebe weiß. Jesus sagte: „Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt ... Ich in ihnen und du in mir ... damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast.” (Johannes 17,18.23) Der Apostel Paulus schreibt an die Nachfolger Jesu: „Es ist ja offenbar, dass ihr ein Brief des Christus seid ... erkannt und gelesen von jedermann.” (2. Korinther 3,3.2) Jedes seiner Kinder ist ein Brief, den Jesus an die Welt sendet. Wenn du ein Nachfolger Christi bist, sendet er mit dir einen Brief an deine Familie, dein Dorf und deine Straße, in der du lebst. Jesus, der in dir wohnt, möchte zu den Herzen der Menschen sprechen, die ihn noch nicht ken nen. Vielleicht lesen sie nicht in der Bibel oder hören nicht die Stimme, die aus ihren Seiten zu ihnen spricht. Sie kön nen die Liebe Gottes, die sich an seinen Werken zeigt, nicht erkennen. Aber wenn du ein wahrer Repräsentant von Jesus bist, kann dein Einfluss sie vielleicht dahin bringen, dass sie anfangen, seine Güte zu begreifen, und schließlich dafür gewonnen werden, ihn ebenfalls zu lieben und ihm zu dienen.RW 141.1

    Christen sind dazu bestimmt, Lichtträger zu sein, die den Weg zum Himmel weisen. Sie sollen vor der Welt das Licht widerspiegeln, das von Christus ausgeht und auf sie strahlt. Ihr Leben und ihr Charakter sollen so beschaffen sein, dass andere durch sie die richtige Vorstellung über Christus und ein Leben in seinem Dienst erhalten.RW 142.1

    Wenn wir wirklich Christus repräsentieren, werden wir ein solches Leben für ihn als möglichst attraktiv darstellen - so wie es tatsächlich auch ist. Wenn Christen hingegen ständig düsteren und trüben Gedanken nachhängen sowie murren und klagen, stellen sie Gott und das Leben eines Christen in einem falschen Licht dar. Sie erwecken den Eindruck, als habe Gott kein Gefallen daran, seine Kinder glücklich zu sehen, und damit legen sie von unserem himmlischen Vater ein falsches Zeugnis ab.RW 142.2

    Satan frohlockt, wenn er die Kinder Gottes zu Unglauben und Verzagtheit verführen kann. Er ergötzt sich daran, wenn wir Gott nicht vertrauen und an seiner Bereitschaft und Fähigkeit, uns zu retten, zweifeln. Nichts ist ihm lieber, als wenn er in uns den Eindruck erwecken kann, der Herr würde uns durch die Art und Weise, wie er die Umstände lenkt, Schaden zufügen. Satan arbeitet darauf hin, Gott als jemanden darzustellen, dem es an Mitgefühl und Erbarmen mangelt. Er verdreht die Wahrheit über Gott und überflutet unser Denken mit falschen Vorstellungen über ihn. Und anstatt uns ausführlich mit dem wahren Wesen unseres himmlischen Vaters zu beschäftigen, konzentriert sich unser Denken nur allzu oft auf Satans Falschdarstellungen. Damit entehren wir Gott, weil wir ihn mit Argwohn betrachten und gegen ihn aufbegehren. Es ist Satans ständiges Ziel, das Glaubensleben als etwas Düsteres darzustellen. Er bemüht sich, es als beschwerlich und kompliziert erscheinen zu lassen. Und wenn dann ein Christ durch sein Leben diesen falschen Eindruck vom Glauben vermittelt, unterstützt er mit seinem Unglauben die Lügen Satans.RW 142.3

    Viele Menschen erschweren sich ihren Lebensweg, indem sie ständig über ihre Fehler, Versäumnisse und Enttäuschungen nachdenken, sodass ihre Herzen mit Kummer und Entmutigung belastet werden. Während meines EuropaAufenthaltes schrieb mir eine Glaubensschwester, die genau dieses Verhalten an den Tag legte und völlig verzweifelt war. Sie bat mich um einige ermutigende Worte. In der Nacht, nachdem ich ihren Brief gelesen hatte, hatte ich einen Traum. Ich befand mich in einem Garten, und jemand - offensichtlich der Gartenbesitzer - führte mich herum. Ich pflückte verschiedene Blumen und erfreute mich an ihrem Duft, als die besagte Schwester, die im Traum neben mir herging, meine Aufmerksamkeit auf einige unansehnliche Dornensträucher lenkte, die sie beim Gehen behinderten. Sie fing an zu klagen und zu jammern. Sie ging nicht wie ich auf dem Pfad hinter unserem Führer her, sondern versuchte, sich ihren eigenen Weg durch das Gestrüpp und die Dornen zu bahnen. „Ach”, beklagte sie sich, „ist es nicht ein Jammer, dass dieser wunderschöne Garten so von Dornen verunstaltet ist?” Da sagte der Führer: „Kümmere dich nicht um die Dornen, sie werden dir nur Wunden zufügen. Pflücke lieber die Rosen, die Lilien und Nelken.”RW 143.1

    Gab es in deinem Leben nicht auch Lichtblicke und positive Erfahrungen? Hast du nicht kostbare Momente erlebt, wenn dein Herz vor Freude höher schlug, weil der Heilige Geist an dir wirkte? Findest du, wenn du die einzelnen Kapitel deines Lebens aufschlägst, nicht auch erfreuliche Seiten? Sind Gottes Verheißungen nicht wie die duftenden Blumen, die überall entlang deines Lebenswegs wachsen? Lass doch zu, dass ihre Schönheit und ihr lieblicher Wohlgeruch dein Herz mit Freude erfüllen!RW 143.2

    Die Dornen und Disteln werden dich nur verletzen und dir Kummer bereiten. Wenn du nur diese Dinge sammelst und anderen präsentierst - trägst du dann nicht dazu bei, dass du für andere in deinem Umfeld ein Hinderungsgrund bist, den Weg des Lebens zu gehen? Ganz abgesehen davon, dass auch du selbst die Güte Gottes geringschätzig behandelst?RW 144.1

    Es ist nicht weise, die unerfreulichen Dinge unserer Vergangenheit - all die Ungerechtigkeiten und Enttäuschungen - ständig neu in Erinnerung zu rufen und darüber zu sprechen und zu jammern. Schließlich wird uns die Entmutigung ganz niederdrücken. Im Inneren eines mutlosen Menschen herrscht nur noch Finsternis. Er schließt nicht nur das Licht Gottes aus seiner eigenen Seele aus, sondern wirft auch einen dunklen Schatten auf den Lebensweg anderer Menschen.RW 144.2

    Danke Gott vielmehr für die hoffnungsvollen, strahlenden Aussichten, die er uns vor Augen gestellt hat. Lasst uns all die wunderbaren Zusicherungen seiner Liebe zusammentragen, damit wir sie ständig im Blick behalten können: Wie der Sohn Gottes den Thron seines Vaters verließ und seine Göttlichkeit mit der menschlichen Natur überkleidete, damit er den Menschen retten und der Macht Satans entreißen konnte; wie er für uns den Sieg errang und so dem Menschen den Himmel eröffnete und seinen Blicken das göttliche „Audienzzimmer” enthüllte, in dem Gottes Herrlichkeit sichtbar wird; wie er die gefallene Menschheit aus dem Abgrund des Verderbens emporzog, wohin die Sünde sie gestürzt hatte, und sie wieder in Verbindung mit dem ewigen Gott brachte; wie wir einmal in dem weißen Kleid der Gerechtigkeit Christi vor seinem Thron stehen werden, wenn wir Gottes Bewährungsprobe durch den Glauben an unseren Erlöser bestanden haben. Dies sind die Themen, die wir uns nach Gottes Willen stets vor Augen halten sollen.RW 144.3

    Wenn wir den Anschein erwecken, dass wir Gottes Liebe anzweifeln und seinen Verheißungen misstrauen, entehren wir Gott und betrüben seinen Heiligen Geist. Wie würde sich eine Mutter fühlen, wenn sich ihre Kinder ununterbrochen über sie beklagten, gerade so, als hätte sie nicht ihr Bestes im Sinn, während sie doch in Wirklichkeit ihr ganzes Leben dafür aufgeopfert hat, sich für die Interessen ihrer Kinder einzusetzen und ihnen Geborgenheit zu geben? Stell dir vor, sie würden ihre Liebe anzweifeln - es würde ihr das Herz brechen. Würden nicht alle Eltern genauso fühlen, wenn ihre Kinder sie auf diese Weise behandelten? Und wie mag unser himmlischer Vater uns gegenüber empfinden, wenn wir seiner Liebe misstrauen? Schließlich hat ihn doch diese Liebe dazu gebracht, seinen einzigen Sohn hinzugeben, damit er uns das Leben schenken kann. Der Apostel Paulus schreibt: „Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?” (Römer 8,32) Trotzdem gibt es so viele, die, wenn auch nicht mit Worten, so doch durch ihr Verhalten zum Ausdruck brigen: „Ich bin hier nicht gemeint. Vielleicht liebt Gott andere Menschen, aber sicher nicht mich.” Mit einer solchen Haltung fügst du deiner eigenen Seele Schaden zu, denn jedes Wort des Zweifels, das du äußerst, ist eine Einladung an Satan, dich anzufechten. Auch wird dadurch in dir die Neigung zum Zweifeln verstärkt, und die dich umgebenden Engel wenden sich betrübt von dir ab. Wenn Satan dich verunsichern möchte, solltest du nicht die leiseste Andeutung eines Zweifels oder trüben Gedankens machen. Wenn du hingegen seinen Einflüsterungen die Tür öffnest, werden deine Gedanken von Misstrauen und rebellischem Infragestellen erfüllt. Wenn du laut über deine Gefühle sprichst, wird jeder Zweifel, den du äußerst, nicht nur auf dich selbst zurückwirken, sondern er ist wie ein Same, der im Leben anderer Menschen aufgeht und Früchte trägt, und du wirst die Auswirkungen deiner Worte vielleicht niemals wiedergutmachen können. Du selbst schaffst es vielleicht, unbeschadet aus der Anfechtung Satans hervorzugehen und seinem Fallstrick zu entkommen, aber andere, die durch deinen Einfluss ins Schwanken geraten sind, können womöglich aus der Glaubenskrise, die du in ihnen ausgelöst hast, nicht wieder herausfinden. Wie wichtig ist es daher, dass nur solche Dinge über unsere Lippen kommen, die eine belebende und stärkende Wirkung auf unser geistliches Leben haben!RW 144.4

    Engel achten und hören auf die Art und Weise, wie du in deinem Umfeld über deinen himmlischen Herrn sprichst. Er, der als der Lebendige vor dem Vater als dein Fürsprecher auftritt, sollte der Gegenstand deiner Unterhaltung sein. Wenn du einem Freund die Hand reichst, lass das Lob Gottes auf deinen Lippen und in deinem Herzen sein. So wirst du seine Gedanken auf Jesus lenken.RW 146.1

    Wir alle gehen durch Prüfungen. Das können Versuchungen sein, denen wir kaum widerstehen können, oder schwer zu ertragendes Leid. Das, was dich bedrückt, solltest du aber nicht sterblichen Mitmenschen anvertrauen, sondern alles im Gebet vor Gott bringen. Mach es dir zur Regel, niemals auch nur ein Wort des Zweifels oder der Entmutigung über deine Lippen kommen zu lassen. Du kannst so viel dazu beitragen, Licht in das Leben anderer zu bringen, und sie in ihren Bemühungen unterstützen, indem du sie mit Worten der Hoffnung und heiliger Freude aufmunterst.RW 146.2

    So manch tapfere Seele wird hart von Versuchungen bedrängt, und es fehlt nicht viel, dass solch ein Mensch im Kampf gegen das eigene Ich und gegen die Mächte des Bösen unterliegt. Tue nichts, was einen solch heftig ringenden Menschen entmutigen könnte. Muntere ihn mit hoffnungsvollen, ermutigenden Worten auf, die ihn auf seinem Weg anspornen. Auf diese Weise kannst du das Licht Christi für andere scheinen lassen. „Keiner von uns lebt für sich selbst.” (Römer 14,7) Durch unseren unbewusst ausgeübten Einfluss können wir andere entweder ermutigen und stärken oder entmutigen und von Christus und der Wahrheit wegtreiben.RW 146.3

    Es gibt nicht wenige Menschen, die vom Leben und Wesen Christi eine falsche Vorstellung haben. Sie denken, dass ihm Herzenswärme und ein sonniges Gemüt fehlten, dass er freudlos, streng und immer nur ernst war. Häufig färbt diese düstere Sicht auf das ganze Glaubensleben ab.RW 146.4

    Oft wird behauptet, Jesus habe geweint, ob er aber jemals gelächelt habe, sei nicht bekannt. Unser Erlöser war in der Tat ein Mann der Schmerzen, mit Kummer und Leiden vertraut, denn nie verschloss er sein Herz gegenüber dem Leid auch nur eines Menschen. Aber obwohl sein Leben von Selbstverleugnung geprägt und von Schmerz und Sorge überschattet war, ließ er sich davon nicht niederdrücken. Nie konnte man in seinen Gesichtszügen einen leidenden oder mürrischen Ausdruck wahrnehmen, sondern immer waren sie von einer friedvollen Gelassenheit und Heiterkeit geprägt. Aus seinem Herzen sprudelte fortwährend das Wasser des Lebens, und wohin er auch kam, strahlte er Ruhe und Frieden aus und verbreitete Freude und Fröhlichkeit.RW 147.1

    Unser Erlöser war ein äußerst verantwortungsbewusster und tiefernster Mensch, aber er war niemals trübsinnig oder missmutig. Das Leben derer, die sich ihn zum Vorbild nehmen, wird von ernster Zielstrebigkeit und tiefem Bewusstsein persönlicher Verantwortung geprägt sein. Der Leichtfertigkeit wird kein Raum gegeben; wilde Vergnügungen und derbe Witze wird man bei ihnen nicht finden. Vielmehr entspringt dem Glauben an Jesus ein Friede, der wie ein Strom die Seele durchdringt. Die hellen Strahlen der Freude werden dadurch nicht ausgelöscht. Auch muss weder Fröhlichkeit noch ein strahlendes Lächeln im Gesicht unterdrückt werden. Christus kam nicht, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen; und wenn seine Liebe im Herzen regiert, werden wir seinem Beispiel folgen.RW 147.2

    Wenn wir unser Augenmerk in erster Linie darauf konzentrieren, wie unfreundlich und ungerecht sich andere Menschen verhalten, wird es uns nicht möglich sein, sie so zu lieben, wie Christus uns geliebt hat. Doch wenn wir unsere Gedanken ganz auf die erstaunliche Liebe Christi und sein tiefes Mitgefühl uns gegenüber richten, dann wird derselbe Geist uns erfassen und zu unseren Mitmenschen überströmen. Wir sollten einander lieben und respektieren, ungeachtet der Fehler und Unvollkommenheiten, die uns nicht verborgen bleiben können. Wir sollten uns selbst nicht zu wichtig nehmen und eine Haltung der Bescheidenheit und Demut pflegen sowie geduldig und liebevoll mit den Schwächen anderer umgehen. Das wird alle Selbstsucht, die unser Blickfeld einengt, auslöschen und uns weitherzig und großzügig werden lassen.RW 147.3

    Der PsalmDichter schreibt: „Vertraue auf den Herrn und tue Gutes, dann wirst du im Lande sicher leben, und es wird dir gut gehen.” (Psalm 37,3 NLB) „Vertraue auf den Herrn!” Jeder Tag bringt seine eigenen Lasten, Sorgen und Herausforderungen mit sich; und wie schnell sind wir bereit, bei der Begegnung mit anderen über unsere Schwierigkeiten und widrigen Lebensumstände zu sprechen. So viele unnötige Sorgen bedrängen uns, so vielen Befürchtungen gibt man sich hin, so bedrückend ist die Last von Ängsten, dass andere, die uns hören, meinen könnten, wir würden nichts von einem mitfühlenden, liebenden Erlöser wissen, der nur darauf wartet, dass wir ihm all unsere Bitten vortragen und er uns in jeder Notlage zur Seite stehen kann.RW 148.1

    Manche Menschen geben sich ständig irgendwelchen Befürchtungen hin und machen sich unnötige Sorgen. Jeden Tag sind sie von vielerlei Beweisen der Liebe Gottes umgeben. Jeden Tag dürfen sie sich der Wohltaten seiner Fürsorge erfreuen, doch scheinen sie diese offensichtlich vorhandenen Segnungen gar nicht wahrzunehmen. Ihr Denken beschäftigt sich ununterbrochen mit irgendwelchen unangenehmen Dingen, die sie, so ihre Befürchtung, treffen könnten. Oder vielleicht stehen sie tatsächlich vor einer Herausforderung, die, obwohl nur eine Kleinigkeit, ihre Wahrnehmung so trübt, dass sie blind für die vielen anderen Dinge werden, für die sie dankbar sein müssten. Eigentlich sollten die Schwierigkeiten, denen sie begegnen, ihren Blick auf Gott lenken, die einzige Quelle ihrer Hilfe. So hingegen trennen ihre Probleme sie von Gott, weil sie in ihnen Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit auslösen.RW 148.2

    Was bringt uns unser Unglaube? Warum sollten wir so undankbar und misstrauisch sein? Jesus ist doch unser Freund. Der ganze Himmel hat ein Interesse daran, dass es uns gut geht. Wir sollten nicht zulassen, dass die Schwierigkeiten und Sorgen des Alltags unsere Gedanken beunruhigen und Sorgenfalten auf unsere Stirn treiben. Es wird immer Anlass zu Irritationen und Ärger geben, wenn wir diesen Dingen Raum geben. Wir sollten uns nicht von einem Sorgengeist beherrschen lassen, der uns nur quält und aufreibt, aber nichts dazu beiträgt, dass unsere Prüfungen leichter zu ertragen sind.RW 149.1

    Vielleicht laufen deine Geschäfte nicht, wie sie sollten. Möglicherweise werden die Aussichten zusehends trüber, und es droht Verlust. Aber lass dich nicht unterkriegen. Wirf deine Sorge auf Gott und bleibe ruhig und guten Mutes. Bete um Weisheit, damit du deine geschäftlichen Angelegenheiten nach bestem Wissen und mit Besonnenheit handhaben und so unnötige Verluste oder gar eine Katastrophe verhindern kannst. Tu alles, was von deiner Seite aus möglich ist, um die Sache zu einem guten Ausgang zu bringen. Jesus hat uns seine Hilfe zugesagt, aber dazu gehört, dass wir selbst das Unsere beitragen. Wenn du im Vertrauen auf unseren Helfer alles getan hast, was in deiner Macht steht, dann kannst du guten Mutes den Ausgang einer Sache akzeptieren.RW 149.2

    Gott möchte nicht, dass seine Nachfolger von Sorgen niedergedrückt werden, aber unser Herr macht uns auch nichts vor. Er sagt nicht zu uns: „Hab keine Angst. Es gibt auf deinem Weg keinerlei Gefahren.” Er weiß, dass es herausfordernde Lebensumstände und Gefahren gibt, und er geht uns gegenüber ganz offen mit diesen Dinge um. Er hat nicht die Absicht, seine Nachfolger aus dieser sündigen und bösen Welt herauszunehmen, sondern weist sie vielmehr auf einen stets sicheren Zufluchtsort hin. Sein Gebet für seine Jünger lautete: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.” „In der Welt habt ihr Bedrängnis, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!” (Johannes 17,15; 16,33)RW 149.3

    In der Bergpredigt erteilte Christus seinen Jüngern wertvolle Lektionen darüber, wie unerlässlich es ist, Gott zu vertrauen. Diese Lehren hatten den Zweck, den Kindern Gottes durch alle Zeitalter hindurch Mut zu machen, und ihre Anweisungen und trostvollen Botschaften sind auch in unserer heutigen Zeit noch relevant. Der Erlöser wies seine Nachfolger auf die Vögel in der Luft hin, wie sie - unbelastet von sorgenvollen Gedanken - ihre Loblieder trällerten, denn „sie säen nicht und ernten nicht”, und doch sorgt ihr großer Vater für ihre Bedürfnisse. Dann fragt Jesus: „Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?” (Matthäus 6,26) Gott ist der große Ernährer und Versorger für Mensch und Tier, und er öffnet seine Hand und versorgt alle seine Geschöpfe. Selbst die Vögel am Himmel sind seiner Beachtung wert. Zwar lässt er ihnen das Futter nicht direkt in den Schnabel fallen, aber er hat Vorsorge für ihre Bedürfnisse getroffen. Sie müssen die Körner, die er für sie ausgestreut hat, einsammeln. Sie müssen das Material für den Bau ihrer kleinen Nester zusammensuchen. Sie müssen ihre Brut füttern. Singend machen sie sich an ihre Arbeit, denn „euer himmlischer Vater ernährt sie.” Und „seid ihr nicht viel mehr wert als sie?” Seid nicht ihr als vernunftbegabte Wesen, die Gott im Geist anbeten, wertvoller als die Vögel in der Luft? Wird nicht der, der uns als Wesen erschaffen hat und auch der Erhalter unseres Lebens ist, der Eine, der uns nach seinem göttlichen Ebenbild geformt hat, für all unsere Bedürfnisse sorgen, wenn wir ihm nur vertrauen?RW 150.1

    Christus wies seine Jünger auch auf die Blumen des Feldes hin, die in verschwenderischer Fülle und Pracht wachsen und in schlichter Schönheit erstrahlen. Es ist der himmlische Vater, der sie als Ausdruck seiner Liebe zum Menschen so ausgestattet hat. Jesus sagte: „Betrachtet die Lilien desRW 150.2

    Feldes, wie sie wachsen!” Die Schönheit und Schlichtheit dieser Blumen aus der Natur übertrifft bei weitem den Prunk Salomos. Selbst die prächtigste Kleidung, die menschliche Kunstfertigkeit herzustellen vermag, kann einem Vergleich mit dem natürlichen Liebreiz und der strahlenden Schönheit der Blumen in Gottes Schöpfung nicht standhalten. Jesus fragt: „Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?” (Matthäus 6,28.30) Wenn Gott, der himmlische Künstler, diese einfachen Blumen, die innerhalb eines Tages verwelken, mit solch zarten und vielfältigen Farben ausstattet, um wie viel größer wird seine Fürsorge für diejenigen sein, die er nach seinem Ebenbild geschaffen hat! Diese Lehren Christi sind eine Mahnung an jeden, der sich von ängstlichen Gedanken, schwierigen Umständen und Zweifeln niederdrücken lässt - all diese Dinge sind ein Ausdruck mangelnden Glaubens.RW 151.1

    Gott wünscht sich, dass alle seine Söhne und Töchter glücklich und gehorsam sind sowie Frieden im Herzen haben. Jesus sagt: „Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht.” „Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.” (Johannes 14,27; 15,11 LUT)RW 151.2

    Wer aus selbstsüchtigen Motiven danach strebt, glücklich zu werden, und dabei den Pfad der Pflicht verlässt, wird feststellen, dass dieses Glück einseitig, launenhaft und von kurzer Dauer ist. Schnell verfliegt es wieder, und stattdessen erfüllen Einsamkeit und trübe Gedanken die Seele. Im Dienst für Gott hingegen kann der Mensch Freude und Erfüllung finden. Der Christ ist auf seinem Lebensweg nicht der Ungewissheit ausgeliefert. Es bleibt ihm erspart, überflüssige Dinge bereuen oder sich mit unnötigen Enttäuschungen herumquälen zu müssen. Wenn uns die Freuden des Lebens hier auf dieser Erde versagt bleiben, dann kann uns doch der Ausblick auf das zukünftige Leben schon hier freudig stimmen.RW 151.3

    Schon auf dieser Erde dürfen sich Christen an der Gemeinschaft mit Christus erfreuen. Der helle Schein seiner Liebe sowie der Trost seiner fortwährenden Gegenwart sind ihnen gewiss. Jeder Schritt im Leben kann uns näher zu Jesus führen, kann uns eine noch tiefere Erfahrung mit seiner Liebe schenken und uns der himmlischen Heimat ewigen Friedens einen Schritt näherbringen. Lasst uns darum unser Vertrauen nicht wegwerfen, sondern uns entschiedener denn je auf die feste Zusicherung verlassen: „Bis hierher hat der Herr uns geholfen” (1. Samuel 7,12), und er wird uns bis zum Ende beistehen! Lasst uns auf all seine Segnungen schauen, die wie monumentale Gedenksteine an das erinnern, was der Herr getan hat, um uns Mut und Trost zuzusprechen und uns aus der Hand des Verderbers zu erretten. Wir sollten all die liebevollen Gnadentaten, die Gott uns erwiesen hat, in frischer Erinnerung behalten. Er war es, der die Tränen abgewischt, die Schmerzen gelindert, Sorgen und Ängste zerstreut, unsere Bedürfnisse befriedigt und allerlei Segnungen geschenkt hat. Dies wird uns Kraft für all das verleihen, was auf unserem Lebensweg noch vor uns liegen mag.RW 152.1

    Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in dem Kampf, der dieser Welt bevorsteht, mit weiteren Schwierigkeiten konfrontiert werden, aber wir dürfen sowohl im Blick auf unsere Vergangenheit als auch auf die kommenden Ereignisse feststellen: „Bis hierher hat der Herr uns geholfen.” (1. Samuel 7,12) Es wird uns versichert, dass uns gerade so viel Kraft gegeben wird, wie wir für den j eweiligen Tag brauchen (vgl. 5. Mose 32,25). Unsere Prüfungen werden niemals größer sein als die Kraft, die uns zu ihrer Bewältigung verliehen wird. Lasst uns also unsere Arbeit, was auch immer gerade anfällt, anpacken und glauben, dass uns - egal was geschieht - jenes Maß an Stärke geschenkt werden wird, das wir entsprechend der Schwere der Prüfung benötigen.RW 152.2

    Schon sehr bald werden die Tore des Himmels weit aufgetan werden, um Gottes Kindern Einlass zu gewähren. Von den Lippen des Königs der Herrlichkeit werden sie den Segensspruch vernehmen, den er über sie ausspricht und der in ihren Ohren wie die allerschönste Musik klingen wird: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt.” (Matthäus 25,34)RW 152.3

    Dann werden die Erlösten in der himmlischen Heimat, die Jesus für sie vorbereitet hat, willkommen geheißen. Sie werden dort nicht mehr von den Übeltätern dieser Erde umgeben sein - von Lügnern, Götzendienern, Unmoralischen und Gottlosen. Sie werden sich vielmehr der Gesellschaft derer erfreuen, die Satan überwunden und dank der göttlichen Gnade einen vollkommenen Charakter entwickelt haben. Jede sündhafte Neigung, jede Unvollkommenheit, die ihnen auf dieser Erde zusetzte, wird durch das Blut Christi weggewaschen worden sein, und die vollkommene Schönheit und der Glanz seiner Herrlichkeit, der die Helligkeit der Sonne weit überstrahlt, wird ihnen verliehen werden. Die Vollkommenheit des Charakters Christi, die Schönheit seiner Tugend, wird aus ihnen heraus strahlen, wobei diese inneren Werte die äußerlich sichtbare Pracht noch weit übertreffen. Ohne Makel stehen sie vor dem großen weißen Thron, und sie haben Anteil an der erhabenen Würde und den Vorrechten der Engel.RW 153.1

    Angesichts des herrlichen Erbes, das dem Menschen in Aussicht gestellt ist, müssen wir uns fragen: „Gibt es etwas Kostbareres als die Seele?” (Matthäus 16,26 NLB) Mag ein Mensch auch arm sein, er besitzt einen inneren Reichtum und eine Würde, die ihm die Welt niemals geben kann. Ein erlöster und von Sünde gereinigter Mensch, dessen ganzes Potenzial und all seine edlen Anlagen dem Dienst für Gott gewidmet sind, hat einen unermesslichen Wert. Die Erlösung einer einzigen Seele löst im Himmel in der Gegenwart Gottes und der heiligen Engel eine unaussprechliche Freude aus - eine Freude, die in heiligen, jubelnden Siegesgesängen ihren Ausdruck findet.RW 153.2

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