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Bilder vom Reiche Gottes

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    Die Rückgabe der Zentner

    “Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen.” Matthäus 25,19. Bei der Abrechnung mit seinen Dienern prüft der Herr den Ertrag jedes Zentners. Die erbrachte Leistung zeigt deutlich, was für einen Charakter der betreffende Mitarbeiter hat. Die Knechte, die fünf beziehungsweise zwei Zentner erhalten hatten, gaben sie ihrem Herrn zusammen mit dem erzielten Gewinn zurück, ohne für sich selbst etwas zu beanspruchen. Die Zentner waren ihnen nur leihweise überlassen worden. Ohne dieses Kapital wäre es ihnen gar nicht möglich gewesen, Zinsen zu erwirtschaften. Ihnen ist bewusst, dass sie nur ihre Pflicht getan haben. Das Kapital gehört dem Herrn, folglich auch der Ertrag. Hätte der Heiland ihnen nicht seine Liebe und Gnade erwiesen, dann wären sie auf ewig zu Grunde gerichtet.BRG 295.4

    Doch als der Meister die Zentner an sich nimmt, da lobt und belohnt er die Knechte, als ob ihr Erfolg ausschließlich dem eigenen Verdienst zuzuschreiben wäre. Er zeigt Freude und Genugtuung und ist überglücklich, dass er ihnen seinen Segen zuteil werden lassen kann. Jeden Dienst und jedes Opfer belohnt er ihnen — nicht weil er ihnen das schuldig wäre, sondern weil sein Herz von Liebe und Güte überfließt.BRG 296.1

    “Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!” Matthäus 25,21.BRG 296.2

    Treue zu Gott und Dienst aus Liebe finden bei ihm Anerkennung. Wann immer wir uns vom Heiligen Geist zum Guten anregen und zu Gott führen lassen, wird dies in den Himmelsbüchern genau verzeichnet. Am Jüngsten Tag werden alle gelobt werden, durch die der Geist wirken konnte. Mit Gott dürfen sie sich freuen, wenn sie im Himmel Menschen begegnen, denen sie den Weg zur Erlösung zeigten. Sie erhalten das Vorrecht, auch dort im Werk Gottes mitzuarbeiten, weil sie sich die Fähigkeiten dazu schon in diesem Leben erworben haben. Was wir einmal im Himmel sein werden, entspricht genau dem, was wir schon jetzt in unserem Wesen und Wirken sind. Christus sagte von sich: “Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene.” Matthäus 20,28. Sein Wirken auf dieser Erde war das gleiche wie sein Wirken im Himmel. Für unsere Zusammenarbeit mit Christus in dieser Welt werden wir mit noch größerer Kraft und mit der Ehre belohnt, auch in der zukünftigen Welt seine Mitarbeiter sein zu dürfen.BRG 296.3

    “Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine.” Matthäus 25,24.25.BRG 297.1

    So versuchen sich die Menschen herauszureden, wenn sie Gottes Gaben gering geschätzt haben. Sie halten Gott für einen hartherzigen Tyrannen, der nur darauf warte, bei ihnen einen Fehler zu entdecken, um sie dann schwer zu bestrafen. Sie tun so, als fordere er von ihnen Dinge, die er ihnen nie gegeben habe, und als wolle er ernten, ohne gesät zu haben.BRG 297.2

    Viele werfen Gott in ihrem Herzen vor, ein harter Herr zu sein, weil er ihren Besitz und ihren Dienst fordert. In Wirklichkeit aber können sie Gott nichts geben, was eigentlich nicht schon sein Eigentum wäre: “Von dir ist alles gekommen”, sagte der König David, “und von deiner Hand haben wir dir’s gegeben.” 1.Chronik 29,14.BRG 297.3

    Alle Dinge gehören Gott, weil er die Welt erschaffen und erlöst hat. Alles Gute, was wir in Zeit und Ewigkeit erfahren dürfen, trägt das Siegel des Kreuzes von Golgatha. Deshalb entbehrt der Vorwurf, Gott sei ein harter Herr, der ernte, wo er nicht gesät habe, jeder Grundlage.BRG 297.4

    Doch der Herr weist den ungerechtfertigten Vorwurf des untreuen Knechts nicht zurück. Er benutzt ihn vielmehr, um zu zeigen, dass dessen Verhalten durch nichts zu entschuldigen ist. Der Knecht hätte Mittel und Wege gehabt, um den anvertrauten Zentner zu Gunsten des Eigentümers zu vermehren. Der sagte: “Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen.” Matthäus 25,27.BRG 297.5

    Unser himmlischer Vater verlangt von uns nicht mehr und auch nicht weniger, als wir durch unsere Fähigkeiten leisten können. Er fordert nichts von seinen Knechten, was über ihr Vermögen ginge. “Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.” Psalm 103,14. Alles, was er von uns verlangt, können wir durch seine Gnade auch erbringen.BRG 297.6

    “Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen.” Lukas 12,48. Jeder Einzelne wird sich verantworten müssen, wenn er auch nur etwas weniger leistet, als es seinen Fähigkeiten entspricht. Der Herr sieht genau jede Gelegenheit, die sich uns bietet, um ihm zu dienen. Ungenutzte Gaben zieht er genauso in Rechnung wie solche, die wir nutzbringend angewendet haben. Ihm sind wir dafür verantwortlich, was wir durch den rechten Gebrauch unserer Talente alles erreichen könnten.BRG 298.1

    Wir werden einmal danach beurteilt werden, was wir hätten tun sollen, aber nicht geleistet haben, weil wir unsere Kräfte nicht zur Ehre Gottes einsetzten. Selbst wenn wir dadurch unser Seelenheil nicht verlieren sollten, werden wir doch in der Ewigkeit feststellen müssen, was wir mit unserer Nachlässigkeit angerichtet haben. Denn alles Wissen und Können, das wir uns aus Trägheit nicht angeeignet haben, wird ein Verlust für die Ewigkeit sein.BRG 298.2

    Andererseits übernimmt Gott, wenn wir uns ihm völlig hingeben und bei unserer Arbeit seinen Anweisungen folgen, die gesamte Verantwortung für deren Gelingen. Wir sollen keinen Augenblick im Zweifel darüber sein, dass unseren aufrichtigen Bemühungen auch Erfolg beschieden sein wird. Misserfolg brauchen wir nicht zu befürchten, denn wir sind ja Mitarbeiter dessen, bei dem es keinen Fehlschlag gibt.BRG 298.3

    Lasst uns nicht immer von unserer Schwachheit und unserem Unvermögen reden. Damit zeigen wir doch nur, wie wenig wir Gott und seinem Wort vertrauen. Wer über zu große Belastungen klagt oder sich weigert, Verantwortung zu übernehmen, der bringt damit zum Ausdruck, dass er Gott als harten Herrn sieht, der Dinge von uns verlangt, für deren Ausführung er uns keine Kraft geschenkt hat.BRG 298.4

    Wir verwechseln die Einstellung des faulen Knechtes leicht mit Demut. Echte Demut sieht aber ganz anders aus. Sie hat nichts zu tun mit geistiger Beschränktheit, mit Ziellosigkeit, mangelnder Zivilcourage und einem Zurückschrecken vor Aufgaben aus Angst, nicht erfolgreich zu sein. Echte Demut erreicht durch die Abhängigkeit von Gottes Kraft alles, was der Herr aufträgt.BRG 298.5

    Gott wirkt, durch wen er will. Nicht selten wählt er für die bedeutendsten Aufgaben ganz unscheinbare Leute. Seine Kraft wird ja gerade in der Schwachheit des Menschen mächtig. Wir betrachten nach unseren Maßstäben die eine Sache als groß, die andere als klein; aber Gott setzt ein anderes Maß an. Was uns groß erscheint, braucht es für ihn keineswegs auch zu sein — und umgekehrt. Wir sind nicht befugt, über den Wert unserer Gaben zu urteilen oder uns die Aufgaben selbst auszusuchen. Wir sollten vielmehr die Last, die Gott uns zuweist, aufnehmen und zu seiner Ehre tragen. Wenn wir Ruhe brauchen, dürfen wir zu ihm kommen. Bei aller Arbeit ehren wir Gott dadurch, dass wir ihm freudig und von ganzem Herzen dienen. Er möchte so gern, dass wir unsere Aufgaben freudig anpacken, im dankbaren Bewusstsein, seine Mitarbeiter sein zu dürfen.BRG 299.1

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