Echte Höflichkeit ist eine Frucht der Liebe
Ein Mensch mag nach außen gebildet und kultiviert erscheinen; damit steht noch lange nicht fest, daß er seinem Nächsten nicht mehr unfreundlich und hart begegnet. Echte Bildung des Herzens finden wir nur dort, wo das eigene Ich nicht mehr im Mittelpunkt steht, sondern wo selbstlose Nächstenliebe an seine Stelle getreten ist. Wahre Christen lassen sich in allem, was sie tun, von der Liebe zu ihrem Herrn bestimmen.GFH 160.2
Aufrichtige Höflichkeit erschöpft sich nicht in der Beherrschung einiger Regeln für gutes Benehmen. Selbstverständlich wollen wir uns jederzeit tadellos verhalten. Solange unsere Glaubensgrundsätze nicht gefährdet sind, passen wir uns aus Höflichkeit und Rücksicht den jeweils herrschenden Sitten und Verhaltensnormen an; aber um höflich zu sein, brauchen wir noch lange nicht unsere Grundsätze den Umgangsformen zu opfern. Entscheidend ist, daß wir alle Menschen gleich behandeln, ob sie zu dieser oder jener gesellschaftlichen Schicht gehören; entscheidend ist, daß wir vor uns selbst Achtung haben und vor den Mitmenschen und in jedem den Bruder oder die Schwester sehen.GFH 160.3
Feine Umgangsformen, ein freundliches Wesen und kleine Aufmerksamkeiten tragen zu einem liebevollen Verhältnis zwischen Eltern und Kindern bei und machen das Zuhause zum schönsten Platz auf der Welt.GFH 160.4