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Der Sieg Der Liebe

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    Stolz Und Vorurteile

    Die jüdischen Führer waren von geistlichem Stolz erfüllt. Ihr Streben nach eigener Ehre zeigte sich sogar bei ihrem Dienst im Tempel. In der Synagoge beanspruchten sie die besten Plätze. Auf den Märkten wollten sie gegrüßt werden, und es tat ihnen wohl, ihre Titel aus dem Mund anderer zu hören. Weil die echte Frömmigkeit langsam verblasste, galt ihr Eifer immer mehr dem Formenwesen.SDL 224.2

    Da ihr Verständnis durch selbstsüchtige Vorurteile getrübt war, vermochten sie die Kraft der überzeugenden Worte von Christus nicht mit seiner demütigen Haltung in Einklang zu bringen. Sie konnten nicht begreifen, dass wirkliche Größe keine äußere Zurschaustellung braucht. Die Armut dieses Mannes schien im Widerspruch zu seinem messianischen Anspruch zu stehen. Sie fragten sich: Wenn er wirklich der war, der zu sein er behauptete, warum war er dann so anspruchslos? Wenn er auf Waffengewalt verzichten wollte, was würde dann aus ihrer Nation werden? Wie könnten Macht und Ruhm, auf die sie so lange gewartet hatten, die Völker veranlassen, sich dem jüdischen Volk zu beugen? Waren sie nicht von den Priestern gelehrt worden, dass Israel über die ganze Erde herrschen würde? Könnte es sein, dass sich ihre großen Theologen geirrt hatten?SDL 224.3

    Aber es war nicht nur das Fehlen der äußerlichen Herrlichkeit, das die Juden dazu veranlasste, Jesus abzulehnen. Er war die Reinheit in Person, sie aber waren unrein. Er lebte als Beispiel makelloser Rechtschaffenheit unter den Menschen. Sein untadeliges Leben brachte ihren Herzenszustand ans Licht. Seine Lauterkeit deckte ihre Unaufrichtigkeit auf. Sie offenbarte, wie leer ihre angebliche Frömmigkeit und wie abstoßend ihr böser Charakter war. Ein solches Licht war nicht erwünscht.SDL 225.1

    Hätte Jesus die Aufmerksamkeit auf die Pharisäer gelenkt und ihre Gelehrsamkeit und Frömmigkeit gerühmt, hätten sie ihn mit Freuden begrüßt. Als er aber vom Himmelreich als einem Reich der Barmherzigkeit für alle Menschen sprach, legte er ihnen einen religiösen Standpunkt dar, den sie nicht duldeten. Ihr eigenes Beispiel und ihre eigenen Lehren hatten nie vermocht, ein Leben für Gott als wünschenswert erscheinen zu lassen. Als sie sahen, dass Jesus ausgerechnet denen, die sie hassten und ausgrenzten, seine Aufmerksamkeit schenkte, wurden in ihren stolzen Herzen die schlimmsten Gefühle geweckt. Bei all ihrem Stolz darauf, dass Israel als »der Löwe aus dem Stamm Juda« (Offenbarung 5,5) zur Herrschaft über alle Völker erhöht werden würde, konnten sie die Enttäuschung ihrer ehrgeizigen Hoffnungen besser ertragen als den Tadel durch Christus wegen ihrer Sünden und den Vorwurf, den sie allein durch die Gegenwart seiner Reinheit verspürten.SDL 225.2

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