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Der Sieg Der Liebe

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    Lazarus Wird Krank Und Stirbt

    Im friedlichen Zuhause, wo sich Jesus ausgeruht hatte, kehrte Kummer ein. Lazarus wurde plötzlich krank. Da ließen seine Schwestern Jesus ausrichten: »Herr, der, den du lieb hast, ist sehr krank.« (Johannes 11,3b NLB) Sie sahen, wie ernst die Krankheit ihres Bruders war, aber sie wussten auch, dass Christus alle Arten von Krankheiten zu heilen vermochte. Sie waren überzeugt, dass er in ihrer Not Mitleid mit ihnen haben würde. Deshalb drängten sie ihn nicht, sofort zu ihnen zu kommen, sondern sandten ihm die vertrauensvolle Nachricht: »Der, den du lieb hast, ist sehr krank.« Sie dachten, er würde umgehend auf ihre Nachricht antworten und so schnell wie möglich zu ihnen nach Betanien kommen.SDL 507.3

    Bange warteten sie auf eine Antwort von Jesus. Solange ihr Bruder noch am Leben war, beteten sie und hielten Ausschau nach Jesus. Doch der Bote kehrte ohne ihn zurück, er überbrachte ihnen aber eine Nachricht: »Diese Krankheit führt nicht zum Tod.« (Johannes 11,4b GNB) Und so klammerten sie sich an die Hoffnung, dass Lazarus am Leben bleiben würde. Liebevoll versuchten sie, dem Kranken, der kaum noch bei Bewusstsein war, Mut und Hoffnung zuzusprechen. Als Lazarus starb, waren sie bitter enttäuscht, und doch fühlten sie sich in der Gnade von Christus geborgen. Dies hielt sie davon ab, dem Erlöser Vorwürfe zu machen.SDL 508.1

    Als Christus die Nachricht vernahm, dachten die Jünger, sie berühre ihn gar nicht. Er zeigte keinerlei Besorgnis, was sie eigentlich verwunderte. Er schaute sie nur an und sagte: »Diese Krankheit führt nicht zum Tod. Sie dient dazu, die Herrlichkeit Gottes offenbar zu machen; denn durch sie wird der Sohn Gottes zu seiner Herrlichkeit gelangen.« (Johannes 11,4b GNB) Er blieb noch zwei Tage am selben Ort. Dieser Aufenthalt war den Jüngern ein Rätsel. Welch einen Trost könnte seine Gegenwart doch dieser trauernden Familie spenden, dachten sie. Sie wussten, wie innig Jesus diese Familie in Betanien liebte, und waren daher überrascht, dass er nicht auf die traurige Nachricht »Der, den du lieb hast, ist sehr krank« (Johannes 11,3 NLB) reagierte.SDL 508.2

    Weil er während dieser zwei Tage nie von Lazarus sprach, schien es, als hätte Christus die Nachricht aus seinen Gedanken verbannt. Die Jünger mussten an Johannes den Täufer, den Wegbereiter von Jesus, denken. Schon damals hatten sie sich darüber gewundert, dass es Jesus, der die Macht hatte, großartige Wunder zu vollbringen, zuließ, dass Johannes im Kerker schmachtete und eines gewaltsamen Todes sterben musste. Warum hatte er ihm nicht das Leben gerettet, wo er doch solche Macht besaß? Diese Frage hatten die Pharisäer oft gestellt. Sie sahen darin einen unwiderlegbaren Beweis, dass Jesus nicht Gottes Sohn sein konnte, wie er behauptete. Der Erlöser hatte seine Jünger vor Prüfungen, Verlusten und Verfolgungen gewarnt. Würde er sie in Anfechtungen verlassen? Einige fragten sich, ob sie seinen Auftrag vielleicht missverstanden hatten. Alle waren tief bekümmert.SDL 508.3

    Nachdem er zwei Tage abgewartet hatte, sagte Jesus zu den Jüngern: »Lasst uns wieder nach Judäa ziehen!« (Johannes 11,7) Die Jünger fragten sich, warum Jesus zwei Tage gewartet hatte, bevor er nach Judäa aufbrach. Im Moment waren ihre Gedanken von der Sorge um ihn und sich selbst erfüllt. Auf dem Weg, den er jetzt einschlug, sahen sie nur noch Gefahren. »Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen? Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden?« (Johannes 11,8.9a) Ich stehe unter der Führung meines Vaters im Himmel. Solange ich seinen Willen tue, ist mein Leben außer Gefahr. Meine zwölf Stunden des Tages sind noch nicht beendet. Ich habe den letzten Abschnitt meines Tages begonnen, und solange der andauert, bin ich sicher.SDL 508.4

    »Wenn jemand seinen Weg geht, während es Tag ist, stößt er nirgends an«, fuhr Jesus fort, »weil er das Licht dieser Welt sieht« (Johannes 11,9b NGÜ). Wer Gottes Willen tut und auf dem von Gott vorgegebenen Weg geht, kann weder stolpern noch fallen. Durch das Licht von Gottes führendem Geist erhält er eine klare Vorstellung seiner Aufgaben. So wird er recht geführt, bis sein Werk vollendet ist. »Wenn jemand aber in der Nacht unterwegs ist, stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist.« (Johannes 11,10 NGÜ) Wer auf einem selbstgewählten Weg vorangeht, den Gott nicht gutgeheißen hat, wird straucheln. Für ihn wird der Tag zur Nacht. Wo immer er sich aufhält, ist er doch nicht sicher.SDL 509.1

    »Das sagte er, und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken.« (Johannes 11,11) »Lazarus, unser Freund, schläft.« Welch berührende Worte! Wie viel Anteilnahme drückten sie doch aus! Vor lauter Sorge, ihr Meister würde sich auf dem Weg nach Jerusalem großen Gefahren aussetzen, hatten die Jünger die Hinterbliebenen in Betanien beinahe vergessen. Christus aber dachte an sie. Die Jünger fühlten sich zurechtgewiesen. Sie waren enttäuscht, weil Jesus nicht schneller auf die Mitteilung reagiert hatte. Sie waren versucht zu denken, dass Jesus Lazarus und dessen Schwestern doch nicht so innig liebte, wie sie geglaubt hatten, sonst wäre er bestimmt mit dem Boten zurückgeeilt. Aber die Worte: »Lazarus, unser Freund, schläft« lenkten ihre Gedanken wieder in die richtigen Bahnen. Nun waren sie überzeugt, dass Jesus seine leidgeprüften Freunde nicht vergessen hatte.SDL 509.2

    »Da sagten seine Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf.« (Johannes 11,12.13 EÜ) Jesus stellt seinen gläubigen Nachfolgern den Tod als Schlaf dar. Ihr »wahres Leben ist mit Christus in Gott verborgen« (Kolosser 3,3b NLB), und bis zum Schall der letzten Posaune schlafen die Verstorbenen in ihm (vgl. 1. Korinther 15,52).SDL 509.3

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