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Der Sieg Der Liebe

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    Gepriesen Sei Der Sohn Davids!

    Ihre Fragen gingen im lauten Triumphgeschrei unter. Immer wieder hörte man die Jubelrufe der erwartungsvollen Menge. Jene, die weiter weg waren, stimmten in die Jubelrufe ein, sodass diese von den umliegenden Hügeln und Tälern widerhallten. Und nun stieß der Umzug auf die Menge, die von Jerusalem her kam. Von den Scharen von Menschen, die sich zum Passafest versammelt hatten, zogen Tausende Jesus entgegen, um ihn willkommen zu heißen. Sie begrüßten ihn mit wedelnden Palmzweigen und lautem, geistlichem Gesang. Zur selben Zeit bliesen die Priester im Tempel die Posaune zum Abendgottesdienst, doch nur wenige folgten der Einladung. Die obersten Würdenträger waren bestürzt und sagten zueinander: »Alle Welt läuft ihm nach!« (Johannes 12,19b)SDL 552.1

    Nie zuvor hatte Jesus während seines Erdenlebens eine solche Kundgebung erlaubt. Er sah die Folgen klar voraus. Dies würde ihn ans Kreuz bringen. Doch es war seine Absicht, sich öffentlich als Erlöser vorzustellen. Er wollte die Aufmerksamkeit auf das Opfer lenken, das sein Wirken für eine gefallene Welt krönen sollte. Während sich das Volk in Jerusalem versammelte, um das Passafest zu feiern, weihte er sich selbst, das wahre Lamm Gottes, freiwillig als Opfergabe. In allen künftigen Zeiten würde es für seine Gemeinde notwendig sein, grundlegend und tief über seinen sühnenden Tod für die Welt nachzudenken. Alle damit verbundenen Ereignisse sollten ohne jeden Zweifel bestätigt werden können. Darum war es wichtig, dass der Blick des ganzen Volkes auf ihn gelenkt wurde. Die Ereignisse, die seinem großen Opfer vorausgingen, mussten so sein, dass sie die Aufmerksamkeit auf das Opfer selbst lenkten. Nach einer solchen Kundgebung, die seinen Einzug in Jerusalem begleitete, würden nun alle Menschen die rasche Entwicklung der abschließenden Geschehnisse verfolgen.SDL 552.2

    Ereignisse, die mit diesem triumphalen Einzug im Zusammenhang standen, würden in aller Munde sein, und jeder müsste an Jesus denken. Nach seiner Kreuzigung würden sich viele an diese Ereignisse im Zusammenhang mit seinem Verhör und seinem Tod erinnern. Dadurch würden sie veranlasst, die Weissagungen zu überprüfen. Sie würden zur Überzeugung gelangen, dass Jesus der Messias ist. In allen Ländern würde sich die Zahl derer, die zum Glauben an ihn kommen, vervielfachen.SDL 552.3

    Bei diesem einzigen triumphalen Ereignis seines irdischen Lebens hätte der Erlöser in Begleitung himmlischer Engel und durch die Posaune Gottes angekündigt erscheinen können. Doch ein derartiger Auftritt hätte dem Zweck seiner Mission und dem Gesetz, das sein Leben bestimmte, widersprochen. Seinem bescheidenen Los, das er auf sich genommen hatte, blieb er treu. Die Last des Menschseins musste er so lange tragen, bis sein Leben für das Leben der Welt dahingegeben war.SDL 553.1

    Dieser Tag, der den Jüngern wie die Krönung ihres Lebens erschien, wäre schnell von dunklen Wolken überschattet worden, hätten sie gewusst, dass dieser fröhliche Schauplatz nur der Auftakt für das Leiden und den Tod ihres Meisters war. Obwohl er ihnen wiederholt von seinem sicheren Opfertod erzählt hatte, vergaßen sie im fröhlichen Siegeszug seine bekümmerten Worte und sahen seiner erfolgreichen Herrschaft auf dem Thron Davids freudig entgegen.SDL 553.2

    Immer mehr Menschen schlossen sich dem Umzug an. Die meisten wurden von den Wogen der Begeisterung mitgerissen und stimmten in die Hosiannarufe ein, die von Hügeln und Tälern widerhallten. Fortwährend ertönten die Rufe: »Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!« (Matthäus 21,9b)SDL 553.3

    Noch nie zuvor hatte die Welt einen solchen Triumphzug erlebt. Er glich nicht dem Einzug berühmter Welteroberer. Kein Tross von traurigen Gefangenen wurde als Beute der königlichen Heldentaten in diesem Geschehen zur Schau gestellt. Der Erlöser war vielmehr von den glorreichen Siegestrophäen seines Dienstes der Liebe für die sündige Menschheit umgeben. Da waren die Gefangenen, die er aus Satans Macht befreit hatte und die Gott jetzt für ihre Errettung priesen. Die Blinden, denen Jesus das Augenlicht zurückgegeben hatte, führten den Zug an. Stumme, deren Zunge er gelöst hatte, riefen am lautesten »Hosianna«. Gelähmte, die er geheilt hatte, sprangen vor Freude, brachen die meisten Palmzweige ab und schwenkten sie vor dem Erlöser hin und her. Witwen und Waisen priesen Jesus dafür, dass er ihnen Barmherzigkeit erwiesen hatte. Die Aussätzigen, die er rein gemacht hatte, breiteten ihre fleckenlosen Kleider über seinen Weg aus und jubelten ihm als König der Herrlichkeit zu. Auch jene, die durch seine Stimme aus dem Todesschlaf auferweckt worden waren, befanden sich in der Menge. Lazarus, dessen Körper im Grab bereits am Verwesen gewesen war, sich nun aber der Stärke eines prächtigen Mannes erfreute, führte das Tier, auf dem Jesus ritt.SDL 553.4

    Viele Pharisäer waren Zeugen dieses Geschehens. Voller Neid und Arglist bemühten sie sich, die momentane Stimmung im Volk zu wenden. Mit ihrer ganzen Autorität versuchten sie, die Leute zum Schweigen zu bringen. Aber ihre Aufrufe und Drohungen ließen die Begeisterung nur noch ansteigen. Sie befürchteten, die Masse, die in so großer Überzahl war, werde Jesus zum König ausrufen. Nun blieb ihnen nur noch ein Ausweg. Sie zwängten sich durch die Menge bis zum Erlöser hin und belästigten ihn mit tadelnden und drohenden Worten: »Meister, weise doch deine Jünger zurecht!« (Lukas 19,39) Sie erklärten, dass solch lärmige Kundgebungen widerrechtlich und von den Behörden nicht erlaubt seien. Aber die Antwort von Jesus ließ sie verstummen: »Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.« (Lukas 19,40) Gott selbst hatte diesen triumphalen Einzug in seinem Plan festgelegt. Dies wurde bereits durch den Propheten vorhergesagt, und Menschen waren machtlos, Gottes Absicht zu durchkreuzen. Hätten sie Gottes Plan nicht ausgeführt, hätte er den leblosen Steinen eine Stimme verliehen. Diese hätten seinem Sohn dann mit Beifall und Lob zugejubelt. Als sich die zum Schweigen gebrachten Pharisäer zurückzogen, stimmten hunderte von Menschen in die Worte des Propheten Sacharja ein: »Juble laut, du Volk von Zion! Freut euch, ihr Bewohner von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch. Er ist gerecht und siegreich, und doch ist er demütig und reitet auf einem Esel - ja, auf dem Fohlen eines Esels, dem Jungen einer Eselin.« (Sacharja 9,9 NLB)SDL 554.1

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