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Der Sieg Der Liebe

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    Die Beharrliche Bitte Einer Heidnischen Frau

    »Eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.« (Matthäus 15,22) Die Einwohner dieser Gegend stammten vom alten Geschlecht der Kanaaniter ab. Sie waren Götzenanbeter und deswegen bei den Juden verachtet und verhasst. Zu diesem Volk gehörte auch die Frau, die zu Jesus kam. Sie war eine Heidin und darum von den Vorrechten, derer sich die Juden täglich erfreuten, ausgeschlossen. Unter den Phöniziern lebten damals viele Juden. Die Neuigkeiten über das Wirken von Christus waren bis in diese Gegend durchgedrungen. Einige Leute hatten ihm schon zugehört und seine wunderbaren Taten miterlebt. Diese Frau hatte vernommen, dass der Prophet alle möglichen Krankheiten heilen könne. Als sie von seiner Macht hörte, keimte Hoffnung in ihr auf. Getrieben von der Liebe zu ihrem Kind, entschloss sie sich, die Angelegenheit ihrer Tochter vor Jesus zu bringen. Es war ihre feste Absicht, mit ihrem großen Kummer zu Jesus zu gehen. Er musste ihr Kind heilen. Sie hatte Hilfe bei den heidnischen Göttern gesucht, doch es war keine Besserung eingetreten. Es gab Zeiten, da war sie versucht zu denken: Was kann dieser jüdische Lehrer schon für mich tun? Doch man erzählte sich, dass er alle Arten von Krankheiten heilen könne, ohne Rücksicht darauf, ob ein Hilfesuchender arm oder reich war. Darum entschloss sich diese kanaanäische Frau, ihre einzige Hoffnung nicht aufzugeben.SDL 384.2

    Christus kannte die Notlage dieser Frau. Er wusste, dass sie sich danach sehnte, ihn zu sehen. Darum begab er sich dorthin, wo sie ihm begegnen konnte. Indem er auf ihren Kummer einging, erteilte er seinen Jüngern einen lebendigen Anschauungsunterricht dessen, was er sie zu lehren gedachte. Deswegen war er mit seinen Jüngern in diese Gegend gezogen. Er wünschte sich, dass sie die große Unwissenheit sehen könnten, die in den Dörfern und Städten rund um Israel herrschte. Das Volk, dem Gott jede Gelegenheit gegeben hatte, die Wahrheit zu verstehen, wusste nichts von den Nöten der umliegenden Völker. Niemand bemühte sich darum, Menschen aus ihrer geistlichen Finsternis herauszuführen. Die Schranken, die durch den jüdischen Stolz aufgerichtet worden waren, hielten sogar die Jünger davon ab, mit den Heiden Mitleid zu haben. Aber diese Mauern der Trennung mussten niedergerissen werden.SDL 385.1

    Jesus ging nicht sofort auf die Bitte der Frau ein. Er begegnete ihr - der Vertreterin eines verachteten Volkes - so, wie es die Juden getan hätten. Er wollte den Jüngern durch diese Begrüßung zeigen, wie kalt und herzlos die Juden eine solche Frau behandelten. Wenn er dann die Bitte der Frau erfüllte, sollten sie auf seine mitfühlende Teilnahme achten und später genauso handeln.SDL 385.2

    Obwohl Jesus der Frau nicht antwortete, gab sie die Hoffnung nicht auf. Er ging einfach weiter und tat, als habe er sie nicht gehört. Doch sie folgte ihm und wiederholte ihre Bitte. Die Jünger ärgerten sich darüber, dass die Frau so aufdringlich war, und forderten Jesus auf, sie wegzuschicken. Sie sahen, dass ihr Meister sie gleichgültig behandelte, und nahmen an, dass er das Vorurteil billigte, das die Juden gegen die Kanaaniter hegten. Aber die Frau richtete ihre Bitte an einen barmherzigen Erlöser. Als Antwort auf die Aufforderung seiner Jünger sagte Jesus: »Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.« (Matthäus 15,24) Diese Worte schienen mit dem Vorurteil der Juden übereinzustimmen. Dennoch enthielten sie einen unausgesprochenen Tadel an die Jünger, den sie erst später verstanden, als er sie an das erinnerte, was er ihnen oft gesagt hatte: Er war in die Welt gekommen, um alle zu erlösen, die ihn annehmen.SDL 385.3

    Immer eindringlicher flehte die Frau Jesus an, warf sich ihm zu Füßen und rief aus: »Herr, hilf mir!« Es schien, als würde Jesus, wie die voreingenommenen, herzlosen Juden, ihre Bitte noch immer abweisen. Er antwortete: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« (Matthäus 15,25.26 NGÜ) Dies bestätigte eigentlich, dass es nicht richtig war, die Segnungen, die Gott doch für sein auserwähltes Volk vorgesehen hatte, an Menschen außerhalb von Israel zu verschwenden. Diese Antwort hätte jeden weniger ernsthaft Suchenden gänzlich entmutigt. Die Frau aber spürte, dass ihre Gelegenheit gekommen war. Hinter der scheinbaren Ablehnung von Jesus erkannte sie ein Mitleid, das er nicht verbergen konnte. »Das stimmt, Herr«, erwiderte sie, »aber immerhin fressen die Hunde die Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.« (Matthäus 15,27 NGÜ) Solange die Kinder der Familie vom Tisch ihres Vaters essen, gehen auch die Hunde nicht leer aus. Sie haben Anrecht auf die Brotkrümel, die vom reich gedeckten Tisch fallen. Wenn Israel so viele Segnungen empfangen hatte, gab es dann nicht auch einen Segen für sie? Wenn sie mit einem Hund verglichen wurde, hatte sie dann nicht wenigstens auch das Anrecht eines Hundes auf die Krümel der Wohltaten Gottes?SDL 386.1

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