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Der Sieg Der Liebe

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    Wie Geschmückte Gräber

    »Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung!« (Matthäus 23,27 EÜ) Wie die weiß übertünchten und schön geschmückten Gräber die verwesenden Überreste bedeckten, so lag hinter der äußerlichen Heiligkeit der Priester und Obersten ihre Bosheit verborgen.SDL 598.1

    Jesus fuhr fort: »Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und die Gräber der Gerechten schmückt und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten! Damit bezeugt ihr von euch selbst, dass ihr Kinder derer seid, welche die Propheten getötet haben.« (Matthäus 23,29-31) Um ihre Wertschätzung den verstorbenen Propheten gegenüber zum Ausdruck zu bringen, waren die Juden eifrig darum bemüht, deren Gräber zu verschönern. Doch sie beherzigten weder deren Lehren, noch beachteten sie deren Zurechtweisungen.SDL 598.2

    In der damaligen Zeit pflegte man die Grabstätten mit abergläubischer Hochachtung und gab große Geldsummen aus, um sie zu schmücken. In Gottes Augen war das Götzendienst. Mit ihrer übertriebenen Verehrung der Verstorbenen zeigten die Menschen, dass sie weder Gott über alles liebten noch ihren Nächsten wie sich selbst. Auch heute findet dieselbe Totenverehrung in großem Ausmaß statt. Viele machen sich dadurch schuldig, dass sie Witwen und Waisen, Kranke und Arme vernachlässigen, um den Toten kostbare Grabsteine errichten zu können. Zeit, Geld und Arbeit werden hierfür bereitwillig aufgewendet, während die Verpflichtungen gegenüber den Lebenden versäumt werden, obgleich sie Christus deutlich angeordnet hat.SDL 598.3

    Die Pharisäer errichteten die Grabstätten der Propheten, schmückten sie und sagten zueinander: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, hätten wir nicht mit ihnen gemeinsam das Blut der Diener Gottes vergossen. Doch gleichzeitig schmiedeten sie Pläne, um den Sohn Gottes zu töten. Das sollte auch uns eine Lehre sein. Es sollte unsere Augen öffnen, damit wir erkennen, mit welcher Macht Satan den Verstand jener täuschen kann, die sich von dem Licht der Wahrheit abwenden. Viele beschreiten dieselben Wege wie die Pharisäer. Sie verehren die, die für ihren Glauben gestorben sind. Sie wundern sich über die Blindheit der Juden, Christus zu verwerfen, und erklären: Hätten wir zu seiner Zeit gelebt, würden wir seine Lehren mit Freuden angenommen haben. Wir wären niemals mit denen schuldig geworden, die ihn ablehnten. Wenn aber der Gehorsam zu Gott Demütigung und Selbstverleugnung erfordert, sind es gerade diese Menschen, die ihre Überzeugungen verleugnen und den Gehorsam verweigern. Dadurch offenbaren sie denselben Geist wie einst die Pharisäer, die Christus verurteilten.SDL 598.4

    Wie wenig erkannten die jüdischen Obersten, welch schreckliche Verantwortung sie mit der Ablehnung von Jesus auf sich nahmen! Seit der Zeit, als erstmals unschuldiges Blut vergossen wurde, als der gerechte Abel durch die Hand Kains fiel, wiederholte sich dasselbe Geschehen immer wieder mit zunehmender Schuld. Zu jeder Zeit hatten Propheten ihre Stimme gegen die Sünden der Könige, der Herrscher und des Volkes erhoben. Sie gaben weiter, was ihnen Gott aufgetragen hatte, und gehorchten seinem Willen auf die Gefahr hin, ihr Leben zu verlieren. Von Generation zu Generation hatte sich ein schreckliches Strafmaß über jene angehäuft, die das Licht und die Wahrheit verwarfen. Diese Strafe brachten nun die Feinde von Christus über sich selbst. Die Sünde der Priester und Obersten war größer als die irgendeiner früheren Generation, denn mit der Verwerfung des Erlösers machten sie sich selbst für das Blut aller erschlagenen Gerechten von Abel bis Christus verantwortlich. Sie waren im Begriff, den Kelch ihrer Missetaten zum Überlaufen zu bringen. Schon bald sollte dieser in vergeltender Gerechtigkeit über ihrem Haupt ausgegossen werden. Davor warnte sie Jesus:SDL 599.1

    »Deshalb werdet ihr schuldig gesprochen werden für die Ermordung aller gottesfürchtigen Menschen, angefangen mit dem gerechten Abel, bis zu Secharja ... den ihr im Tempel zwischen Altar und Heiligtum ermordet habt. Ich versichere euch: Die Strafe für all das wird über diese Generation hereinbrechen.« (Matthäus 23,35.36 NLB)SDL 599.2

    Die Schriftgelehrten und Pharisäer, die Jesus zuhörten, wussten, dass er die Wahrheit sagte. Sie wussten, wie der Prophet Secharja getötet worden war. Während die warnenden Worte von Gott über seine Lippen kamen, wurde der abtrünnige König von satanischer Wut ergriffen, und auf seinen Befehl hin töteten sie den Propheten (vgl. 2. Chronik 24,20.21). Sein Blut hatte unauslöschliche Spuren auf den Steinen des Tempelhofs hinterlassen und zeugte gegen das abgefallene Israel. Solange der Tempel bestand, würden die Blutspuren dieses Gerechten zu Gott um Vergeltung schreien. Als Jesus auf diese furchtbaren Sünden hinwies, erschauderte die Menge vor Entsetzen.SDL 599.3

    Indem Jesus vorausschaute, erklärte er, dass die Juden auch weiterhin unbußfertig und intolerant gegenüber Gottes Dienern sein würden wie in der Vergangenheit. Er sagte zu ihnen:SDL 600.1

    »Hört gut zu! Ich werde euch Propheten, weise Männer und echte Gesetzeslehrer schicken. Ihr werdet einige von ihnen töten, andere ans Kreuz bringen, wieder andere in euren Synagogen auspeitschen und von Stadt zu Stadt verfolgen.« (Matthäus 23,34 GNB) Propheten und weise Männer, voller Glauben und erfüllt mit dem Heiligen Geist wie Stephanus, Jakobus und viele andere, würden verurteilt und getötet werden. Mit zum Himmel erhobener Hand und von einem göttlichen Licht umgeben, sprach Christus als Richter zu jenen, die vor ihm standen. Die Stimme, die so oft gütig und bittend geklungen hatte, sprach jetzt tadelnd und verurteilend, sodass die Zuhörer erschauderten. Niemals sollte der Eindruck seiner Worte und seines Blickes wieder ausgelöscht werden!SDL 600.2

    Die Entrüstung des Erlösers richtete sich gegen die Heuchelei, gegen die schwerwiegenden Sünden, mit denen die Menschen ihr eigenes Leben zerstörten, das Volk verführten und Gott entehrten. In der trügerischen und irreführenden Beweisführung der Priester und Obersten erkannte er das Wirken satanischer Kräfte. Scharfsinnig und eindringlich prangerte er die Sünde an, doch ohne ein Wort der Vergeltung. Er war mit heiligem Zorn gegen den Fürsten der Finsternis erfüllt, zeigte jedoch keine gereizte Stimmung. So wird auch der Christ, der in Einklang mit Gott lebt sowie Liebe und Barmherzigkeit besitzt, eine gerechte Entrüstung gegen die Sünde empfinden. Er wird sich aber nicht im Zorn dazu hinreißen lassen, jene zu verunglimpfen, die ihn beleidigen. Selbst wenn er Menschen begegnet, die von einer satanischen Macht zur Falschheit gedrängt werden, wird er durch Christus Ruhe und Selbstbeherrschung bewahren.SDL 600.3

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