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Der Sieg Der Liebe

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    Das Dilemma Der Pharisäer

    Die Rabbiner wandten sich erneut an den Blinden: »Dieser Mann, der dir die Augen geöffnet hat - was meinst du, wer er ist?« Der Mann erwiderte: »Er muss ein Prophet sein.« (Johannes 9,17b NLB) Die Pharisäer behaupteten daraufhin, er sei gar nicht blind geboren worden und habe kein neues Augenlicht erhalten. Sie ließen seine Eltern kommen und fragten: »Ist das euer Sohn, von dem ihr sagt, er sei blind geboren?« (Johannes 9,19a)SDL 457.1

    Nun stand der Mann persönlich da und beteuerte, dass er blind gewesen und dann geheilt worden sei. Die Pharisäer jedoch wollten lieber ihre Augen vor den Tatsachen verschließen, als ihre Fehler zuzugeben. So stark sind Vorurteile und so entstellend ist pharisäische Gerechtigkeit.SDL 457.2

    Nun blieb den Pharisäern nur noch die Möglichkeit, die Eltern dieses Mannes einzuschüchtern. Scheinbar aufrichtig fragten sie: »Wieso ist er nun sehend?« (Johannes 9,19b) Die Eltern befürchteten, sie könnten sich selbst gefährden, denn es war beschlossen worden, »jeden aus der Synagoge auszuschließen, der sich zu Jesus als dem Messias bekannte« (Johannes 9,22b NGÜ). 30 Tage lang wurde der Schuldige aus der Gemeinschaft der Synagoge ausgeschlossen. Während dieser Zeit konnte in seinem Haus kein Kind beschnitten und keine Totenklage gehalten werden. Diese Strafe wurde als großes Unglück angesehen. Wer nicht bereute, musste mit weit härteren Maßnahmen rechnen. Das große Wunder, das an ihrem Sohn vollbracht worden war, hatte die Eltern überzeugt. Dennoch antworteten sie: »Wir wissen, dass dies unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde, aber wir wissen nicht, warum er jetzt sehen kann oder wer ihn geheilt hat. Er ist alt genug, um für sich selbst zu sprechen. Fragt ihn doch selbst.« (Johannes 9,20.21 NLB) Dadurch schoben sie die ganze Verantwortung von sich weg auf ihren Sohn, weil sie nicht wagten, sich zu Christus zu bekennen.SDL 457.3

    Das Dilemma, in dem sich die Pharisäer befanden, ihre Fragen und Vorurteile sowie ihr Unglaube den Tatsachen gegenüber, öffneten der Menge, besonders aber den einfachen Leuten, die Augen. Jesus hatte seine Wunder häufig auf offener Straße gewirkt und dabei stets Leiden gelindert. Weil die Pharisäer behaupteten, Jesus sei ein Hochstapler, fragten sich viele, ob Gott solch mächtige Wunder durch einen Betrüger wirken würde. So spitzte sich der Kampf auf beiden Seiten zu.SDL 457.4

    Die Pharisäer merkten, dass sie durch ihr Verhalten die Aufmerksamkeit des Volkes auf Jesus und seine Taten lenkten. Sie konnten das Wunder nicht leugnen. Der Blinde war mit Freude und Dankbarkeit erfüllt. Er betrachtete die erstaunlichen Dinge der Natur und war von der Schönheit des Himmels und der Erde begeistert. Ganz offen erzählte er seine Erfahrung, aber die Pharisäer versuchten erneut, ihn zum Schweigen zu bringen. Sie sagten zu ihm: »Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.« (Johannes 9,24) Das sollte heißen: Behaupte nicht noch einmal, dass dir dieser Mann das Augenlicht geschenkt habe; es war Gott, der das gemacht hat.SDL 458.1

    Der Blinde antwortete: »Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.« (Johannes 9,25 Elb.)SDL 458.2

    Darauf fragten sie ihn erneut: »Was hat er mit dir getan? Wie hat er deine Augen aufgetan?« (Johannes 9,26) Mit ihren vielen Worten versuchten sie ihn so zu verwirren, dass er meinen sollte, er habe sich getäuscht. Satan und seine bösen Engel standen den Pharisäern zur Seite. Sie vereinten ihre Kräfte und ihren Scharfsinn mit der menschlichen Beweisführung, um dem Einfluss von Christus entgegenzuwirken. Dadurch wurde die Überzeugung, die schon bei vielen Menschen Eingang gefunden hatte, abgeschwächt. Doch auch die Engel Gottes waren anwesend, um den Mann zu stärken, der sein Augenlicht wieder erhalten hatte.SDL 458.3

    Die Pharisäer merkten nicht, dass sie es auch mit jemand anderem zu tun hatten als nur mit dem ungebildeten Blindgeborenen. Sie erkannten den nicht, gegen den sie kämpften. Göttliches Licht erhellte das Herz des ehemals Blinden. Als diese Heuchler versuchten, ihm den Glauben zu nehmen, half ihm Gott mit klugen und treffenden Antworten, sodass sie ihn nicht verführen konnten. »Das habe ich euch doch bereits erzählt! ... Habt ihr denn nicht zugehört? Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt ihr auch seine Jünger werden?« Da beschimpften sie ihn und sagten: »Du bist sein Jünger, wir aber sind Jünger Moses. Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat, doch von diesem Mann wissen wir nicht einmal, woher er ist.« (Johannes 9,27-29 NLB)SDL 458.4

    Der Herr Jesus wusste, durch welche Prüfung der Mann gerade ging, und schenkte ihm die nötige Freundlichkeit und die richtigen Worte, sodass er ein Zeuge für Christus wurde. In seiner Antwort an die Pharisäer lag ein scharfer Tadel. Sie behaupteten, Ausleger der Heiligen Schrift und die religiösen Führer der Nation zu sein. Doch als der Eine aufstand und Wunder vollbrachte, mussten sie sich eingestehen, dass sie weder wussten, woher seine Kraft kam, noch worin sein Wesen und seine Ansprüche bestanden. Der Blindgeborene antwortete: »Das ist wirklich seltsam! Ihr wisst nicht, woher er kommt, und mich hat er sehend gemacht! Wir wissen doch alle, dass Gott das Gebet von Sündern nicht hört. Er hört nur auf die, die ihn ehren und seinen Willen befolgen. Seit die Welt besteht, hat noch niemand von einem Menschen berichtet, der einen Blindgeborenen sehend gemacht hat. Käme dieser Mann nicht von Gott, so wäre er dazu nicht fähig gewesen.« (Johannes 9,30-33 GNB)SDL 458.5

    Der Mann hatte seine Befrager mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Seine Beweisführung war unwiderlegbar. Die Pharisäer waren erstaunt und verstummten. Seine treffenden und entschlossenen Worte machten sie sprachlos. Für einige Zeit herrschte Ruhe. Dann aber rafften die Priester und Rabbiner - stirnrunzelnd, als fürchteten sie, durch eine Berührung mit ihm verunreinigt zu werden - ihre Gewänder zusammen, schüttelten den Staub von ihren Füßen und schleuderten ihm die erniedrigenden Worte entgegen: »Du bist ganz in Sünden geboren und willst uns belehren? Und sie warfen ihn aus der Synagoge.« (Johannes 9,34 NLB)SDL 459.1

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