Kapitel 24: Liebe in der Familie
Die Quelle echter Liebe — Unsere Liebe füreinander hat ihren Ursprung in unserer Beziehung zu Gott. Wir sind eine Familie, wir lieben einander so, wie er uns geliebt hat. Wenn wir diese wahre, heilige Liebe mit der oberflächlichen Höflichkeit der Welt und den gedankenlosen Freundschaftsbezeugungen vergleichen, dann unterscheidet sie sich davon wie die Spreu vom Weizen. Brief 63, 1896; Sons and Daughters of God 101.ICP1 223.1
So zu lieben, wie Christus liebte, bedeutet, zu jeder Zeit und an jedem Ort Selbstlosigkeit zu zeigen, durch freundliche Worte und einen liebenswürdigen Gesichtsausdruck ... Echte Liebe ist eine wunderbare Eigenschaft, die ihren Ursprung im Himmel hat und sich vermehrt, wenn wir sie an andere weitergeben. Manuskript 17, 1899; Sons and Daughters of God 101.ICP1 223.2
Liebe verbindet die Herzen miteinander — Lasst uns einander lieben und nachsichtig miteinander umgehen, denn dann wird die Ehe nicht das Ende, sondern der Anfang einer großen Liebe sein. Die Wärme echter Freundschaft und die Liebe, die Herzen miteinander verbindet, ist ein Vorgeschmack der Freuden des Himmels ... Jeder von uns sollte darauf bedacht sein, Liebe zu geben, anstatt sie zu fordern. The Ministry of Healing 360.361 (1905).ICP1 223.3
Gefühle können echt und doch oberflächlich sein — Liebe kann klar wie Kristall sein und schön in ihrer Reinheit, dabei aber doch oberflächlich, solange sie nicht auf die Probe gestellt worden ist. Gebt Christus in allem den Vorrang. Blickt ständig auf ihn, dann wird eure Liebe zu ihm mit jedem Tag tiefer und inniger werden, wenn sie Prüfungen unterzogen wird. Indem eure Liebe zu ihm wächst, wird auch eure Liebe zueinander immer tiefer und stärker werden. “Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.” 2.Könige 3,18; Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 80.81 (1902).ICP1 224.1
Liebe kann nicht existieren, ohne Ausdruck zu finden — Wenn die sozialen und großzügigen Neigungen unterdrückt werden, verkümmern sie, und das Herz wird hart und kalt ... Liebe kann nicht lange existieren, ohne Ausdruck zu finden. Lass das Herz eines mit dir verbundenen Menschen nicht verhungern, weil du es ihm an Freundlichkeit und Zuwendung fehlen lässt. The Ministry of Healing 360 (1905).ICP1 224.2
Liebe ist eine zarte Pflanze — Die wunderbare Pflanze der Liebe muss sorgfältig gepflegt werden, damit sie stark und lebendig wird, reiche Frucht tragen kann und ein Ausdruck des ganzen Wesens wird. Brief 50, 1893.ICP1 224.3
Impulse der Liebe nicht unterdrücken — Fühlt euch ermutigt, die Liebe zu Gott und zueinander deutlich zu zeigen. Dass es so viele hartherzige Männer und Frauen gibt, hat seinen Grund meist darin, dass wahre, uneingeschränkte Zuneigung als Schwäche bezeichnet, verhindert und unterdrückt wird.ICP1 224.4
Die guten Anlagen solcher Menschen wurden oft in frühester Jugend erstickt, und wenn die Kraft der göttlichen Liebe die kalte Selbstsucht nicht dahinschmelzen lässt, wird ihr Glück für immer zerstört sein.ICP1 224.5
Wenn wir wünschen, dass unsere Kinder die zärtliche Liebe Jesu besitzen sollen und die Zuneigung, die die Engel uns gegenüber bekunden, dann müssen wir ihre guten Anlagen pflegen und zur Entfaltung bringen. The Desire of Ages 516 (1898).ICP1 224.6
Liebe, nicht Leidenschaft — Liebe ist eine Pflanze himmlischen Ursprungs. Sie ist nicht unvernünftig, nicht blind. Sie ist rein und heilig. Die Leidenschaft des natürlichen Herzens ist etwas ganz anderes. Während reine Liebe Gott in alle ihre Pläne einbezieht und in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes handeln will, ist Leidenschaft keiner Vernunft zugänglich, sondern widersetzt sich jeder Einengung, verfolgt stur eigene Ziele und macht aus dem Objekt ihrer Wahl einen Götzen.ICP1 225.1
Im Benehmen eines Menschen, der wahre Liebe hat, zeigt sich die Gnade Gottes. Jeder Schritt in Richtung Ehe wird von Bescheidenheit, Einfachheit, Ernsthaftigkeit, Anstand und Glauben geprägt sein. The Review and Herald, 25. September 1888; Messages to Young People 459.ICP1 225.2
Wahre Liebe ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Ehe — Wahre Liebe hat einen hohen, heiligen Ursprung und ist in ihrem Wesen ganz verschieden von jener Liebe, die durch das Triebleben erwacht und bei Bewährungsproben schnell vergeht. Gewissenhafte Pflichterfüllung im Elternhause bereitet junge Menschen auf die eigene Familie vor. Bei den Eltern können sie sich in Selbstverleugnung und Freundlichkeit, in höflichem, Anteil nehmendem Wesen üben. Auf diese Weise ist ihr Herz von Liebe erfüllt, und wenn sie dann einmal einer eigenen Familie vorzustehen haben, werden sie wohl wissen, wie sie das Glück ihrer Lebensgefährtinnen fördern können. Dann wird die Ehe nicht das Ende, sondern immer neuer Anfang der Liebe sein. Patriarchen und Propheten 153 (1890).ICP1 225.3
Liebe und Selbstbeherrschung verbinden eine Familie — Die Eltern sollten es als ihre Pflicht erkennen, die Neigungen der jungen Leute zu lenken, damit sie sich passenden Gefährten zuwenden. Sie sollten alles tun, um mit der Gnade Gottes durch Erziehung und Beispiel den Charakter ihrer Kinder von frühester Jugend an so zu formen, dass sie nach Reinheit und anständiger Gesinnung streben. Gleiches zieht Gleiches an, und Gleiches weiß Gleiches zu bewerten. Pflanzt den Wunsch nach Wahrhaftigkeit, Reinheit und Güte früh in die Herzen der Jugendlichen, und sie werden sich eine dementsprechende Gesellschaft suchen. Ihr Eltern, versucht daheim die Liebe und Güte des himmlischen Vaters vorzuleben. Gestaltet euer Heim sonnig. Das ist wichtiger für eure Kinder als der Besitz von Geld und Gut. Bleiben sie der zu Hause empfangenen Liebe gewärtig, werden sie ihre Kindheit wie ein Stück Himmel auf Erden in Erinnerung behalten. Nicht alle Familienmitglieder sind gleich, darum wird es oft Grund geben, Geduld und Nachsicht zu üben. Patriarchen und Propheten 153 (1890).ICP1 225.4
Das Wesen wahrer Liebe (Empfehlung an einen sehr bestimmenden Ehemann) — Wahre, reine Liebe ist sehr wertvoll. Ihr Einfluss wird vom Himmel her gelenkt. Sie ist tief und dauerhaft. Sie ist nicht sprunghaft und wird nicht von eigensüchtigen Wünschen bestimmt. Sie trägt Frucht und wird dich dazu bringen, beständig darauf bedacht zu sein, deine Frau glücklich zu machen. Wenn du diese Liebe besitzt, kommt das ganz von selbst und wirkt dann auch nicht mehr erzwungen. Wenn du einen Spaziergang machst oder an einer Veranstaltung teilnimmst, ist es selbstverständlich, dass deine Frau dich begleitet und du dich darum bemühst, dass sie sich in deiner Gesellschaft wohl fühlen kann.ICP1 226.1
Du betrachtest ihre geistliche Verfassung als der deinen unterlegen, aber Gott hat mir gezeigt, dass er mit ihrem Verhalten zufriedener ist als mit deinem.ICP1 226.2
Du bist diese Frau nicht wert, sie ist zu gut für dich! Sie ist zart und sensibel und bedarf einer liebevollen Behandlung. Sie bemüht sich ernsthaft darum, dem Willen Gottes zu folgen, aber sie hat ein feines Ehrgefühl, ist schüchtern und zieht sich in sich zurück, wenn man ihr Vorwürfe macht. Es ist außerordentlich verletzend für sie, wenn man sie ständig beobachtet und kritisiert. Bei deiner Hochzeit hast du versprochen, deine Frau zu lieben, zu achten und zu ehren, und wenn du dich daran hältst, wird sie aus sich herausgehen und ihre Abwehrhaltung aufgeben. Testimonies for the Church II, 416 (1870).ICP1 226.3
Die Seele verlangt nach echter Liebe — Deine Frau sollte ihre vornehme Zurückhaltung aufgeben und sich um eine einfache Lebensweise bemühen. Und wenn du dem besseren Teil deines Ichs Raum lässt und dich bemühst, wirst du die Bedürfnisse der Frauen verstehen lernen. Du wirst dann begreifen, dass sie sich nach einer umfassenderen Liebe sehnen als nur nach bloßer Leidenschaft. Aber diese Leidenschaft hat in dir die Oberhand gewonnen, weil du ihr freien Lauf gelassen hast. Wenn du in der Furcht Gottes lernst, deinen Körper zu beherrschen, und deiner Frau mit reiner, zärtlicher Liebe begegnest, werden auch ihre natürlichen Bedürfnisse befriedigt. Zieh sie an dein Herz und achte sie sehr. Testimonies for the Church II, 415 (1870).ICP1 227.1
Liebe findet Ausdruck in Wort und Tat — L. muss lernen, seine Frau wirklich zu lieben, und zwar mit einer Liebe, die in Wort und Tat zum Ausdruck kommt. Er muss lernen, Zärtlichkeit zu zeigen. Seine Frau hat ein sensibles, anhängliches Wesen und benötigt eine liebevolle Behandlung. Sie wird sich an jedes freundliche Wort, jedes Lob und jede Ermutigung erinnern, und das wird sich in ihrer Beziehung zu ihrem Mann widerspiegeln und sich für ihn segensreich auswirken. Um mit seinem unfreundlichen Wesen fertig zu werden, muss er eine enge Beziehung zu Christus eingehen. Seine kühle, reservierte und steife Art kann durch die göttliche Liebe gemildert und verändert werden. Es ist kein Zeichen von Schwäche oder Unmännlichkeit, und man verliert auch nicht seine Würde, wenn man seiner Frau in Wort und Tat zärtlich begegnet. Und ein solches Verhalten braucht sich auch nicht auf die Familie zu beschränken, sondern man kann auch zu anderen freundlich sein.ICP1 227.2
L. muss sich noch sehr verändern. Wenn es ihm ein echtes Anliegen ist, wird ihm Gott die Kraft dazu geben. Er sollte seine Gefühle und seine Liebe auf Christus und auf himmlische Dinge konzentrieren und seinen Charakter für das ewige Leben formen lassen. Testimonies for the Church III, 530.531 (1875).ICP1 227.3
Kleine Gesten zeigen wahre Liebe — Liebe kann genauso wenig existieren, ohne sich auszudrücken, wie man ein Feuer nicht ohne Nahrung am Brennen halten kann. Du, Bruder C., denkst, dass es unter deiner Würde sei, deine Liebe durch nette Gesten unter Beweis zu stellen, deiner Frau zärtliche Worte zu sagen und ihr Achtung entgegenzubringen. Du bist wechselhaft in deinen Gefühlen und sehr stark von deiner Umgebung abhängig ... Lass deinen beruflichen Ärger und deine Sorgen in deinem Betrieb, geh mit einem freundlichen Gesicht zu deiner Familie nach Hause und begegne ihr mit Mitgefühl, Zärtlichkeit und Liebe. Das ist eine bessere Lösung, als wenn du noch mehr Geld für die ärztliche Behandlung deiner Frau ausgibst. Dadurch wird sie gesund an Leib und Seele. Testimonies for the Church I, 695 (1868).ICP1 227.4
Mag der Tag noch so trübe sein, lass Sonnenschein in dein Herz, indem du geduldig, dankbar und liebevoll bist. The Ministry of Healing 393 (1905).ICP1 228.1
Die Macht des elterlichen Vorbilds — Kinder lernen am besten, Vater und Mutter zu achten, wenn sie sehen, dass der Vater mit der Mutter liebevoll umgeht und die Mutter dem Vater mit Achtung begegnet. Wenn sie Liebe erleben, werden Kinder dazu angeleitet, das fünfte Gebot zu beachten und sich nach der Weisung des Paulus zu richten: “Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in dem Herrn, denn das ist recht.” The Review and Herald, 15. November 1892; The Adventist Home 198.199.ICP1 228.2
Die Liebe Jesu spiegelt sich in den Eltern — Wenn die Mutter das Vertrauen ihrer Kinder gewinnt und sie lehrt, sie zu lieben und ihr zu gehorchen, ist dies die erste Lektion, wie ein christliches Leben zu führen ist. Sie müssen lernen, ihrem Heiland zu vertrauen, ihn zu lieben und ihm zu gehorchen, wie sie den Eltern vertrauen, sie lieben und ihnen gehorchen. Die Liebe der Eltern, die sich in geduldiger Fürsorge und einer rechten Erziehung zeigt, spiegelt schwach die Liebe Jesu zu seinem gläubigen Volk wider. The Signs of the Times, 9. September 1886; The Adventist Home 199.ICP1 228.3
Mutterliebe ist ein Beispiel für die Liebe Christi — Wenn die Mutter ihre Kinder zum Gehorsam aus Liebe erziehen würde, bekämen sie den besten Anfangsunterricht in christlicher Lebensführung. Die Mutterliebe veranschaulicht dem Kind Christi Liebe zu den Menschen, und die Kinder, die willig den mütterlichen Anordnungen folgen, werden auch dem Heiland vertrauen und ihm gehorsam sein. Das Leben Jesu 507.508 (1898).ICP1 228.4
Der Einfluss eines christlichen Familienlebens geht nie verloren — Ein Zuhause, in dem Liebe, Zärtlichkeit und Mitgefühl zu finden sind, ist ein Ort, an dem sich Engel gerne aufhalten und wo Gott verherrlicht wird. Der Einfluss eines christlichen Elternhauses in Kindheit und Jugendzeit ist der beste Schutz gegen den verderblichen Einfluss der Welt. In einer solchen Umgebung werden die Kinder sowohl ihre irdischen Eltern als auch ihren himmlischen Vater lieben lernen. Manuskript 126, 1903; The Adventist Home 19.ICP1 229.1
Die familiären Beziehungen sollten einen heiligenden Einfluss ausüben. Christliche Familien, die nach Gottes Plan gegründet und geführt werden, sind eine wunderbare Hilfe bei der Heranbildung eines christlichen Charakters ... Eltern und Kinder sollten gemeinsam Gott lieben lernen und ihm dienen, denn er allein kann die Liebe wertvoll und unverfälscht erhalten. Manuskript 16, 1899; The Adventist Home 19.ICP1 229.2