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Erfahrungen und Gesichte sowie Geistliche Gaben

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    Kapitel 13: Die Boten

    Der Herr hat mir oft ein Gesicht über den Zustand und die Bedürfnisse der zerstreuten Juwelen gegeben, die noch nicht zu dem Lichte der gegenwärtigen Wahrheit gekommen sind, und hat gezeigt, daß die Boten so rasch als möglich ihren Weg dahin nehmen sollten, um ihnen das Licht zu bringen. Bei vielen um uns herum ist es nur nötig, ihre Vorurteile zu entfernen, ihnen die Beweise für unsere gegenwärtige Stellung aus dem Worte zu zeigen, und sie werden gerne die gegenwärtige Wahrheit annehmen. Die Botschafter sollten auf die Seelen acht haben, als solche, die da Rechenschaft darüber geben müssen. Ihr Leben muß ein Leben der Arbeit und der Last für Seelen sein, weil das Gewicht des herrlichen, aber oft vernachlässigten Werkes Christi auf ihnen ruht. Sie müssen irdische Vorteile und Bequemlichkeiten aus dem Auge lassen und es zu ihrer ersten Aufgabe machen, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um das Werk der Wahrheit zu fördern und verlorene Seelen zu retten.EG 51.3

    Sie werden auch einen reichen Lohn erhalten. In ihren Kronen der Freude werden diejenigen, die durch sie errettet wurden, als Sterne immer und ewiglich leuchten. In alle Ewigkeit werden sie die Genugtuung haben, daß sie getan haben, was sie konnten, um die Wahrheit in ihrer Reinheit und Schönheit vorzuführen, so daß Seelen sie lieben lernten, durch sie geheiligt wurden und sich das unschätzbare Vorrecht zu nutze machten, in dem Blute des Lammes gewaschen, reich und mit Gott versöhnt zu sein.EG 52.1

    Ich sah, daß die Hirten solche um Rat fragen sollten, zu denen sie Vertrauen haben können, solche, die die Verkündigung aller Botschaften miterlebt haben und fest in der gegenwärtigen Wahrheit gegründet sind, ehe sie neue, wichtige Punkte vertreten, welche die Bibel ihrer Meinung nach enthält. Dann werden die Hirten vollkommen eins sein, und die Einigkeit der Hirten wird von der Gemeinde gefühlt werden. Ich sah, daß auf diese Weise unglückliche Spaltungen verhindert würden und keine Gefahr sein würde, daß die kostbare Herde sich trenne und die Schafe sich zerstreuen und ohne einen Hirten sind.EG 52.2

    Ich sah auch, daß Gott Botschafter hatte, die er in seinem Werk gebrauchen wollte, die aber nicht dazu bereit waren. Sie waren zu oberflächlich und untauglich, um einen guten Einfluß auf die Herde auszuüben und fühlten nicht die Wichtigkeit des Werkes und den Wert von Seelen, wie Gottes Boten fühlen müssen, um guten Erfolg zu haben. Der Engel sagte: “Reiniget euch, die ihr des Herrn Geräte traget. Reiniget euch, die ihr des Herrn Geräte traget.” Sie können nur wenig Gutes vollbringen, bis sie sich ganz dem Herrn ergeben haben und die Wichtigkeit und Heiligkeit der letzten Gnadenbotschaft fühlen, die der zerstreuten Herde gebracht wird. Manche, die nicht von Gott berufen sind, sind bereit, mit der Botschaft zu gehen, aber wenn sie die Wichtigkeit des Werkes und die Verantwortlichkeit einer solchen Stellung fühlen würden, würden sie zurückschrecken und mit dem Apostel sagen: “Wer ist hierzu tüchtig?” Ein Grund, warum sie so willig geben möchten, ist, weil Gott nicht die Last des Werkes auf sie gelegt hat. Nicht alle, die die erste und zweite Engelsbotschaft verkündigt haben, sollen auch die dritte verkündigen, selbst wenn sie sie vollständig angenommen haben. Verschiedene sind in so vielen Irrtümern und Täuschungen befangen gewesen, daß sie nur ihre eigenen Seelen retten können; wenn sie es unternehmen, andere zu leiten, so werden sie nur das Mittel sein, sie zugrunde zu richten. Aber ich sah, daß manche die tief in Fanatismus geraten waren, die ersten sein werden, die forteilen, ehe Gott sie sendet, ehe sie von ihren Irrtümern gereinigt sind. Indem sie Irrtum mit Wahrheit gemischt und die Herde Gottes damit gespeist haben, wird dieselbe krank, und Zerstörung und Tod werden folgen, wenn diese selbst erwählten Hirten sich gedrungen fühlen weiter zu gehen. Ich sah, daß sie durch und durch gereinigt werden mußten, bis sie von all ihren Irrtümern frei waren, oder sie konnten niemals das Reich ererben. Die Botschafter können nicht das Vertrauen in die Beurteilungs- und Unterscheidungskraft derjenigen setzen, die in Irrtum und Schwärmerei befangen waren, wie in diejenigen, die in der Wahrheit und nicht in überspannten Irrtümern gewandelt sind. Viele dringen zu sehr in solche, die gerade erst die gegenwärtige Wahrheit angenommen haben, ins Feld hinauszugehen, während letztere noch viel zu lernen und zu tun haben, bis sie selbst vor Gott richtig stehen, viel weniger anderen den Weg weisen können.EG 52.3

    Ich sah die Notwendigkeit, daß die Botschafter besonders wachsam sind und aller Schwärmerei einhalt tun, wo sie solche sich erheben sehen. Satan bedrängt uns von allen Seiten, und wenn wir nicht wachen und seiner List und seinen Fallstricken gegenüber die Augen offenhalten und mit der ganzen Rüstung Gottes bekleidet sind, so werden uns die feurigen Pfeile des Bösewichts treffen. Es sind viele köstliche Wahrheiten in dem Worte Gottes enthalten, aber es ist “gegenwärtige Wahrheit”, was die Herde jetzt bedarf. Ich habe die Gefahr gesehen, wenn Botschafter die wichtigen Punkte der gegenwärtigen Wahrheit verlassen und sich bei solchen Gegenständen aufhalten, die nicht zur Einigung der Herde und Heiligung der Seele beitragen. Satan wird jeden möglichen Vorteil wahrnehmen, das Werk zu schädigen.EG 54.1

    Aber solche Gegenstände, wie das Heiligtum in Verbindung mit den 2300 Tagen, die Gebote Gottes und der Glaube Jesu, sind vollkommen geeignet, die vergangene Adventbewegung zu erklären und zu zeigen, was unsere gegenwärtige Stellung ist, den Glauben der Zweifelnden zu festigen und ihnen die Gewißheit der herrlichen Zukunft zu geben. Ich habe häufig gesehen, daß dies die hauptsächlichsten Gegenstände sind bei denen die Botschafter verweilen sollten.EG 54.2

    Wenn die erwählten Boten des Herrn warten wollten, bis jedes Hindernis aus ihrem Weg geräumt ist, so würden manche von ihnen nie hinausgehen, die zerstreuten Schafe zu sammeln. Satan wird viele Bedenken vorbringen um sie von ihrer Pflicht abzuhalten, aber sie sollen im Glauben hinausgehen und ihm vertrauen, der sie zu seinem Werk berufen hat, und er wird die Wege vor ihnen öffnen, so weit es zu ihrem Besten und seiner Verherrlichung gereicht. Jesus, der große Lehrer und unser Vorbild, hatte nicht, da er sein Haupt hinlegte. Sein Leben war voller Arbeit, Sorgen und Kummer, und zuletzt gab er sich selbst für uns. Diejenigen, die an Christi Statt die Seelen bitten, sich mit Gott versöhnen zu lassen und mit Christo in der Herrlichkeit zu regieren hoffen, müssen erwarten, hier Teilhaber seiner Leiden zu sein. “Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edle Samen, und kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben.” Psalm 126,5.6.EG 54.3

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