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Erfahrungen und Gesichte sowie Geistliche Gaben

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    Kapitel 24: Schwierigkeiten in der Gemeinde

    Liebe Geschwister! Weil der Irrtum schnell fortschreitet, sollten wir darnach trachten, in dem Werke Gottes wach zu sein und die Zeit zu erkennen, in der wir leben. Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. Und weil beinahe alle um uns herum in der Finsternis des Irrtums und der Täuschung eingehüllt sind, ist es unsere Sache, die Unwissenheit zu verscheuchen und in Gottes Nähe zu leben, wo wir göttliche Strahlen des Lichtes und der Herrlichkeit von dem Angesichte Jesu empfangen können. Weil die Finsternis größer wird und die Irrtümer zunehmen, sollten wir eine gründlichere Kenntnis der Wahrheit erlangen, um bereit zu sein, unsere Stellung aus der Schrift zu beweisen.EG 97.1

    Wir müssen durch die Wahrheit geheiligt, vollständig Gott geweiht sein und unser heiliges Bekenntnis so ausleben, daß der Herr immer mehr Licht über uns ausgießen kann, damit wir in seinem Lichte das Licht sehen und durch seine Kraft gestärkt werden. Jeden Augenblick, den wir nicht auf der Hut sind, sind wir der Gefahr ausgesetzt, von dem Feind überfallen und von den Mächten der Finsternis überwunden zu werden. Satan beauftragt seine Engel, wachsam zu sein und alles zu versuchen, um die Verkehrtheiten und Lieblingssünden derjenigen zu erfahren, die die Wahrheit erkennen; sie sollen Finsternis um dieselben verbreiten, damit sie versäumen, wachsam zu sein, und einen Weg einschlagen, der das Werk, welches sie zu lieben vorgeben, entehrt und Kummer über die Gemeinde bringt. Solche Irregeleiteten und Unwachsamen werden von immer zunehmender Finsternis umgeben, und das Licht des Himmels nimmt ab. Sie können ihre Lieblingssünden nicht entdecken, und Satan wirft so lange sein Netz nach ihnen aus, bis sie in seinen Fallstricken gefangen sind.EG 97.2

    Gott ist unsere Stärke. Wir müssen zu ihm um Weisheit und Leitung aufsehen, und indem wir seine Ehre, das Beste der Gemeinde und die Rettung unserer eigenen Seele im Auge behalten, müssen wir unsere Lieblingssünden überwinden. Wir sollten persönlich versuchen, jeden Tag neue Siege zu erlangen und lernen, allein zu stehen und vollkommen dem Herrn zu vertrauen. Je eher wir dies lernen desto besser. Ein jeder sollte erkennen, wo er fehlt, und dann gläubig wachen, damit seine Sünde ihn nicht überwinden kann, sondern er den Sieg über sie erlangt. Dann können wir Vertrauen zu Gott haben, und viele Schwierigkeiten werden der Gemeinde erspart bleiben.EG 98.1

    Die Boten Gottes, die ihr Heim verlassen, um für die Rettung von Seelen zu arbeiten, wenden viel von ihrer Zeit daran, um für diejenigen zu wirken, welche schon jahrelang in der Wahrheit, aber noch schwach sind. Die Ursache dieser Schwäche ist darin zu suchen, daß sie unnötig die Zügel losgelassen haben, nicht über sich selbst wachten und, ich denke manchmal, den Feind versuchen sie zu versuchen. Sie geraten in unnötige Schwierigkeiten, und die Diener Gottes müssen ihre Zeit dazu verwenden, sie zu besuchen. Sie werden Stunden und selbst Tage lang dabei aufgehalten, und ihre Seelen sind durch das Anhören kleiner Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten betrübt und verwundet; jeder sucht seinen eigenen Kummer so ernst als möglich darzustellen, aus Furcht, daß die Diener Gottes ihn für zu gering halten möchten, um ihn zu beachten. Anstatt sich an die Boten Gottes zu wenden, damit diese ihnen aus ihren Schwierigkeiten helfen sollen, sollten sie sich vor dem Herrn niederwerfen, fasten und beten, bis die Schwierigkeiten hinweggeräumt sind.EG 98.2

    Manche scheinen zu denken, das Gott dazu Boten in das Feld gerufen hat, um auf ihre Wünsche zu achten und sie auf den Armen zu tragen, und daß der wichtigste Teil ihres Werkes der sei, die kleinen Schwierigkeiten, in die sie sich selbst durch ihr unbedachtes Wesen gebracht haben, indem sie dem Feinde durch ihre unnachgiebigen und tadelsüchtigen Geist gegen andere Raum gaben, von ihnen zu nehmen. Was wird aber während dieser Zeit aus den hungrigen Schafen? Sie leiden Not am Brot des Lebens. Diejenigen, die die Wahrheit kennen und darin gegründet sind, ihr aber nicht gehorchen — wenn sie das tun würden, würden sie vor diesen Schwierigkeiten bewahrt bleiben — halten die Boten auf, und der eigentliche Zweck, für den Gott sie in das Feld gerufen hat, wird nicht erfüllt. Die Diener Gottes sind bekümmert und werden durch solche Dinge in der Gemeinde entmutigt; alle sollten bemüht sein, nicht das geringste Gewicht zu ihrer Last hinzuzufügen, sondern ihnen durch liebevolle Worte und das Gebet des Glaubens zu helfen suchen. Wie viel freier würden sie sein, wenn alle, die die Wahrheit bekennen, das einsehen und anderen helfen würden, anstatt so viel Hilfe für sich zu beanspruchen! Wenn die Prediger an neue dunkle Orte kommen, wo die Wahrheit noch nicht verkündigt ist, haben sie einen verwundeten Geist, verursacht durch die nutzlosen Schwierigkeiten ihrer Brüder. Zu alledem haben sie noch den Unglauben und das Vorurteil von Gegnern zu ertragen und werden von manchen mit Füßen getreten.EG 98.3

    Wie viel leichter würde es sein, die Herzen zu beeinflussen, und wie viel mehr würde Gott verherrlicht werden, wenn seine Diener von Entmutigung und Prüfung frei blieben, damit sie freien Geistes die Wahrheit in ihrer Schönheit vorführen könnten! Diejenigen, die so viel die Boten Gottes in Anspruch genommen haben und sie mit Schwierigkeiten belasteten, die sie selbst hätten ordnen sollen, müssen Gott für all die Zeit und die Mittel, die verwendet werden mußten, um sie zu befriedigen (was auch dem Feind recht gefiel), Rechenschaft geben. Die Glieder sollten in der Lage sein, ihren Brüdern zu helfen. Sie sollten mit ihren Schwierigkeiten niemals eine ganze Versammlung belästigen, noch warten, bis Prediger kommen, um sie in Ordnung zu bringen, sondern sie sollten selbst vor Gott recht wandeln, ihre Schwierigkeiten aus dem Wege räumen, und wenn Arbeiter kommen, sollten sie vorbereitet sein, ihre Hände zu stärken, anstatt sie zu schwächen. EG 99.1

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