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Wir haben einen Fürsprecher

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    Das Studium der Weissagungen

    Mit großer Aufmerksamkeit studierte er das Buch Daniel und die Offenbarung, wobei er in gleicher Weise wie beim Studium der andern Teile der Heiligen Schrift vorging. Zu seiner großen Freude fand er, daß die prophetischen Bilder und Gleichnisse zu deuten waren. Dabei stellte er fest, daß die Weissagungen, sofern sie schon in Erfüllung gegangen waren, buchstäblich eingetroffen waren. All die verschiedenen Zeichen, Bilder und Gleichnisse konnten entweder in ihrem unmittelbaren Zusammenhang erklärt oder durch Hinweise an anderen Stellen der Schrift näher bestimmt werden, so daß sie buchstäblich verstanden werden konnten. Miller sagt dazu: “So wurde mir die Gewißheit, daß die Bibel eine Kette offenbarter Wahrheit ist, so deutlich und klar mitgeteilt, daß selbst der einfache Mann sie erkennen kann.” Bliß 70. Seine Anstrengungen wurden belohnt: Immer klarer öffnete sich seinem Verständnis die Wahrheit, und immer deutlicher konnte er die großen Umrisse der Weissagungen erkennen. Engel des Himmels lenkten seine Gedanken und führten ihn zum Verständnis des Wortes Gottes.WHF 65.1

    Indem er die Weissagungen, die sich noch erfüllen sollten, danach beurteilte, wie Prophezeiungen in der Vergangenheit eingetroffen waren, gewann er die Überzeugung, daß die damals verbreitete Auffassung von einer tausendjährigen Herrschaft Christi auf Erden, einem Millenium vor dem Ende der Welt, nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmte. Diese Lehre, die von einem tausendjährigen Reich der Gerechtigkeit und des Friedens vor der persönlichen Wiederkunft des Herrn ausgeht, schiebt den Tag des Gerichtes Gottes weit in die Zukunft hinaus. So angenehm diese Lehre auch vielen gewesen sein mag, so steht sie doch im Widerspruch zu den Lehren Christi und seiner Apostel. Sie hatten vielmehr angekündigt, daß Weizen und Unkraut miteinander wachsen sollten bis zur Ernte, dem Ende der Welt, und daß es “mit den bösen Menschen und Betrügern je länger, je ärger” wird. “In den letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen”; das Reich der Finsternis wird bestehen bis zur Ankunft des Herrn, “und alsdann wird der Frevler offenbart werden, welchen der Herr Jesus umbringen wird mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung.” Matthäus 13,30.38-41; 2.Timotheus 3,1.13; 2.Thessalonicher 2,8.WHF 65.2

    Die Lehre von einer Bekehrung der ganzen Welt und einer geistlichen Herrschaft Christi auf Erden wurde weder von den Aposteln noch von der Urgemeinde verkündigt. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts bürgerte sich diese Ansicht ein. Wie jeder andere Irrtum, hatte auch dieser gefährliche Folgen. Er führte die Menschen zu der Ansicht, daß die Wiederkunft des Herrn erst in ferner Zukunft zu erwarten sei. Das hielt sie davon ab, die Zeichen des nahen Kommens Christi zu beachten und erzeugte in ihnen ein Gefühl der Sorglosigkeit und Sicherheit, das keineswegs begründet war. So wurden viele dazu verleitet, die notwendige Vorbereitung auf die Begegnung mit ihrem Herrn zu vernachlässigen.WHF 66.1

    Miller aber erkannte, daß die Heilige Schrift ganz deutlich die persönliche und buchstäbliche Erscheinung Christi lehrt. Paulus sagt: “Denn er selbst, der Herr, wird mit befehlendem Wort mit der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel.” 1.Thessalonicher 4,16. Und Jesus erklärt: Dann werden sie “kommen sehen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit”. “Denn wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und leuchtet bis zum Niedergang, so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes”. Matthäus 24,30.27. Die Heere des Himmels werden ihn begleiten, und “des Menschen Sohn wird kommen in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm”; “er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten”. Matthäus 25,31; Matthäus 24,31.WHF 66.2

    Bei Jesu Erscheinen werden die gerechten Toten auferweckt und die gerechten Lebenden verwandelt werden. Paulus sagt dazu: “Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und dasselbe plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit.” 1.Korinther 15,51-53.WHF 67.1

    Und in seinem Brief an die Thessalonicher sagt er, nachdem er ihnen das Kommen des Herrn vor Augen gestellt hatte: “Die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Danach wir, die wir leben und übrigbleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft, und werden so bei dem Herrn sein allezeit.” 1.Thessalonicher 4,16.17.WHF 67.2

    Erst zur Zeit der persönlichen Wiederkunft Christi wird sein Volk das Reich ererben. Der Herr sagte: “Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!” Matthäus 25,31-34. Aus diesen angeführten Schriftworten ist zu ersehen, daß bei der Wiederkunft des Menschensohnes die Toten unverweslich auferstehen und die Lebenden verwandelt werden. Durch diese Verwandlung werden sie zubereitet, in das Reich Gottes einzugehen; denn Paulus schreibt: “Fleisch und Blut können nicht das Reich Gottes ererben; auch wird das Verwesliche nicht erben das Unverwesliche.” 1.Korinther 15,50. In seinem gegenwärtigen Zustand ist der Mensch sterblich; das Reich Gottes aber ist unverwelklich, ewig. Darum kann der Mensch, so wie er ist, das Reich Gottes nicht ererben. Wenn aber Jesus kommt, wird er seinem wartenden Volk Unsterblichkeit verleihen; dann ruft er sie, das Reich einzunehmen, das ihnen zugesprochen ist.WHF 67.3

    Diese Aussagen der Schrift waren für Miller deutliche Beweise dafür, daß die Ereignisse, von denen man damals annahm, daß sie vor der Wiederkunft Christi stattfänden, so die allgemeine Friedensherrschaft und die Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden, erst mit der Wiederkunft Christi eintreten werden. Ferner fand er, daß alle Zeichen der Zeit sowie der Zustand der Welt durchaus der prophetischen Darstellung der letzten Tage entsprachen. Allein durch das Studium der Bibel kam er zu der Schlußfolgerung, daß die Zeit der Geschichte auf dieser Erde ihrem Abschluß nahe ist.WHF 68.1

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